
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Inflation in Deutschland hat wider Erwarten nicht angezogen. Im August verharrte die jährliche Inflationsrate bei 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Schätzung meldete. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer Rate von 0,5 Prozent gerechnet. Binnen Monatsfrist blieben die Preise für Güter des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen im Schnitt konstant. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
Für Energie mussten die deutschen Verbraucher 5,9 Prozent weniger bezahlen als vor einem Jahr. Lebensmittel verteuerten sich dagegen um 0,9 Prozent und Wohnungsmieten um 1,2 Prozent.
Wichtig für die Europäische Zentralbank (EZB) ist der für europäische Vergleichszwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für den gesamten Euroraum. Für Deutschland stieg der HVPI im August um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Monatsvergleich sank er um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent auf Jahres- und eine Stagnation auf Monatssicht prognostiziert.
Den Währungshütern der EZB bereitet die hartnäckig niedrige Inflation im Euroraum einiges Kopfzerbrechen. Im Juli lag die Jahresrate lediglich bei 0,2 Prozent, während die EZB knapp 2 Prozent anstrebt. Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise gelten als schädlich für die Konjunktur. Deshalb versucht die EZB mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen dagegen anzusteuern, bisher mit sehr begrenztem Erfolg.
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August 30, 2016 08:00 ET (12:00 GMT)
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