BONN (dpa-AFX) - Bonns Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan fordert in der Diskussion über einen Umzug von Ministerien aus seiner Stadt nach Berlin verbindliche Aussagen der Bundesregierung ein. "Wir brauchen ein klares Signal aus Berlin, dass der Rutschbahneffekt, der ständig zunimmt, endlich gestoppt wird", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Ansonsten sorge er sich um seine Stadt.
Den Regierungsumzug in den 90ern habe Bonn zwar gut verkraftet. "Aber: Es ist trotzdem eine tiefe Verletzung der Struktur unserer Stadt gewesen. Wenn man an derselben Stelle noch mal verletzt wird, weiß man nicht, ob man dann wieder ganz gesund wird", sagte der OB.
Der Bundestag hatte 1991 den Umzug von Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin beschlossen. Im Bonn/Berlin-Gesetz wurde allerdings geregelt, dass "insgesamt der größte Teil der Arbeitsplätze der Bundesministerien in der Bundesstadt Bonn erhalten bleibt." Längst hat aber Berlin das Übergewicht. Immer wieder gibt es daher Diskussionen über einen Komplettumzug an die Spree. Zuletzt bescheinigte ein Statusbericht von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) Berlin abermals eine "Sogwirkung".
Sridharan forderte vehement den Verbleib der Ministerien in Bonn ein. "Auf die Ministerien können wir keinesfalls verzichten, weil wir um sie herum Kompetenzen und Netzwerke aufgebaut haben, die es ohne die Ministerien nicht mehr gebe", sagte er. "Es hängen 27 000 Arbeitsplätze daran."/idt/DP/fbr
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