Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
An diesem Mittwoch endet die vorläufige Prüfung des geplanten Zusammengehens zwischen der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE) durch die EU-Wettbewerbshüter. Danach dürfte Brüssel eine vertiefte Prüfung der Fusion starten. Der Genehmigungsprozess wird sich vermutlich bis Anfang kommenden Jahres hinziehen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob die Fusion genehmigt wird, sondern auch um etwaige Auflagen. Sollte die Fusion nach Phase I des kartellrechtlichen Genehmigungsverfahrens nicht genehmigt werden, beginnt die sehr viel intensivere Phase-II-Prüfung. Für diese werden in der Regel 90 Arbeitstage angesetzt. Angesichts der Tragweite der geplanten Börsenhochzeit gehen Analysten und die Beteiligten selbst von einer vertieften Prüfung aus, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber Dow Jones erklärte. Brüssel untersucht die Bereiche Marktdaten, Indizes sowie Clearing - also die Abwicklung von Derivategeschäften. Im Blick steht vor allem das Clearing. Die EU-Wettbewerbshüter hatten im Februar 2012 die damals geplante Fusion zwischen Deutsche Börse und NYSE Euronext wegen der markdominanten Stellung im Clearing untersagt. Wie Brüssel dieses Mal entscheiden wird, ist offen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
08:00 DE/Tui AG, Buchungs-Update, Hannover
13:00 CA/Blackberry Ltd, Ergebnis 2Q, Waterloo
Im Tagesverlauf:
- EU/Kommission, voraussichtlich Entscheidung zur Fusion
von Deutsche Börse AG und London Stock Exchange plc, Brüssel
- DE/Deutsche Lufthansa AG, AR-Sitzung, Frankfurt
- DE/Commerzbank AG, AR-Sitzung, Frankfurt
DIVIDENDENABSCHLAG
L-Konzept Holding: 0,05 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator Oktober PROGNOSE: 10,2 Punkte zuvor: 10,2 Punkte -FR 08:45 Verbrauchervertrauen September PROGNOSE: 97 zuvor: 97 -IT 10:00 Verbrauchervertrauen September PROGNOSE: 108,9 zuvor: 109,2 10:00 Geschäftsklimaindex verarbeitender Sektor September PROGNOSE: 100,8 zuvor: 101,1 -US 14:30 US/Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter August PROGNOSE: -1,5% gg Vm zuvor: bestätigt +4,4% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestände (Woche)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 NO/Auktion 4,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2019 im Volumen von 3 Mrd NOK 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Schatzanweisungen mit Laufzeit September 2018 im Volumen von 4,0 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.149,00 -0,18% Nikkei-225 16.444,65 -1,43% Shanghai-Comp. 2.989,12 -0,30% DAX 10.361,48 -0,31% DAX-Future 10.391,50 +0,12% XDAX 10.402,95 +0,12% MDAX 21.319,76 -0,07% TecDAX 1.779,13 -0,08% EuroStoxx50 2.970,84 -0,17% Stoxx50 2.830,24 +0,18% Dow-Jones 18.228,30 +0,74% S&P-500-Index 2.159,93 +0,64% Nasdaq-Comp. 5.305,71 +0,92% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 166,00 +31
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Keinen Ausbruch aus der Trading-Range erwarten Händler am Mittwoch deutschen Aktienmarkt. Nach der Intraday-Erholung vom Dienstag könnte sich der DAX im frühen Geschäft noch etwas erholen, sagen Marktteilnehmer. "Insgesamt stellen wir uns wieder auf einen sehr technischen Handel ein", so ein Händler. Weder von den Vorlagen aus Asien noch von der Devisenseite kämen nennenswerte Impulse. Solche seien am ehesten vom informellen Opec-Treffen in Algier und von den US-Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter am Nachmittag zu erwarten. Bereits am Vormittag gibt es neue Daten zum Geschäftsklima in Italien.
Rückblick: Etwas leichter - Zunächst erwies sich ein kleiner Aufwärtsschub wegen des Punktsiegs von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton im TV-Duell gegen Donald Trump nur als eine Atempause, später stoppten gute US-Konjunkturdaten die neuerliche Talfahrt und sorgten zumindest für eine Erholung von den Tagestiefs. Der Index der Ölaktien fiel mit den Ölpreisen um 1,4 Prozent. Vor dem informellen Opec-Treffen am Mittwoch in Algier ist der Streit um die künftige Förderpolitik voll entbrannt und die Zweifel sind groß, dass es zu einer Einigung kommen wird. Die Aktie der Deutschen Bank stoppte nach zwischenzeitlichen weiteren Verlusten von etwa 3 Prozent den Kursabschwung und schloss unverändert. Händler verwiesen auf Aussagen aus dem US-Justizministerium, nach denen die Banken ihre Strafen lockern können, wenn sie die Verantwortlichen benennen. Der Deutschen Bank droht in den USA eine Strafzahlung von bis zu 14 Milliarden Dollar, was zuletzt branchenübergreifend für stimmungsbelastende Spekulationen über eine Kapitalerhöhung gesorgt hatte. Gesucht waren Aktien aus den defensiven Branchen Nahrungsmittel und Konsumgüter, deren Indizes knapp 1 Prozent zulegten.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Der DAX schloss etwa 100 Punkte über seinem Tagestief und konnte damit die Handelsspanne der vergangenen Wochen zwischen gut 10.260 und gut 10.800 Punkten verteidigen. Lufthansa verloren 3,1 Prozent. Belastend wirkten Spekulationen, dass sich die Lufthansa auf ein für sie nachteiliges Geschäft mit Etihad und Air Berlin einlassen könnte, nur um die Billigtochter Eurowings gegen die Kontrahenten Easyjet und Ryanair in Stellung zu bringen. VW fielen um 2,6 Prozent. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt die US-Regierung eine Strafe im Dieselskandal, die eine Insolvenz gerade noch vermeidet. Commerzbank gaben um 2,2 Prozent nach. Laut Handelsblatt könnte wegen hoher Umbaukosten, wozu auch der Abbau von 9.000 Stellen gehören soll, die Dividende für 2016 ausfallen.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr) +0,4% auf 10.403 Punkte
In einem insgesamt etwas festeren Markt legten Airbus bei Lang $& Schwarz 1,1 Prozent zu, nachdem S&P die Bonität des Unternehmens nach oben genommen hatte.
USA / WALL STREET
Freundlich - Der Sieg Hillary Clintons im TV-Duell gegen Donald Trump um die US-Präsidentschaft wurde mit Erleichterung aufgenommen. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass ein Sieg Clintons bei den Wahlen im November riskantere Anlagen wie Aktien stützen dürfte, weil Clinton als berechenbarer gilt. Ein Sieg von Donald Trumps könne dagegen möglicherweise eine Flucht in Sicherheit nach sich ziehen, hieß es. Einen kleinen Kaufimpuls lieferten auch neue Konjunkturdaten. So stieg das Verbrauchervertrauen im September wider Erwarten. Die Synnex-Aktie verbesserte sich um 9,8 Prozent. Der Technologiekonzern hatte unerwartet gute Drittquartalszahlen gemeldet. Nike gewannen im unmittelbaren Vorfeld der bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Quartal 1,8 Prozent. Anhaltende Übernahmegerüchte um Twitter trieben den Kurs um 1,5 Prozent an. zuletzt wurde Walt Disney Interesse nachgesagt. Walt Disney gaben 0,3 Prozent nach. Unter Druck standen Ölwerte vor dem Hintergrund fallender Ölpreise. Chesapeake Energy verloren 5,9 Prozent. Für die Rendite zehnjähriger Anleihen ging es um 3 Basispunkte auf 1,56 Prozent nach unten.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1209 -0,1% 1,1218 1,1202 EUR/JPY 112,80 +0,1% 112,64 112,42 EUR/CHF 1,0891 +0,0% 1,0889 1,0888 GBP/EUR 1,1604 -0,0% 1,1611 1,1597 USD/JPY 100,62 +0,2% 100,41 100,38 GBP/USD 1,3007 -0,1% 1,3026 1,2986
Der überzeugende Clinton-Auftritt und das starke US-Verbrauchervertrauen kamen dem Dollar zugute. Der Euro fiel zurück auf 1,1220 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,1260. Anders beim Yen, gegen den die Gewinne der US-Devise wieder verpufften. Der Greenback war im Tageshoch bis auf 100,99 Yen angezogen nach Wechselkursen um 100,30 zu Beginn des medialen Schlagabtauschs. Im späten Geschäft am Dienstag lag er mit 100,33 Yen aber fast wieder auf diesem Niveau. Deutliche Rückschläge erlitt der Dollar gegen eine Reihe von Schwellenländer-Währungen, allen voran dem mexikanischen Peso. Wie bei Aktien habe auch hier das gute Abschneiden Clintons die Bereitschaft zum Risiko erhöht, hieß es.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,79 44,67 +0,3% 0,12 +3,4% Brent/ICE 46,22 45,97 +0,5% 0,25 +6,7%
Die Ölpreise kamen nach ihren Vortagesgewinnen wieder deutlich unter Druck. Sowohl der Iran als auch Saudi-Arabien haben das informelle Treffen am Mittwoch als reine "Konsultationen" bezeichnet. "Nach dieser Aussage sind die Hoffnungen auf eine Einigung verschwunden", sagte Analyst Neil Wilson von ETX Capital. Zudem deutete der saudische Energieminister an, dass es Monate dauern könne, bis das Ölkartell zu einem Konsens komme. "Viele Leute verschwenden viel Zeit darauf zu spekulieren, was bei dem Treffen herauskommt, aber ich glaube nicht mal die Teilnehmer selbst wissen dies", sagte Luiz Sauerbronn von Brandes Investment Partners. Unterdessen senkte Goldman Sachs wegen sich abschwächender Fundamentaldaten die Ölpreisprognose für das vierte Quartal bei Brent auf 43 Dollar je Barrel von 50. Eine Vereinbarung zur Begrenzung der Fördermenge durch die Opec dürfte nur kurzfristig stützen, glauben die Analysten. WTI fiel um 2,9 Prozent auf 44,58 Dollar, Brent um 3,1 Prozent auf 45,87 Dollar.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 28, 2016 01:39 ET (05:39 GMT)
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