Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannienbleiben die Börsen wegen des Feiertages Summer Bank Holiday geschlossen.
TAGESTHEMA
Nach dem Ende der Finanzkrise haben die Geldpolitiker der US-Notenbank lange geglaubt, sie könnten einfach wie früher weitermachen. Das Wachstum würde ein moderates Tempo anschlagen, die Inflationsrate auf 2 Prozent klettern und die Zinsen von nahe null auf 4 Prozent oder höher. Doch beim jährlichen Treffen in Jackson Hole müssen sich die Fed-Offiziellen wohl der schmerzlichen Einsicht stellen, dass es so nicht läuft. Das Wachstum kommt nicht von Fleck, und die Inflation bleibt unterhalb des Zielbereichs von 2 Prozent. Der Fed wird klar, dass sich die Zinsen nicht in Richtung Normalniveau bewegen, weshalb sich die Art, wie sie ihre Geldpolitik umsetzt und wie sie künftig mit Rezessionen umgehen wird, ändern muss. "Die neuen Realitäten stellen für die Umsetzung der Geldpolitik ein großes Problem dar", schrieb John Williams, der Präsident der San Francisco Fed, in der vergangenen Woche in einer Research Note. Ob sich Fed-Chefin in dieser Gemengelage konkreter zu den Zinsplänen der Notenbanker auslassen wird, wird an den Märkten mehrheitlich bezweifelt. Vermutlich werde sie sich alle Optionen offen lassen. Zuletzt war die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung sogar schon im September auf rund 30 Prozent gestiegen, befeuert von falkenhaften Aussagen diverser US-Notenbanker. Zuletzt sagte der Präsident der Fed von Dallas, Robert Kaplan, dass sich die Argumente für eine Zinserhöhung mehren.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/Stada Arzneimittel AG, HV
10:30 DE/HSH Nordbank AG, Ergebnis 1H
DIVIDENDENABSCHLAG
Gesco: 2,00 EUR Vita 34: 0,16 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator September PROGNOSE: 10,0 Punkte zuvor: 10,0 Punkte -FR 08:45 Verbrauchervertrauen August PROGNOSE: 96 zuvor: 96 08:45 BIP 2Q (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 0,0% gg Vq/+1,4% gg Vj 1. Veröff.: 0,0% gg Vq/+1,4% gg Vj zuvor: +0,7% gg Vq/+1,3% gg Vj -EU 10:00 EZB, Geldmenge M3 Juli PROGNOSE: +4,9% gg Vj zuvor: +5,0% gg Vj Drei-Monats-Rate PROGNOSE: +4,9% gg Vj zuvor: +4,9% gg Vj -GB 10:30 BIP 2Q (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: +0,6% gg Vq/+2,2% gg Vj 1. Veröff.: +0,6% gg Vq/+2,2% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vq/+2,1% gg Vj -US 14:30 BIP 2Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +1,1% gg Vq 1. Veröff.: +1,2% gg Vq zuvor: +0,8% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +2,2% gg Vq 1. Veröff.: +2,2% gg Vq zuvor: +0,5% gg Vq 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan August (2. Umfrage) PROGNOSE: 90,8 1. Umfrage: 90,4 zuvor: 90,0
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine wichtigen Auktionen angekündigt
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.173,80 +0,01% Nikkei-225 16.408,48 -0,89% Schanghai-Composite 3.085,74 +0,57% DAX 10.529,59 -0,88% DAX-Future 10.510,00 -0,73% XDAX 10.511,94 -0,73% MDAX 21.480,32 -0,80% TecDAX 1.717,76 -0,74% EuroStoxx50 2.987,69 -0,69% Stoxx50 2.845,44 -0,78% Dow-Jones 18.448,41 -0,18% S&P-500-Index 2.172,47 -0,14% Nasdaq-Comp. 5.212,20 -0,11% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 167,37 -21
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Anleger erhoffen sich mehr Klarheit über die weitere Geldpolitik in den USA, insbesondere Antworten auf die Fragen, ob die US-Notenbank im laufenden Jahr die Leitzinsen noch erhöhen wird und wann, wenn Fed-Chefin Janet Yellen ihre Rede in Jackson Hole hält. Die Erwartungen an eine US-Zinserhöhung bis Ende des Jahres sind in den vergangenen Tagen stetig gestiegen und liegen in der Zwischenzeit wieder deutlich über 50 Prozent. Bis zur Rede um 16.00 Uhr MESZ stellen sich Händler auf ein zurückhaltendes Geschäft ein.
Rückblick: Leichter - Belastend wirkte der schwächer als erwartet ausgefallene deutsche ifo-Geschäftsklimaindex. Außerdem hielten sich die Akteure im Hinblick auf die mit Spannung etrwartete Rede von US-Notenbankchefin Yellen am Freitag in Jackson Hole zurück. Pharmawerte litten unter einem Tweet von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Sie kritisierte erneut die überzogenen Preise für einige Medikamente. "Die Sorge ist, dass sich Clinton nach einem Wahlsieg in den USA für schärfere Kostenkontrollen in der Medizin stark macht", sagte ein Händler. Der Stoxx-Pharma-Index verlor 1,4 Prozent, etwas weniger als der Index der volatilen Rohstoffaktien, für den es 1,5 Prozent nach unten ging. Astrazeneca gaben 1,4, Sanofi 0,8 und Novartis 1,5 Prozent nach. Im DAX fielen FMC um 1,3, Fresenius um 1,8, Merck um 1,7 und Bayer um 0,7 Prozent. Im TecDAX sanken Qiagen um 2,4 Prozent. Für BB Biotech ging es um 3 Prozent nach Gute Quartalszahlen trieben den Kurs der erst jüngst fusionierten Supermarktkette Ahold Delhaize um 0,6 Prozent nach oben.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwächer - Für Lufthansa ging es 2,8 Prozent nach unten. Zwar werteten Teilnehmer die Zustimmung der Flugbegleitergewerkschaft UFO zur Schlichtung mit dem Konzern positiv. "Das Hauptproblem mit der Piloten-Gewerkschaft Cockpit ist aber weiter ungelöst", sagte ein Händler. Die überzogenen Pensionsforderungen der Piloten seien das größte Problem für die Fluglinie. Übernahmespekulationen verhalfen GfK zu einem Plus von 5,9 Prozent. Angeblich sind Wettbewerber an dem Konsumforscher interessiert.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR) -0,2% auf 10.512 Punkte
VW reagierten nach Aussage eines Händlers nicht auf die Einigung des Konzerns mit seinen US-Händlern. Etwas lebhafter sei es in Tele Columbus zugegangen. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel 1 Prozent. Auf Xetra hatte sie schon 2,4 Prozent abgegeben. Aus einer am frühen Abend veröffentlichten Pflichtmitteilung ging hervor, dass sich Aufsichtsratsmitglied Robin Bienenstock von einem Aktienpaket im Wert von gut 48.000 Euro getrennt hat.
USA / WALL STREET
Knapp behauptet - Einen Tag vor dem Auftritt von US-Notenbankchefin Janet Yellen auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole wollten die Anleger kein Risiko eingehen. Überraschend gute Konjunkturdaten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und zum Auftragseingang bei langlebigen Gütern verpufften. Unter den Einzelwerten erholten sich Mylan nur anfangs kräftig von den Verlusten des Vortags. Das Biotech-Unternehmen hatte auf Kritik an seiner Preispolitik mit der Ankündigung bestimmter Preissenkungen reagiert. Am Ende verlor das papier aber dennoch weitere 0,7 Prozent. Einen Kursschub um gut 22 Prozent verzeichneten Guess, nachdem der Modeeinzelhändler mit seinen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hatte. Zudem wurde der Ausblick etwas nach oben genommen. Workday gewannen 7,1 Prozent. Hier honorierte der Markt vor allem, dass bestimmte Schlüsselkennziffern im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen waren. Am Anleihemarkt sanken die Notierungen geringfügig.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 18.25 Uhr EUR/USD 1,1289 -0,0% 1,1291 1,1276 EUR/JPY 113,44 -0,0% 113,45 113,40 EUR/CHF 1,0915 -0,0% 1,0920 1,0918 GBP/EUR 1,1700 +0,0% 1,1687 1,1692 USD/JPY 100,49 -0,1% 100,54 100,57 GBP/USD 1,3209 +0,1% 1,3190 1,3184
Der Euro bewegte sich mit im späten US-Handel rund 1,1280 Dollar unverändert in seiner jüngst ausgebildeten Spanne. Der enttäuschend ausgefallene deutsche ifo-Geschäftsklimaindex belastete die Gemeinschaftswährung nicht. Zugleich verhinderte die Ungewissheit vor der Yellen-Rede, dass der Dollar von den US-Konjunkturdaten profitieren konnte. Im asiatisch dominierten Geschäft zieht der Yen zum Dollar etwas an, bewegt sich aber weiter in einer relativ engen Spanne knapp über 100 je Dollar.
Die Euro-Spanne hat auch im asiatisch geprägten Handel Berstand. Der Euro legt aber leicht zu. Händler sprechen von einer Kapitulation bei Dollar-Long-Positionen, die nach falkenhaften Äußerungen aus dem Kreise der Fed zuletzt aufgebaut worden seien. "Der Markt hat derzeit absolut kein Vertrauen in die Fed und deshalb wird der Dollar abgestraft", sagt Devisenhändler Stephen Casey von Cambridge Global Payments.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,29 47,33 -0,1% -0,04 +10,3% Brent/ICE 49,55 49,67 -0,2% -0,12 +14,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 26, 2016 01:48 ET (05:48 GMT)
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