
Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident der Finanzaufsicht, Felix Hufeld, sieht angesichts der Negativzinsen keine Zukunft für die Gratismodelle der Banken. Die Banken seien unter Druck, Geld zu verdienen und könnten Gratisangebote nicht auf Dauer aufrecht erhalten, sagte Hufeld bei der Konferenz "Banken im Umbruch". Hier müssten die Institute umdenken, forderte er. Die Banken in einen Topf werfen will Hufeld gleichwohl nicht. Unterschiedliche Geschäftsmodellen seien für einen stabilen Markt wichtig. Ein Einheitsmodell dagegen hält er für "sinnlos und riskant".
Die Banken befinden sich aktuell Dilemma. Ihre zwei Hauptertragsquellen, Gebühren und Zinsen, drohen zu versiegen. Entsprechend sind die Banken unter Druck, neue Wege zu gehen. Das Zinsniveau werde weiter unter Druck bleiben, sagte Hufeld. Doch bei dem Versuch, aus dem jetzigen Dilemma raus zu kommen, müssten die Banken rational bleiben. So seien etwa Fusionen nur dann sinnvoll, wenn beide Institute gesund sind. Am Vortag war durchgesickert, dass die Deutsche Bank und Commerzbank im August eine Fusion angedacht, aber wieder verworfen hatten. Beide Häuser wollen erst einmal ihre Hausaufgaben machen. "Man sollte Konsolidierung und Merger (übersetzt: Fusion), nicht vergöttern. Das ist kein Allheilmittel", warnte Hufeld.
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September 01, 2016 06:12 ET (10:12 GMT)
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