
Von Stefan Lange
HANGZHOU (Dow Jones)--Noch vor Beginn des G20-Gipfels in China ist es zu einem Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gekommen. Beide hätten über die deutsch-türkischen Beziehungen gesprochen, teilte ein Regierungssprecher am Sonntag in Hangzhou mit. Thema war dabei den Angaben zufolge die weitere Umsetzung des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens. Beide hätten auch über ihre "gemeinsame Sorge um den andauernden syrischen Bürgerkrieg gesprochen", wie es weiter hieß.
Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Merkel und Erdogan trafen in der ostchinesischen Provinzhauptstadt Hangzhou aufeinander, wo bis Montag der Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer stattfindet. Das Gespräch sei konstruktiv verlaufen, erklärte der Regierungssprecher. Aus Delegationskreisen verlautete, das Treffen habe 45 Minuten gedauert.
Es war das erste Treffen der beiden Politiker nach dem Militärputsch in der Türkei. Das Verhältnis zwischen Berlin und Ankara ist angespannt. Die Türkei ist verstimmt, weil sich nach dem Putsch kein hochrangiger deutscher Politiker im Land blicken ließ. Es kam lediglich zu Telefonaten zwischen Merkel und Erdogan.
Außerdem gibt es Probleme, weil die Türkei deutschen Abgeordneten nach der Verabschiedung der Armenien-Resolution durch den deutschen Bundestag den Besuch des Luftwaffenstützpunkt Incirlik verweigert, auf dem auch deutsche Soldaten stationiert sind. Ob dieses Thema bei dem Treffen Merkels mit Erdogan auch zur Sprache kam, wurde nicht bekannt.
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September 04, 2016 05:36 ET (09:36 GMT)
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