DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als es ursprünglich den Anschein hatte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Ende Juni um 0,7 Prozent zu. Ursprünglich wurde lediglich von einem Plus von 0,2 Prozent ausgegangen. Gründe für die deutliche Aufwärtsrevision waren etwas verbesserte Daten zu den Investitionen, höherer Lagerbestände und stärkere öffentliche Investitionen. Der private Konsum erhöhte sich im zweiten Quartal um 0,2 Prozent, dies liegt im Einklang mit der ersten Schätzung. Die Investitionen der Unternehmen ermäßigten sich um 0,1 Prozent. Nach der ersten Veröffentlichung wurde noch ein Minus um 0,4 Prozent berichtet. Damit sind die Investitionen zwar besser ausgefallen als ursprünglich berichtet, dennoch sind sie das zweite Quartal in Folge rückläufig.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 265.000 zuvor: 263.000 17:00 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.184,50 -0,00% Nikkei-225 16.945,32 -0,39% Hang-Seng-Index 23.871,62 +0,55% Shanghai-Composite 3.094,65 +0,09% S&P/ASX 200 5.382,30 -0,77%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Die Anleger gehen im Vorfeld der Ergebnisse des EZB-Treffens am Donnerstag in Deckung. Zudem sorgt für Zurückhaltung, dass in den USA die Zinserhöhungsspekulation wieder etwas zugenommen hat. Der Präsident der US-Notenbankzentrale von Richmond, Jeffrey Lacker, sprach nämlich von überzeugenden Gründen für eine Zinserhöhung schon im September. Dass die japanische Notenbank ebenfalls wie die US-Notenbank am 21. September über ihren geldpolitischen Kurs berät, verstärkt die Unsicherheit noch. Zuletzt bereits gesunkene Erwartungen an eine weitere Lockerung haben neue Nahrung bekommen von einem nach oben revidierten japanischen BIP. Allerdings heizen aktuelle Aussagen des stellvertretenden Notenbankchefs Nakaso die Lockerungserwartungen wieder an. In China sorgen neue, tendenziell günstig ausgefallene Handelsbilanzdaten für keine größeren Impulse. Tagesfavorit in Tokio ist die Nintendo-Aktie. Sie schießt um über 10 Prozent nach oben, weil Apple im Rahmen seiner jüngsten Produktpräsentation mitgeteilt hat, dass der von Nintendo entwickelte Video-Spiel-Klassiker Super Mario ab Dezember auch kompatibel sein wird mit Apples iPhone-System iOS. Nachdem die Apple-Aktie selbst in den USA moderat positiv auf die Vorstellung des neuen iPhones reagierte, zeigen sich die Kurse der Zulieferer in Asien meist mit Abgaben. Viele von ihnen hatten zuvor schon zugelegt.
US-NACHBÖRSE
HP Enterprise verloren ein halbes Prozent nach der Mitteilung über die Ausgliederung des Softwaresegments (siehe unten). Guidewire Software gaben um 5,3 Prozent nach. Das Unternehmen hatte eine Warnung ausgegeben, wonach im anstehenden Quartalsbericht ein Verlust zu erwarten ist. Bei Pier 1 sorgte die Nachricht über den Rücktritt von CEO Alex Smith für Druck auf die Aktie. Zudem hatte der Einzelhändler enttäuschende Zahlen vorgelegt. Pier 1 verloren 9,4 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.526,14 -0,06 -11,98 6,32 S&P-500 2.186,16 -0,01 -0,32 6,96 Nasdaq-Comp. 5.283,93 0,15 8,02 5,52 Nasdaq-100 4.831,86 0,05 2,35 5,19 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 823 Mio 857 Mio Gewinner 1.877 1.794 Verlierer 1.146 1.246 Unverändert 110 95
Kaum verändert - Falkenhafte Kommentare von US-Notenbanker Jeffrey Lacker standen einem uninspirierenden Konjunkturbericht "Beige Book" gegenüber. Trotz des forschen Auftretens von Lacker hielt eine klare Mehrheit der Marktakteure eine Zinserhöhung bereits im laufenden Monat für unwahrscheinlich. Im Technologiesektor zogen Western Digital um 12,1 Prozent an, nachdem der Datenspeicherer die Prognose angehoben hatte. Tagesthema Nummer eins war Apple mit der Vorstellung neuer Produkte. Die Papiere legten 0,6 Prozent zu. Händler sprachen nicht von einem großen Wurf beim neuen iPhone 7. Titel von Fluggesellschaften legten kräftig zu. Paul Jacobson, CFO von Delta Air Lines, hatte sich auf einer Investorenkonferenz positiv zu den Branchenumsätzen auf dem Heimatmarkt geäußert. Delta stiegen um 5,6 Prozent, American Airlines um 4,8 Prozent, United Continental um 5,0 Prozent und Southwest Airlines um 4,7 Prozent. Schwach zeigte sich dagegen der Lebensmittelsektor, nachdem Sprouts Farmers Market die Gewinnerwartungen gesenkt hatte. Die Papiere brachen um 13,7 Prozent ein. AMD gaben nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung 6,8 Prozent ab.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 99-21/32 +2/32 1,539% -0,5 30 Jahre 100-10/32 +2/32 2,236% -0,3
Nach der Vortagesrally bewegten sich US-Anleihen kaum, die Rendite zehnjähriger Papiere stagnierte bei 1,54 Prozent. Die falkenhaften Signale aus dem Kreis der Fed hätten den jüngsten Höhenflug gebremst, hieß es.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:21 % YTD EUR/USD 1,1252 +0,1% 1,1240 1,1245 +3,6% EUR/JPY 114,47 +0,1% 114,39 114,17 -10,2% EUR/GBP 0,8433 -0,0% 0,8435 0,8391 +14,5% GBP/USD 1,3349 +0,1% 1,3334 1,3401 -9,5% USD/JPY 101,72 +0,0% 101,70 101,54 -13,4% USD/KRW 1093,30 +0,2% 1090,62 1090,64 -7,0% USD/CNY 6,6662 +0,1% 6,6625 6,6651 +2,7% USD/CNH 6,6735 +0,0% 6,6715 6,6719 +1,6% USD/HKD 7,7564 +0,0% 7,7559 7,7554 +0,1% AUD/USD 0,7694 +0,3% 0,7674 0,7658 +5,6%
Ähnlich gelassen wie am Aktienmarkt wurden die Fed-Äußerungen am Devisenmarkt weggesteckt, der Euro verteidigte sein erhöhtes Niveau und ging wenig verändert bei 1,1240 Dollar um.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,32 45,50 +1,8% 0,82 +8,1% Brent/ICE 48,76 47,98 +1,6% 0,78 +12,5%
Die Ölpreise zogen auf den höchsten Stand seit einer Woche an. Stützend wirkte die übergeordnete Dollarschwäche. Die US-Regierung hatte zudem ihre Förder-, aber auch ihre Preisprojektionen für 2016 angehoben. WTI legte um 1,5 Prozent auf 45,50 Dollar zu. Brent stieg um 1,5 Prozent auf 47,98 Dollar. Im asiatischen Geschäft am Donnerstag bauen die die Gewinne noch aus. Den am späten Mittwoch bekanntgewordenen Daten des American Petroleum Institute zufolge sind die Rohölvorräte in den USA in der zurückliegenden Woche deutlich zurückgegangen um gut 12 Millionen Barrel.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.346,62 1.345,16 +0,1% +1,46 +27,0% Silber (Spot) 19,91 19,79 +0,6% +0,12 +44,0% Platin (Spot) 1.091,20 1.087,50 +0,3% +3,70 +22,4% Kupfer-Future 2,10 2,09 +0,4% +0,01 -2,3%
Nach dem Sprung auf den höchsten Stand seit rund drei Wochen am Vortag kam der Goldpreis etwas zurück. Die falkenhaften Signale aus dem Kreis der Fed drückten den Preis der Feinunze um 0,4 Prozent auf 1.345 US-Dollar.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH, 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Jeffrey Lacker, rechnet mit überzeugenden Gründen für eine Zinserhöhung bei der Sitzung der US-Notenbank schon im September. Die jüngst durchwachsenen Wirtschaftsdaten hätten an seinem Wirtschaftsausblick nichts geändert - auch nicht die unerwartet deutliche Abschwächung im Dienstleistungssektor oder die im August überraschend unter die Wachstumsschwelle gefallenen Industrie-Daten.
KONJUNKTUR CHINA
Der Rückgang bei den Exporten Chinas hat sich im August deutlicher abgeschwächt als erwartet. Die Ausfuhren sanken in Dollar berechnet um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Analysten hatten im August mit einem Exportrückgang von 4 Prozent gerechnet. Die Importe legten überraschend um 1,5 Prozent zu. Volkswirte hatten hier mit einem Rückgang von 5 Prozent gerechnet.
KONJUNKTUR USA
Die Wirtschaft in den USA ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge im Juli und August nur leicht gewachsen. Ein "mäßiges" oder "moderates" Wachstum habe es in der jüngsten Periode in den meisten Distrikten des Landes gegeben, heißt es im jüngsten Konjunkturbericht "Beige Book". Die meisten Distrikte meldeten demnach ein knappes Angebot an Arbeitskräften und einen moderaten Stellenaufbau. Der Aufwärtsdruck auf die Löhne halte an, der Inflationsdruck habe sich insgesamt aber nicht signifikant erhöht.
HP ENTERPRISE
gliedert sein Softwaregeschäft aus und legt es mit dem der britischen Micro Focus International zusammen. Durch die 8,8 Milliarden US-Dollar schwere Transaktion will sich das Unternehmen verstärkt auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Aktionäre von HP Enterprise sollen Aktien von Micro Focus im Wert von rund 6,3 Milliarden Dollar erhalten, die Barkomponente beträgt 2,5 Milliarden Dollar. Im dritten Quartal fielen HP-Gewinn und Umsatz unterdessen besser aus als erwartet.
INTEL
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 08, 2016 01:59 ET (05:59 GMT)
verkauft einen Mehrheitsanteil an seiner IT-Sicherheitssparte an die Beteiligungsgesellschaft TPG. Damit trennt sich Intel größtenteils von einem Zukauf, der sich als Enttäuschung erwiesen hat. Im Rahmen der Transaktion wird der Anteil inklusive Schulden mit 4,2 Milliarden US-Dollar bewertet. Intel hatte die Antiviren-Firma McAfee 2010 für 7,7 Milliarden Dollar übernommen und einen satten Aufschlag von 60 Prozent gezahlt.
LIBERTY MEDIA
wird neuer Eigentümer der Rennsportserie Formel Eins. Verkäufer ist das luxemburgischen Finanzunternehmen CVC Capital. Der Kaufpreis beträgt 4,4 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich sollen Schulden in ähnlicher Höhe übernommen werden. Insgesamt wird die Formel 1 bei der Transaktion mit 8 Milliarden Dollar bewertet. Liberty Media wird zunächst einen Anteil von 18,7 Prozent vom Formel-1-Hauptgesellschafter CVC zu übernehmen, bevor bis zum ersten Quartal 2017 dann der Rest folgen soll.
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DJG/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 08, 2016 01:59 ET (05:59 GMT)
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