Paris (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio abrufbar -
Auf dem Pariser Automobilsalon zeigt Mercedes-Benz eine Elektro-Studie im sportlichen SUV-Look und startet eine neue E-Mobility-Marke
EXKLUSIVINTERVIEW MIT DAIMLER-CHEF DR. DIETER ZETSCHE
Anmoderation:
Es war eine beeindruckende Show heute Morgen (Donnerstag, 29.09., 11 Uhr), die Mercedes-Benz in Halle 5.2 den Hunderten von Journalisten geboten hat: Mit "Generation EQ" präsentierte der Stuttgarter Automobilhersteller eine faszinierende, futuristische Studie eines Elektrofahrzeugs. Die Studie verfügt über zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse und fährt batterieelektrisch mehr als 500 Kilometer. Gleichzeitig kündigte Mercedes-Benz eine neue E-Mobility-Marke an. "EQ" steht für Electric Intelligence und wird alle wesentlichen Aspekte für kundenorientierte Elektromobilität umfassen. Was der Konzern in den nächsten Jahren vorhat, das hat Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusivinterview verraten.
1. Sie haben in Paris die Elektromobilität in den Fokus gestellt. Was waren die Gründe dafür? Wir waren mit smart, zumindest in Deutschland, teilweise aber auch in Europa, die ersten, die mit vollelektrischen Fahrzeugen in der Neuzeit, das gab es ja früher schon, in den Markt gegangen sind. Natürlich auch mit begrenztem Erfolg und auch mit begrenztem Einsatz. Seit dem hat sich vieles getan. Insgesamt ist die Marktdurchdringung nach wie vor sehr überschaubar, aber die Leistungsfähigkeit von Elektroantrieben, vor allen Dingen was Reichweite und Ladezeit angeht, hat sich signifikant verbessert und wird sich weiter verbessern. Zweitens: Die Kosten sind deutlich zurückgegangen und werden weiter zurückgehen. (0:40)
2. Was bedeutet das für den Kunden und die Marktfähigkeit von Elektrofahrzeugen? Damit ist erkennbar, dass es einen Zeitpunkt geben wird, wo Elektrofahrzeuge tatsächlich per se für Kunden wettbewerbsfähig zu Verbrennermotorfahrzeugen werden. Die große Frage ist, wann das genau sein wird. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das innerhalb unseres Planungszeitraums geschieht, deutlich gewachsen ist. Und wir deswegen unsere Planung entsprechend ausrichten. (0:23)
3. Bei Elektrofahrzeugen war bisher der größte Kritikpunkt die Reichweite. Diese Diskussion erledigt sich bei der Studie "Generation EQ"... Es sind zwei Themen. Zum einen stellen wir hier nicht ein Konzeptfahrzeug vor, um ein Fahrzeug anzukündigen, sondern, wie der Name schon sagt, eine ganze Generation. Wir wollen die wesentlichen Volumensegmente in der Zukunft batterieelektrisch adressieren können. Aber gleichzeitig glauben wir, dass diese signifikante, um nicht zu sagen dramatische Veränderung, technologiegetrieben in unserer Industrie durch die Veränderung des Antriebsstrangs, zeitgleich begleitet wird durch weitere signifikante Veränderungsstränge. Diese sind die Themen Connectivity, die Einbindung der Fahrzeuge in das Internet, das Thema des autonomen Fahrens und das Thema des Sharens, des Teilen von Fahrzeugen. Wenn man alle vier Themen zusammen nimmt, dann ist das natürlich eine Veränderung, die dem Kunden unglaublich neue Möglichkeiten bietet und damit dem Hersteller auch Chancen bietet das anzubieten. Aber natürlich, wenn man das nicht tut, ist das Risiko, dass man abgehängt wird. Insofern ist für uns entscheidend, dass wir in allen vier Feldern ganz vorne schon positioniert sind oder uns positionieren. Und vor allen Dingen lernen, was diese vier Felder im Zusammenspiel für Möglichkeiten bieten werden. Das ist eine hochspannende Aufgabe, der wir uns mit voller Begeisterung widmen. (1:30)
4. Sie haben heute aber nicht nur eine Studie eines Elektrofahrzeugs vorgestellt, sondern eine komplette Elektrostrategie. Wie sieht die aus? Es liegt nahe, dass die bei beiden Themen "Diskussion um den Diesel" und "stärkerer Fokus auf Elektromobilität" kausal in Zusammenhang gebracht werden. Das ist aber völlig falsch. Wir sehen heute, ziemlich genau ein Jahr nach dem Beginn der Diskussion um den Diesel, dass wir keinen Prozentpunkt an Anteilen an Dieselverkäufen eingebüßt haben. Und der Kunde genauso überzeugt ist von unseren Dieselmotoren, wie er es vor einem Jahr war. Im Gegenteil, wir haben gerade einen neuen Dieselmotor in den Markt eingeführt, der alle zukünftigen Vorschriften bereits heute erfüllt oder perspektivisch erfüllt und - es ist fast korrekt zu sagen - ein ähnliches Emissionsverhalten wie der Benziner aufweist, bis auf die Tatsache, dass er weiterhin 15 Prozent günstiger im CO2-Verbrauch ist. Das ist nach wie vor die eigentliche Triebfeder weswegen wir diese Entwicklung betreiben. Hier gilt auch für Elektrofahrzeuge, dass sie nicht in Summe emissionsfrei, sondern lokal emissionsfrei sind. Hier ist heute die Verbesserung erst im Prozentbereich zu sehen, solange wir nicht unseren Strom vollständig regenerativ erzeugen können. Deswegen ist es absolut gerechtfertigt, modernste Verbrennermotoren auch zukünftig einzusetzen. Insofern werden diese beiden Technologien über längere Zeit parallel laufen. Dass wir uns jetzt dem Elektromotor mehr widmen liegt daran, dass wir überzeugt sind, dass wir für den Kunden wettbewerbsfähige Angebote machen können. (1:42)
5. Ihre "Generation EQ" hat sowohl bei den Medien, wie auch bei der Politik große Aufmerksamkeit gefunden. Einzelne Politiker sagen schon vorher, dass bis 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden. Und andere glauben, der Elektroantrieb macht den Dieselmotor überflüssig. Wie sehen Sie das? Es macht weder Sinn, durch Heilsbotschaften oder Apelle, sondern am Ende nur durch wettbewerbsfähige Produkte die Kunden zu überzeugen. (0:09)
Abmoderation:
Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusivinterview. Er hat heute auf der Mercedes-Benz Pressekonferenz auf dem Automobilsalon in Paris die Studie "Generation EQ" präsentiert. Mit zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse schafft das Fahrzeug mehr als 500 Kilometer Reichweite und beschleunigt von Null auf 100 in weniger als fünf Sekunden.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte an ots.audio@newsaktuell.de.
OTS: Mercedes-Benz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/28486 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_28486.rss2
Pressekontakt: Ansprechpartner: Mercedes-Benz, Jörg Howe, 0711 17 41341 all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0
- Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio abrufbar -
Auf dem Pariser Automobilsalon zeigt Mercedes-Benz eine Elektro-Studie im sportlichen SUV-Look und startet eine neue E-Mobility-Marke
EXKLUSIVINTERVIEW MIT DAIMLER-CHEF DR. DIETER ZETSCHE
Anmoderation:
Es war eine beeindruckende Show heute Morgen (Donnerstag, 29.09., 11 Uhr), die Mercedes-Benz in Halle 5.2 den Hunderten von Journalisten geboten hat: Mit "Generation EQ" präsentierte der Stuttgarter Automobilhersteller eine faszinierende, futuristische Studie eines Elektrofahrzeugs. Die Studie verfügt über zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse und fährt batterieelektrisch mehr als 500 Kilometer. Gleichzeitig kündigte Mercedes-Benz eine neue E-Mobility-Marke an. "EQ" steht für Electric Intelligence und wird alle wesentlichen Aspekte für kundenorientierte Elektromobilität umfassen. Was der Konzern in den nächsten Jahren vorhat, das hat Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusivinterview verraten.
1. Sie haben in Paris die Elektromobilität in den Fokus gestellt. Was waren die Gründe dafür? Wir waren mit smart, zumindest in Deutschland, teilweise aber auch in Europa, die ersten, die mit vollelektrischen Fahrzeugen in der Neuzeit, das gab es ja früher schon, in den Markt gegangen sind. Natürlich auch mit begrenztem Erfolg und auch mit begrenztem Einsatz. Seit dem hat sich vieles getan. Insgesamt ist die Marktdurchdringung nach wie vor sehr überschaubar, aber die Leistungsfähigkeit von Elektroantrieben, vor allen Dingen was Reichweite und Ladezeit angeht, hat sich signifikant verbessert und wird sich weiter verbessern. Zweitens: Die Kosten sind deutlich zurückgegangen und werden weiter zurückgehen. (0:40)
2. Was bedeutet das für den Kunden und die Marktfähigkeit von Elektrofahrzeugen? Damit ist erkennbar, dass es einen Zeitpunkt geben wird, wo Elektrofahrzeuge tatsächlich per se für Kunden wettbewerbsfähig zu Verbrennermotorfahrzeugen werden. Die große Frage ist, wann das genau sein wird. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das innerhalb unseres Planungszeitraums geschieht, deutlich gewachsen ist. Und wir deswegen unsere Planung entsprechend ausrichten. (0:23)
3. Bei Elektrofahrzeugen war bisher der größte Kritikpunkt die Reichweite. Diese Diskussion erledigt sich bei der Studie "Generation EQ"... Es sind zwei Themen. Zum einen stellen wir hier nicht ein Konzeptfahrzeug vor, um ein Fahrzeug anzukündigen, sondern, wie der Name schon sagt, eine ganze Generation. Wir wollen die wesentlichen Volumensegmente in der Zukunft batterieelektrisch adressieren können. Aber gleichzeitig glauben wir, dass diese signifikante, um nicht zu sagen dramatische Veränderung, technologiegetrieben in unserer Industrie durch die Veränderung des Antriebsstrangs, zeitgleich begleitet wird durch weitere signifikante Veränderungsstränge. Diese sind die Themen Connectivity, die Einbindung der Fahrzeuge in das Internet, das Thema des autonomen Fahrens und das Thema des Sharens, des Teilen von Fahrzeugen. Wenn man alle vier Themen zusammen nimmt, dann ist das natürlich eine Veränderung, die dem Kunden unglaublich neue Möglichkeiten bietet und damit dem Hersteller auch Chancen bietet das anzubieten. Aber natürlich, wenn man das nicht tut, ist das Risiko, dass man abgehängt wird. Insofern ist für uns entscheidend, dass wir in allen vier Feldern ganz vorne schon positioniert sind oder uns positionieren. Und vor allen Dingen lernen, was diese vier Felder im Zusammenspiel für Möglichkeiten bieten werden. Das ist eine hochspannende Aufgabe, der wir uns mit voller Begeisterung widmen. (1:30)
4. Sie haben heute aber nicht nur eine Studie eines Elektrofahrzeugs vorgestellt, sondern eine komplette Elektrostrategie. Wie sieht die aus? Es liegt nahe, dass die bei beiden Themen "Diskussion um den Diesel" und "stärkerer Fokus auf Elektromobilität" kausal in Zusammenhang gebracht werden. Das ist aber völlig falsch. Wir sehen heute, ziemlich genau ein Jahr nach dem Beginn der Diskussion um den Diesel, dass wir keinen Prozentpunkt an Anteilen an Dieselverkäufen eingebüßt haben. Und der Kunde genauso überzeugt ist von unseren Dieselmotoren, wie er es vor einem Jahr war. Im Gegenteil, wir haben gerade einen neuen Dieselmotor in den Markt eingeführt, der alle zukünftigen Vorschriften bereits heute erfüllt oder perspektivisch erfüllt und - es ist fast korrekt zu sagen - ein ähnliches Emissionsverhalten wie der Benziner aufweist, bis auf die Tatsache, dass er weiterhin 15 Prozent günstiger im CO2-Verbrauch ist. Das ist nach wie vor die eigentliche Triebfeder weswegen wir diese Entwicklung betreiben. Hier gilt auch für Elektrofahrzeuge, dass sie nicht in Summe emissionsfrei, sondern lokal emissionsfrei sind. Hier ist heute die Verbesserung erst im Prozentbereich zu sehen, solange wir nicht unseren Strom vollständig regenerativ erzeugen können. Deswegen ist es absolut gerechtfertigt, modernste Verbrennermotoren auch zukünftig einzusetzen. Insofern werden diese beiden Technologien über längere Zeit parallel laufen. Dass wir uns jetzt dem Elektromotor mehr widmen liegt daran, dass wir überzeugt sind, dass wir für den Kunden wettbewerbsfähige Angebote machen können. (1:42)
5. Ihre "Generation EQ" hat sowohl bei den Medien, wie auch bei der Politik große Aufmerksamkeit gefunden. Einzelne Politiker sagen schon vorher, dass bis 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden. Und andere glauben, der Elektroantrieb macht den Dieselmotor überflüssig. Wie sehen Sie das? Es macht weder Sinn, durch Heilsbotschaften oder Apelle, sondern am Ende nur durch wettbewerbsfähige Produkte die Kunden zu überzeugen. (0:09)
Abmoderation:
Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusivinterview. Er hat heute auf der Mercedes-Benz Pressekonferenz auf dem Automobilsalon in Paris die Studie "Generation EQ" präsentiert. Mit zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse schafft das Fahrzeug mehr als 500 Kilometer Reichweite und beschleunigt von Null auf 100 in weniger als fünf Sekunden.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte an ots.audio@newsaktuell.de.
OTS: Mercedes-Benz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/28486 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_28486.rss2
Pressekontakt: Ansprechpartner: Mercedes-Benz, Jörg Howe, 0711 17 41341 all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0