Liebe Leserin, lieber Leser,
einen Tag nach Veröffentlichung der Quartalszahlen hat Jinko Solar mitgeteilt, dass die Tochter in Malaysia expandieren soll.
Chart Jinko Solar Aktie
Dargestellt ist der Kurs in US-Dollar. Quelle: tradingview.com
Dazu wurde mit der "Maybank" (Malayan Banking Berhad) ein Abkommen über ein Finanzierungsvolumen von 25 Mio. Dollar getroffen. Der Betrag an sich ist vergleichsweise gering, zumal die Muttergesellschaft Jinko Solar laut den jüngsten Quartalszahlen hohe liquide Mittel hat. Konkret: Per 30.6.2016 waren es laut Firmenangaben 556,8 Mio. Dollar.
Aber der CEO von Jinko Solar betonte, dass es nicht nur um die aufgrund der 25 Mio. Dollar erhöhte finanzielle Flexibilität gehe, sondern generell um die geschäftliche Expansion in Malaysia. Und die Maybank sei nun einmal die größte private Geschäftsbank in Malaysia. Eine Zusammenarbeit mit dieser erleichtere die Nutzung der vorhandenen Kapazitäten in Malysia. Ziel sei eine weitergehende Zusammenarbeit mit der Maybank.
In Malaysia betreibt Jinko Solar mindestens eine Produktionsanlage - insofern ist diese verstärkte Zusammenarbeit mit der größten privaten Geschäftsbank in Malaysia ein positives Mosaiksteinchen in der Gesamtbewertung von Jinko Solar. Die jüngsten Quartalszahlen von Jinko Solar habe ich in der Ausgabe vom 26. August in "Vaupels Klartext" kurz besprochen. Diese Ausgabe finden Sie kostenfrei zugänglich im "Archiv" bei www.vaupels-boersenwelt.de.
Dann der Blick auf die Commerzbank-Aktie:
Das hätte auch anders ausgehen können: Die Commerzbank-Aktie ging am Freitag mit einem Minus von rund 0,4% (Xetra-Handel) und einem Kurs von 6,024 Euro ins Wochenende. Warum anders? Es gab am Freitag von Warburg Research eine deutliche Einschätzung zur Commerzbank-Aktie. Die Empfehlung "Halten" wurde beibehalten - das Kursziel aber um rund 40% gesenkt, auf nur noch 6,10 Euro und damit nur wenige Cents über dem aktuellen Kurs.
Im Grunde hat Warburg Research damit das Kursziel der aktuellen Entwicklung angepasst, denn es dürfte seit einiger Zeit klar sein, dass auch die Commerzbank aufgrund des Niedrigstzinsumfeldes wahrscheinlich einen niedrigeren Gewinn pro Aktie vorweisen wird. Insofern reagierte der Kurs nicht stärker auf diese Änderung.
Ich finde: Es gilt, bei Analysteneinschätzungen generell kritisch zu sein. Cui bono? So fand ich bei Warburg Research selbst diese Anmerkung in Bezug auf die Commerzbank: "Companies affiliated with Warburg Research regularly trade financial instruments of the analysed company or derivatives of these." Demnach setzen mit Warburg Research verbundene Unternehmen "regelmäßig" auf Commerzbank-Aktien bzw. Derivate darauf. Es ist gut, dass dies klar gesagt wird.
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Der Wein erfreut das Herz des Menschen. Nur das Übermaß schadet." Benedikt
In diesem Sinne!
Ihr
Michael Vaupel