STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Bayer legt bei Monsanto nach - Fresenius stemmt Rekord-Übernahme
Volkswagen schmiedet Partnerschaft mit US-Trucker Navistar
Zahlreiche Firmenübernahmen haben Aktienanleger heute beschäftigt. Der Gesundheitskonzern Fresenius will für fast sechs Milliarden Euro den spanischen Krankenhauskonzern Quironsalud schlucken. Bayer und Monsanto nähern sich Insidern zufolge an und der US-Mischkonzern General Electric greift nach zwei 3D-Druckerspezialisten in Deutschland und Schweden.
Mit größeren Engagements hielten sich Investoren allerdings zurück und warteten auf den Handelsstart an der Wall Street, die am Montag wegen eines Feiertags geschlossen blieb. Der DAX legte unterdessen um 0,3 Prozent auf 10.710 Punkte zu.
Fresenius schlug mit der geplanten Übernahme in Spanien die größten Wellen. Die Aktien des DAX-Konzerns schossen um bis zu 5,8 Prozent auf 70 Euro nach oben. Das war der höchste Stand seit mehr als neun Monaten. Der hessische Gesundheitskonzern will durch den Zukauf seine Kliniktochter Helios stärken, die bislang nur in Deutschland tätig ist.
Beim geplanten Mega-Deal zwischen Bayer und Monsanto geht es nach wochenlangem Stillstand offenbar wieder voran. Bayer erhöhte die Offerte für Monsanto auf mehr als 65 Milliarden Dollar. Insidern zufolge erhielt Bayer tieferen Einblick in die Bücher des US-Saatgutriesen. Bayer-Aktionären stieß das höhere Gebot sauer auf. Die Bayer-Aktie verlor zeitweise 0,8 Prozent an Wert.
Volkswagen gelingt durch eine Partnerschaft mit dem amerikanischen Lkw-Bauer Navistar der Sprung auf den wichtigen US-Markt. Beide Unternehmen kündigten heute eine weitreichende strategische Allianz an. Um die Partnerschaft zu untermauern, übernimmt die VW-Tochter Truck & Bus für 256 Millionen Dollar 16,6 Prozent an Navistar. Im Gegenzug können die Wolfsburger zwei Vertreter in den Verwaltungsrat von Navistar entsenden. Teil der vereinbarten Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung einer Motorenplattform sowie ein gemeinsamer Einkauf. Anders als bei Pkw ist VW bei schweren Lastwagen und Bussen nicht vom Abgasskandal betroffen. Die Vorzugsaktien von VW kletterten um 1,0 Prozent auf 126,15 Euro.
Im TecDAX sprangen SLM Solutions um mehr als 40 Prozent auf ein Rekordhoch nach oben. General Electric will für den Lübecker 3D-Druck-Maschinenbauer rund 680 Millionen Euro zahlen. Zudem bietet der Siemens-Rivale für den schwedischen SLM-Konkurrenten Arcam umgerechnet 614 Millionen Euro. Arcam-Aktien schossen an der Börse in Stockholm um 54,8 Prozent in die Höhe.
An der Börse in Paris warfen Anleger Papiere von Ingenico aus ihren Depots. Die Titel rauschten um 13 Prozent nach unten, nachdem der Anbieter von Kartenlesegeräten zum bargeldlosen Bezahlen seine Umsatz- und Gewinnprognosen senkte.
Katerstimmung herrschte auch an den Rohstoffmärkten. Der Preis für ein Barrel der Ölsorte Brent gab gut ein Prozent auf 47,14 Dollar nach. Händler führten das auf sinkende Spekulationen über eine Begrenzung des Öl-Überangebots zurück. Am Montag hatten Saudi-Arabien und Russland erklärt, gemeinsame Schritte gegen die niedrigen Ölpreise auszuloten und damit Hoffnungen von Anlegern auf ein baldiges Ende der Ölschwemme neue Nahrung gegeben.
Börse Stuttgart TV
Die große Frage der vergangenen Handelswoche war, ob die Fed noch in diesem Jahr die Zinsen erhöhen werde oder nicht. Auf das Gesamtjahr betrachtet muss man jedoch konstatieren, dass sich die Fed einmal mehr äußerst zögerlich präsentierte: Zu Jahresbeginn wurden gleich noch mehrere Zinsschritte erwartet, doch mittlerweile kann man festhalten, dass bislang nicht all zu viel davon umgesetzt worden ist. Womit das Zögern der Fed zusammenhängt, erläutert Prof. Dr. Hendrik Wolff von der Wolff & Häcker Finanzconsulting bei Börse Stuttgart TV.
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Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei plus 25 Punkten. In dieser Phase setzte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger mit Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse des DAX.
Trends im Handel
An der Euwax waren auch heute verstärkt Knock-out-Calls auf Facebook gesucht. Die Scheine waren bereits gestern gefragt. Händlern zufolge sollen sie zuvor von einem Börsenbrief zum Kauf empfohlen worden sein.
Zudem kauften einige Anleger Knock-out-Calls Gold.
Rege gehandelt wurde auch mit Hebelprodukten auf die Ölsorte Brent, ohne dass sich hierbei ein klarer Mehrheitstrend herausbildete.
Darüber hinaus investierten einige Marktteilnehmer in Call-Optionsscheine auf die RWE-Aktie.
Disclaimer: Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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