Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die deutschen Einzelhändler haben im Juli einen überraschenden Umsatzsprung verbucht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, stiegen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zuwächse in dieser Höhe waren zuletzt im Januar 2014 und November 2013 erzielt worden; einen höheren Zuwachs um 1,8 Prozent hatte es zuletzt im Januar 2013 gegeben.
Ökonomen hatten für Juli nur ein Umsatzplus von 0,5 Prozent prognostiziert. Für Juni wurde der monatliche Rückgang um 0,6 Prozent bestätigt.
Auf Jahressicht sanken die Umsätze im Juli preisbereinigt um 1,5 Prozent. Die Geschäfte hatten im Juli 2016 an 26 Verkaufstagen offen, während der Juli 2015 einen Verkaufstag mehr hatte.
Trotz der Unsicherheiten wegen Terrors und Brexit ist die Kauflaune der Deutschen hoch. Die Konsumforscher der GfK hatten für September einen Indexanstieg auf 10,2 von 10,0 Punkten im Vormonat ermittelt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich eine Stagnation erwartet. "Die Verbraucher orientieren sich offenbar in erster Linie an harten Fakten zu Arbeitsmarkt, Einkommen und Inflation", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
In den ersten sieben Monaten des Jahres wurde im deutschen Einzelhandel 1,7 Prozent mehr umgesetzt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig recht großen Revisionen.
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August 31, 2016 02:00 ET (06:00 GMT)
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