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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bürosparte des Immobilienkonzerns IVG soll an die Börse. Die Erstnotiz der neu gegründeten Gesellschaft Officefirst soll dem Vernehmen nach im Oktober im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgen. Die einst selbst börsennotierte IVG hatte ihre Büroimmobilien jüngst in die neue Gesellschaft ausgelagert. Dazu gehört auch Deutschlands größtes Bürogebäude "The Squaire" am Frankfurter Flughafen.
Bereits im ersten Jahr soll es eine Dividende geben. Officefirst ist bereits die zweite angekündigte Neuemission in dieser Woche für die Frankfurter Börse. Tags zuvor hatte der Online-Versender Shop Apotheke Europe sein Debüt angekündigt.
Im Zuge des Börsengangs ist eine Kapitalerhöhung von etwa 450 Millionen Euro geplant, wie Officefirst am Freitag mitteilte. Zusätzlich will die IVG Anteile verkaufen, in welchem Umfang ist noch unklar. "Das befindet sich derzeit in der Diskussion", sagte ein IVG-Sprecher. Büroimmobilien im Wert von 3,3 Milliarden Euro gehören zum Portfolio von Officefirst. Das Großobjekt "The Squaire" hatte dazu beigetragen, dass die Immobiliengesellschaft IVG vor einigen Jahren in finanzielle Schieflage geriet.
"Die Qualität des Portfolios ist hoch und kommt gut bei den
potenziellen Investoren an", sagt Vorstandschef Michiel Jaski. Zu
dem Paket gehören 97 Einheiten, vor allem in Frankfurt, München,
Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin. Die Vermietungsquote will
das Unternehmen bis Ende 2017 von aktuell 91,4 Prozent um ein bis
zwei Prozentpunkte erhöhen. Zu Berichten, wonach Mietverträge mit
großen Kunden wie der Allianz
Der Erlös aus dem Börsengang soll in erster Linie zum Schuldenabbau genutzt werden. Ein nicht näher bezifferter Teil des Geldes fließt auch in die Kosten für die Umwandlung der Gesellschaft in einen sogenannten REIT - kurz für Real Estate Investment Trust. REITs bieten dem Unternehmen Steuervorteile, für die Aktionäre garantieren sie eine hohe Ausschüttungsquote. So will Officefirst für das laufende Geschäftsjahr die Hälfte des operativen Gewinns ausschütten, den das Unternehmen gemäß der in der Immobilienwirtschaft üblichen Kenngröße FFO (Kurzform für Funds from Operations) erzielt. Ein Jahr später sollen es 65 bis 70 Prozent des FFO sein.
Im ersten Halbjahr lag das operative Ergebnis (FFO) der neu gegründeten Gesellschaft bei 46,6 Millionen Euro, das war ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als die Immobilien noch zur IVG gehörte. Das Nettoergebnis stieg in dieser Zeit um 40 Prozent auf 122,5 Millionen Euro.
Früheren Medienberichten zufolge hatten Finanzinvestoren und
Hedgefonds, die in den vergangenen Jahren bei IVG eingestiegen
waren, auch mit einem Verkauf der Büroimmobilien geliebäugelt. So
wurde etwa der Immobilienkonzern Alstria Office
IVG war nach seiner Insolvenz 2014 von der Börse genommen worden. Grund für die Schieflage war nicht zuletzt das 660 Meter lange Prestigegebäude "The Squaire", bei dem die Kosten explodiert waren. Hinzu kamen später technische Probleme wie Defekte bei Rolltreppen und Fahrstühlen. Mittlerweile ist das Gebäude mit einer Mietfläche von insgesamt 146 000 Quadratmetern zu gut 91 Prozent vermietet. Ein Mietvertrag der Lufthansa über knapp 10 000 Quadratmeter läuft demnächst aus, es soll für die Fläche aber schon andere Interessenten geben.
Nicht in Officefirst enthalten sind die unterirdischen Gas- und Öl-Speicherstätten von IVG, einige andere Immobilien und Flächen im In- und Ausland sowie das IVG-Fondsgeschäft./nmu/she/men/fbr
ISIN DE0007236101 DE000A0LD2U1 US09253U1088
AXC0136 2016-09-16/13:29