Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - David Folkerts-Landau, Chefökonom der Deutschen Bank, fragt sich in einem Gastbeitrag, inwieweit die extrem aggressive, unkonventionelle und völlig unerprobte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) - bis hin zu negativen Zinsen - zur Verschärfung der Probleme Europas beiträgt. Die schwachen Konjunkturdaten und die Tatsache, dass die Probleme Europas struktureller Natur sind, nähren Zweifel an der Wirksamkeit und Ausrichtung der Geldpolitik, schreibt der Ökonom. (Welt S. 13)
BANKEN - Gunter Dunkel, der Präsident der öffentlichen Banken diagnostiziert in einem Interview eine Fehlkonstruktion der Finanzaufsicht und nimmt die Europäische Zentralbank in Schutz. "Für mich gehören perspektivisch die Bankenaufsicht der EZB, die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA und die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) unter ein Dach", sagte er weiter. (Handelsblatt S. 32)
INVESTITIONEN - "Wir sind in einer kritische Phase", sagte Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme in einem Interview über die Vertrauenskrise in Europa. "Wir Wirtschaftslenker hätten in der Vergangenheit klarer sagen müssen, welche Vorteile ein gemeinsames Europa hat". Außerdem fordert er höhere Investitionen in Deutschland. (Handelsblatt S. 12)
SOZIALDUMPING - Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat gemeinsam mit sieben weiteren EU-Verkehrsministern, unter anderem von Frankreich und Italien, die EU-Kommission zu einem härteren Vorgehen gegen Sozialdumping im Lkw-Verkehr aufgefordert. In einem den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegenden Brief an EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc beklagen die Minister einen "sich häufenden Missbrauch", das Ausnutzen von "Schlupflöchern" und die "zum Teil vorsätzliche Umgehung von EU-Regelungen im Straßenverkehrsbereich". Konkret drängen die acht Verkehrsminister die Kommissarin zu einem europaweiten Verbot für Lkw-Fahrer, die regelmäßigen Wochenruhezeiten in den Fahrerhäusern zu verbringen. (Funke Mediengruppe)
WETTBEWERB - Im aktuellen Ranking des Weltwirtschaftsforums (WEF), das am heutigen Mittwoch in Genf vorgestellt wird, liegt Deutschland auf dem fünften Rang. Zwar büßte es gegenüber dem Vorjahr einen Platz ein. Doch absolut betrachtet stieg der Wettbewerbs-Index für die deutsche Wirtschaft innerhalb der letzten zwölf Monate sogar leicht an. (FAZ S. 15)
HEIZENERGIEBEDARF - Um Wohnungen in Deutschland zu beheizen, wird immer weniger Energie benötigt. Der Heizenergiebedarf der Mehrfamilienhäuser ist im vergangenen Jahr um weitere sechs Prozent gesunken. Das zeigt der Wärmemonitor, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gemeinsam mit dem Energiedienstleister Ista erhoben hat. Der Einfluss des Wetters, beispielsweise milder Winter, wurde herausgerechnet. "Der Rückgang ist somit vor allem auf die Sanierungsanstrengungen des vergangenen Jahres zurückzuführen", sagt DIW-Experte Claus Michelsen. Seit dem Jahr 2003 ist der Heizenergiebedarf bundesweit um 18 Prozent gesunken. (Süddeutsche S. 17)
BETRIEBSRENTE - Der Ausbau der betrieblichen Altersversorgung nimmt konkrete Formen an. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) haben sich am Dienstag im Rahmen eines Spitzengesprächs mit Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften auf wichtige Einzelheiten der geplanten Reform verständigt. Wie aus Teilnehmerkreisen zu erfahren war, sollen Unternehmen Betriebsrenten künftig auch auf Grundlage reiner Beitragszusagen ohne garantierte Leistungshöhe anbieten können, falls ein Tarifvertrag dies vorsieht. (FAZ S. 15)
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September 28, 2016 00:43 ET (04:43 GMT)
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