Zürich (ots) - Schweizer Banken nutzen die Negativzins-Politik der
Schweizerischen Nationalbank, um damit Geld zu verdienen. Da diese
Banken ihren Freibetrag, auf den sie der SNB keine Strafzinsen zahlen
müssen, nicht ausschöpfen, räumen sie die Differenz solchen Anlegern
ein, die ihren Freibetrag bereits ausgeschöpft haben.
Rund 40 Prozent der Sichteinlagen bei der Nationalbank unterlagen
per Ende 2015 dem Negativzins - das sind 170 Milliarden Franken. Die
kumulierten Freibeträge belaufen sich auf etwa 300 Milliarden
Franken. Dieser Betrag ist so zwar gut wie ausgeschöpft.
Doch längst nicht alle Institute stossen mit ihren eigenen
Kundengeldern an die Freibetragsgrenze. Die St. Galler Kantonalbank
etwa benötigt nur rund 2,7 der 3,4 Milliarden Franken Freibetrag für
sich selbst. Die Differenz von 700 Millionen Franken nutzt die SGKB,
um mit der SNB-Politik Geld zu verdienen, und bewirtschaftet diesen
Betrag aktiv. Dazu nehme sie «beispielsweise kurzfristige Geldanlagen
von ausländischen Investoren entgegen», sagt Sprecher Simon Netzle.
SGKB-Chef Ledergerber spricht von einem Ertrag im «tiefen,
einstelligen Millionenbereich», den man aus diesem
Liquiditätsmanagement ziehe.
Nicht nur die St. Galler betreiben die Negativzins-Arbitrage. Auch
die Regionalbanken-Gruppe Clientis und die Berner Valiant bestätigen,
dass man die Freibeträge für sich nutze. Ein Indiz, dass weitere
Banken diese Praxis verfolgen, liefern die steigenden Verpflichtungen
gegenüber anderen Banken. Bei der Schwyzer Kantonalbank
beispielsweise schnellte dieser Bilanzposten zwischen Ende 2014 und
2015 von 50 auf 800 Millionen Franken. Man betreibe ein «aktives
Liquiditätsmanagement», heisst es von der SZKB.
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
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Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77
Schweizerischen Nationalbank, um damit Geld zu verdienen. Da diese
Banken ihren Freibetrag, auf den sie der SNB keine Strafzinsen zahlen
müssen, nicht ausschöpfen, räumen sie die Differenz solchen Anlegern
ein, die ihren Freibetrag bereits ausgeschöpft haben.
Rund 40 Prozent der Sichteinlagen bei der Nationalbank unterlagen
per Ende 2015 dem Negativzins - das sind 170 Milliarden Franken. Die
kumulierten Freibeträge belaufen sich auf etwa 300 Milliarden
Franken. Dieser Betrag ist so zwar gut wie ausgeschöpft.
Doch längst nicht alle Institute stossen mit ihren eigenen
Kundengeldern an die Freibetragsgrenze. Die St. Galler Kantonalbank
etwa benötigt nur rund 2,7 der 3,4 Milliarden Franken Freibetrag für
sich selbst. Die Differenz von 700 Millionen Franken nutzt die SGKB,
um mit der SNB-Politik Geld zu verdienen, und bewirtschaftet diesen
Betrag aktiv. Dazu nehme sie «beispielsweise kurzfristige Geldanlagen
von ausländischen Investoren entgegen», sagt Sprecher Simon Netzle.
SGKB-Chef Ledergerber spricht von einem Ertrag im «tiefen,
einstelligen Millionenbereich», den man aus diesem
Liquiditätsmanagement ziehe.
Nicht nur die St. Galler betreiben die Negativzins-Arbitrage. Auch
die Regionalbanken-Gruppe Clientis und die Berner Valiant bestätigen,
dass man die Freibeträge für sich nutze. Ein Indiz, dass weitere
Banken diese Praxis verfolgen, liefern die steigenden Verpflichtungen
gegenüber anderen Banken. Bei der Schwyzer Kantonalbank
beispielsweise schnellte dieser Bilanzposten zwischen Ende 2014 und
2015 von 50 auf 800 Millionen Franken. Man betreibe ein «aktives
Liquiditätsmanagement», heisst es von der SZKB.
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