
BERLIN (Dow Jones)--CDU und CSU im Bundestag haben SPD-Chef Sigmar Gabriel dazu aufgefordert, als Wirtschaftsminister an den TTIP-Verhandlungen mit den USA festzuhalten. Man sei in der Union der Auffassung, "dass der Bundeswirtschaftsminister ungeachtet seiner parteipolitischen Probleme innerhalb der SPD weiterhin entsprechend seinem Amtseid handeln" solle, sagte Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer am Donnerstag in Berlin vor einer Vorstandsklausur.
Gabriel müsse sich weiterhin dafür einsetzen, dass der Exportnation Deutschland ein Freihandel ermöglicht werde, sagte Grosse-Brömer. "Es wäre ganz klug, wenn wir ein Abkommen nicht schon verurteilen und für beendet erklären, das noch intensiv verhandelt wird." Es bestehe durchaus noch die Chance, dass man in den Verhandlungen zwischen EU und USA noch Fortschritte mache, "und die dürfen wir von Deutschland aus nicht behindern", sagte der CDU-Politiker.
Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Max Straubinger, betonte die Bedeutung von TTIP gerade für Bayern. Sein Bundesland habe einen Exportanteil von 60 Prozent am deutschen Aufkommen und sei auf freien Handel angewiesen.
Die CSU habe "kein Verständnis für das Lavieren des Bundesministers, der zuvörderst als Wirtschaftsminister natürlich an die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu denken hat und nicht als Parteivorsitzender an die Entwicklung der SPD", sagte Straubinger. Gabriel versuche mit seinem Verhalten lediglich, die eigenen Schwierigkeiten zu kaschieren.
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September 01, 2016 09:15 ET (13:15 GMT)
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