
HANGZHOU (Dow Jones)--Im Konflikt um den Besuch deutscher Abgeordneter auf dem türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik gibt es offenbar Bewegung. "Ich glaube, dass es in den nächsten Tagen die Möglichkeit gibt, dass wir hier positive Nachrichten zu den berechtigten Forderungen bekommen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag nach einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Beide Politiker trafen sich am Rande des G20-Gipfels in Hangzhou. Weitere Details zu Incirlik nannte Merkel auch auf Nachfrage nicht.
Abgeordnete des Bundestages wollen schon seit geraumer Zeit die dort stationierten Soldaten besuchen. Ankara verweigert das jedoch.
Möglicherweise ist die sich andeutende Lockerung eine türkische Reaktion auf die Äußerungen der Bundesregierung zur Armenien-Resolution. Merkels Sprecher Steffen Seibert hatte am Freitag erklärt, die Bundesregierung stehe zu der Resolution. Diese habe jedoch keinen rechtlich bindenden Charakter.
Merkel erklärte, sie habe sich mit Erdogan auch über die katastrophale Lage in Syrien unterhalten. "Wir waren uns vor allen Dingen einig, dass der politische Prozess in Syrien wieder in Gang kommen muss", sagte die CDU-Vorsitzende. Die Lage in Aleppo sei nicht hinnehmbar. Dort müsse es sehr schnell einen Waffenstillstand geben, damit die humanitäre Lage verbessert werden könne.
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September 04, 2016 06:52 ET (10:52 GMT)
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