NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist im Verlauf des Vormittags New Yorker Zeit ins Minus gedreht. Hauptgrund ist der abwärts laufende Ölpreis, der mit neuen US-Lagerdaten nach unten abgedriftet war. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 18.203 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite geben jeweils 0,3 Prozent ab.
Wenig Impulse liefern die mit Spannung erwarteten Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. Sie erneuerte ihre Aussage, dass es keinen festgelegten Zeitplan für Zinserhöhungen gibt. Damit hielt sie theoretisch die Option offen, dass es auch bei der Fed-Sitzung am 1. und 2. November eine Zinserhöhungen geben könnte. Nur eine Woche später, am 8. November, findet die Wahl für den nächsten US-Präsidenten statt. Viele Experten rechnen aber damit, dass die Fed erst nachlegen wird, wenn die US-Präsidentschaftswahl gelaufen ist. Die erste Gelegenheit wäre bei der Sitzung am 13. und 14. Dezember.
Positiv überrascht hat der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter. Dieser ist im August stabil geblieben, während Volkswirte einen Rückgang erwartet hatten. Nach einer langen Periode von Kürzungen scheinen die Unternehmen zudem ihre Ausgaben wieder zu steigern.
Ölpreis verringert Gewinne mit Lagerdaten
Am Ölmarkt sorgen neue Lagerbestandsdaten aus Amerika für Druck auf die Preise. Zwischenzeitlich notierten die Preise im Minus, gegenwärtig liegen sie wieder leicht im Plus, aber deutlich unter dem Tageshoch. Die Rohölbestände sich zwar gesunken, doch bei Benzin wurde ein deutlicher Aufbau gemeldet. Beim Opec-Treffen in Algier geht der Markt nicht mehr von einer Einigung zur Deckelung der Fördermenge aus. "Ich denke niemand erwartet noch eine Vereinbarung von dem Treffen", sagt Analyst Ric Navy von R.J. O'Brien & Associates. Allerdings könnte sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es dann beim nächsten regulären Opec-Treffen am 30. November zu einer Einigung kommt.
Bei einer Einigung auf eine Fördermengenbegrenzung wäre dies die erste Vereinbarung seit dem Beginn des Ölpreisverfalls im Jahr 2014, fügt der Analyst hinzu. Der Preis für ein Barrel WTI legt um 0,2 Prozent auf 44,77 Dollar zu, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 46,17 Dollar nach oben.
Am Devisenmarkt notiert der Euro weiter um die Marke von 1,12 Dollar. Im Verlauf war es zwischenzeitlich kurz auf 1,1182 Dollar nach unten gegangen.
Wenig Veränderung auch beim Goldpreis. Weiterhin herrscht Uneinigkeit, ob die Fed im Dezember an der Zinsschraube drehen wird. Neben den Aussagen von Fed-Notenbankern richten sich die Blicke vor allem auf die anstehenden US-Konjunkturdaten. "Hier gibt es in den kommenden zwei Wochen eine ganze Reihe von wichtigen Daten", heißt es von Rohstoff-Analyst Carston Menke von Julius Bär. Dazu gehören die endgültigen BIP-Zahlen für das zweite Quartal und der US-Arbeitsmarktbericht für September. Die Feinunze kostet aktuell 1.321 Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent.
Leichtes Kaufinteresse gibt es bei den US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere gibt um 1 Basispunkt nach auf 1,55 Prozent.
Nike-Aktie im Rückwärtsgang
Unter Druck steht die Aktie von Nike. Der US-Sportartikelhersteller hat zwar in seinem vierten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, jedoch wurde bei den Vorbestellungen nur ein einstelliges Wachstum verzeichnet. Und auch die Lagerbestände wuchsen um einen zweistelligen Prozentsatz. Die Aktie verliert 2,6 Prozent.
Aufwärts geht es für die Blackberry-Aktie. Der einstige Smartphone-Marktführer zieht sich aus der Handy-Entwicklung und -Herstellung zurück und will sich künftig ausschließlich dem Geschäft mit Software und Dienstleistungen widmen. Der Umsatz mit Software und Dienstleistungen hat sich im am 31. August zu Ende gegangenen zweiten Geschäftsquartal mehr als verdoppelt. Bereinigt um Sondereffekte schaffte Blackberry beim Ergebnis je Aktie wie bereits im Vorquartal den Breakeven. Analysten hatte hier mit einem Verlust von 5 Cent je Aktie gerechnet. Blackberry legen um 3,9 Prozent zu.
Für den Kurs des Kosmetikkonzerns Coty geht es um 0,6 Prozent aufwärts. Mit dem Handelsende am Freitag wird die Aktie in den S&P-500 aufsteigen und dort die Titel von Diamond Offshore ersetzen. Diamond Offshore gewinnen 0,7 Prozent.
Daneben machen Analystenstimmen die Kurse. So hat Wedbush die Aktie der Google-Mutter Alphabet auf Underperform gesenkt. Sie fällt um 0,6 Prozent. Credit Suisse hat Macy's auf Neutral abgestuft, das Papier des Warenhausbetreibers gibt um 1,4 Prozent nach. Die UBS senkt AT&T auf Neutral von Buy, die Aktie verliert 1,7 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.204,64 -0,13 -23,66 4,47 S&P-500 2.154,54 -0,25 -5,39 5,41 Nasdaq-Comp. 5.289,82 -0,30 -15,89 5,64 Nasdaq-100 4.855,40 -0,23 -11,30 5,71 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:05 Di, 17:14 % YTD EUR/USD 1,1197 +0,02% 1,1194 1,1202 +3,1% EUR/JPY 112,5917 -0,00% 112,5939 112,42 -24,5% EUR/CHF 1,0889 +0,03% 1,0886 1,0888 +0,1% EUR/GBP 0,8616 +0,04% 0,8593 1,1597 +17,0% USD/JPY 100,54 -0,06% 100,60 100,38 -14,4% GBP/USD 1,2996 -0,23% 1,3027 1,2986 -11,9% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,73 44,67 +0,1% 0,06 +3,2% Brent/ICE 46,11 45,97 +0,3% 0,14 +6,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.320,68 1.326,40 -0,4% -5,72 +24,5% Silber (Spot) 19,01 19,15 -0,7% -0,14 +37,6% Platin (Spot) 1.017,80 1.026,00 -0,8% -8,20 +14,2% Kupfer-Future 2,17 2,17 +0,3% +0,01 +0,8% ===
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September 28, 2016 11:53 ET (15:53 GMT)
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