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Dow Jones News
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UPDATE/Arbeitslosenzahl im September rückläufig

--Quote 5,9 Prozent nach 6,1 Prozent im August

--77.000 Menschen mehr in Arbeit

--Saisonbereinigt überraschend Zunahme

(NEU: Weise, Nahles, Analysten, Ifo, mehr Details)

Von Stefan Lange

BERLIN (Dow Jones)--Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September um 77.000 auf 2,608 Millionen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Als Grund für den Rückgang nannte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, am Donnerstag die einsetzende Herbstbelebung. Arbeitsministerin Andrea Nahles kommentierte: "Der Arbeitsmarkt startet stabil in den Herbst."

Saisonbereinigt nahm die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat allerdings um 1.000 zu. Dies war der erste Anstieg seit Juli 2015. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang von 5.000 gerechnet, nachdem es im August im Vergleich zum Monat davor einen Rückgang um 7.000 Arbeitslose gegeben hatte. Die bereinigte Arbeitslosenquote blieb bei 6,1 Prozent.

NordLB-Analyst Stefan Große nannte die saisonbereinigte Zahl "bemerkenswert". Immerhin seien seit einem Jahr abnehmende Arbeitslosenzahlen veröffentlicht worden. "Zudem scheint sich seit den letzten drei Monaten die Dynamik etwas geändert zu haben - im negativen Sinne", sagte Große. Allerdings sei es noch zu früh und zudem sei die Zahl zu niedrig, um auf eine Trendumkehr zu schließen.

"Insgesamt gut" 
 

Weise sagte, der Arbeitsmarkt habe sich "insgesamt weiter gut entwickelt, obwohl sich der Beschäftigungszuwachs in den letzten beiden Monaten nicht fortgesetzt hat". Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern sei weiterhin hoch, betonte der BA-Chef.

Im September waren den Angaben zufolge 687.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 87.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt nahm die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um 6.000 zu. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) - ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland - stieg im September 2016 um 2 Punkte auf 221 Punkte.

Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Ifo-Beschäftigungsbarometer ist die deutsche Wirtschaft bereit, verstärkt zusätzliches Personal einzustellen. Das Barometer stieg im September auf 110,1 Indexpunkte nach 108,6 im Vormonat. Es war der dritte Anstieg in Folge. Nahezu alle Branchen sind laut Ifo auf Mitarbeitersuche.

"Positive Überraschung des Jahres" 
 

Ministerin Nahles erklärte, die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe hoch, die Zahl der offenen Stellen steige. Diese Entwicklung sei auch über die Sommermonate hinweg nicht abgerissen. "Alles in allem zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin in guter Verfassung", meinte die SPD-Politikerin und sprach von "guten Vorzeichen für die Herbstbelebung, aber auch für die Integration der zu uns Geflüchteten in Beschäftigung".

KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner wagte angesichts der September-Zahlen bereits die Gesamtschau. "Die Entwicklung am Arbeitsmarkt kann man schon jetzt zur positiven Überraschung des Jahres 2016 erklären", sagte er. Zu Jahresbeginn sei ein Anstieg der Arbeitslosigkeit durch Flüchtlinge und Mindestlohn sehr wahrscheinlich gewesen. Stattdessen sei die Arbeitslosigkeit weiter zurückgegangen. "Industrie und Dienstleister stellten mehr Beschäftigte ein als erwartet - die Unternehmen haben sich auch durch den Brexit und die kontroverse Debatte um die Zukunft der EU nicht ins Bockshorn jagen lassen", meinte Zeuner.

"Dynamik abgekühlt" 
 

BayernLB-Volkswirt Stefan Kipar gab sich weniger euphorisch. "Die September-Daten zeigen, dass sich die Dynamik am deutschen Arbeitsmarkt abgekühlt hat", erklärte er. Zwar sei die Arbeitslosigkeit weiterhin historisch niedrig. Der Rückgang des Beschäftigungsaufbaus im Sommer zeige aber, dass der Arbeitsmarkt nicht unverwundbar sei.

Kipar verwies darauf, dass für die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Juli ein Minus von 18.000 Personen zu Buche schlug. Der Vormonatswert im Juni sei mit der aktuellen Datenveröffentlichung von plus 4.000 auf minus 11.000 abwärts revidiert worden. "Der bisher starke Stellenaufbau ist damit in den Sommermonaten zum Erliegen gekommen", kommentierte Kipar.

"Es bleibt spannend" 
 

Es sei wohl vor allem der Unsicherheit um das Brexit-Votum zuzuschreiben, dass sich die Unternehmen in den Sommermonaten mit Einstellungen zurückgehalten hätten, erklärte Kipar. Infolge dessen habe der Stellenaufbau nun nicht mehr ausgereicht, den auch durch die hohe Migration bedingten Zustrom auf den Arbeitsmarkt zu kompensieren.

"Sollte sich die Schwäche im Stellenaufbau als nachhaltig herausstellen, wäre bei unverändertem Zustrom ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten", erklärte Kipar und ergänzte: "Die Meldungen vom Arbeitsmarkt dürften daher in den kommenden Monaten spannend bleiben."

Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

DJG/stl/kla

(END) Dow Jones Newswires

September 29, 2016 06:10 ET (10:10 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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