
(Wiederholung)
Von Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)--Die irische Regierung wird Berufung gegen das Urteil der Europäischen Kommission einlegen, wonach Irland von dem US-Konzern Apple eine Steuernachzahlung über 13 Milliarden Euro verlangen soll. Die Entscheidung sei am Freitag gefallen, berichtet der staatliche Rundfunksender RTE. Minister der Mitte-Rechts-Regierungspartei Fine Gael und ein Minister der weitaus kleineren Independent Alliance hätten drei Tage darüber verhandelt.
Die Kommission war in ihrer seit Juni 2014 laufenden Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass Irland Apple unzulässige Steuervergünstigungen gewährt hat, aufgrund derer Apple über viele Jahre erheblich weniger Steuern zahlen musste als andere Unternehmen, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitgeteilt hatte. Sie forderte die irische Regierung auf, diese 13 Milliarden Euro plus Zinsen - die mit Abstand größte Summe in einem solchen Fall - von dem US-Konzern zurückzufordern.
Apple will das nicht auf sich sitzen lassen. Apple-CEO Tim Cook kündigte in einem auf der Webseite des Unternehmens veröffentlichten Brief an die Kunden an, die Entscheidung anzufechten. Cook erklärte zudem, er gehe davon aus, dass auch die irische Regierung das tun werde, denn "es geht um die Souveränität des Landes".
Zwar ist die Aussicht auf milliardenschwere Steuereinnahmen für viele irische Politiker und Wähler nach einer langen Phase mit Sparmaßnahmen verlockend. Fine Gael befürchtet aber, dass nach dem Urteil US-Unternehmen vor künftigen Investitionen in Irland zurückschrecken könnten - doch gerade diese sind seit Jahrzehnten eine zentrale Säule der Wachstumsstrategie des Landes.
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September 02, 2016 09:20 ET (13:20 GMT)
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