Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Institute sehen weitere Konjunkturentwicklung mit Skepsis
Die führenden deutschen Wirtschaftsforscher sehen die Wirtschaft weiter im Aufschwung, sie schauen aber skeptischer auf die Konjunkturentwicklung im Jahr 2017. Dafür verantwortlich ist vor allem der Brexit. In ihrem Herbstgutachten prognostizieren sie für nächstes Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um nur noch 1,4 Prozent. Im Frühjahr hatten die Konjunkturinstitute noch 1,5 Prozent vorausgesagt. Für dieses Jahr hoben die Ökonomen die Prognose aber deutlich an - von 1,6 auf 1,9 Prozent.
Institute: EZB sollte jetzt keine Fortsetzung der Anleihekäufe ankündigen
Die führenden deutschen Wirtschaftsforscher haben der Europäischen Zentralbank (EZB) empfohlen, angesichts der ungewissen konjunkturellen Wirkung einer weiteren geldpolitischen Lockerung und damit verbundener Risiken zunächst keine weitere Fortsetzung ihrer umstrittenen Anleihekäufe anzukündigen.
Harker: Höhere Zinsen könnten Investitionen beleben
Der Präsident der Federal Reserve Bank von Philadelphia, Patrick Harker, sieht wirtschaftliche Vorteile einer Zinserhöhung. So würden höhere Zinsen die Unternehmensinvestitionen in den USA beleben, sagte Harker bei einer Rede in Dublin. Ultra-niedrige Zinsen könnten die Firmen dagegen dazu verleiten, mit der günstigen Verschuldung die Investoren über Aktienrückkäufe zu belohnen.
Kuroda hält Tür für tiefere Negativzinsen offen
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat signalisiert, dass eine weitere Zinssenkung seine erste Wal wäre, sollte eine weitere Lockerung der Geldpolitik nötig werden. "Wenn wir über spezifische Optionen sprechen, dann können wir zuerst eine Senkung der kurzfristigen Zinsen in Erwägung ziehen oder die langfristigen Renditen", sagte Kuroda vor einer Versammlung von Wertpapierhändlern. Als eine weitere Option nannte er Käufe von Wertpapieren.
IMK erhöht BIP-Prognose für 2016 auf 1,9 von 1,6 Prozent
Die deutsche Konjunktur wird nach neuen Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts IMK in diesem Jahr trotz Unsicherheiten deutlich besser laufen als bisher erwartet. Das IMK erhöhte seine Wachstumsprognose für 2016 auf 1,9 Prozent, jene für 2017 beließ sie bei 1,3 Prozent. Im Juni hatte das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung für 2016 nur 1,6 Prozent Wachstum erwartet.
Bankenverband erwartet 2017 nur noch 1,2 Prozent Wachstum
Die deutschen Banken blicken pessimistischer auf die deutsche Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr. Die Chefvolkswirte der privaten Banken senkten die Wachstumsprognose für Deutschland für kommendes Jahr auf 1,2 Prozent, wie der Bundesverband deutscher Banken mitteilte. Im März hatten sie noch 1,5 Prozent erwartet. Für 2016 hoben die Ökonomen ihre Erwartung allerdings auf 1,8 von 1,6 Prozent an.
Deutsche Arbeitslosenquote im September leicht rückläufig
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich durch die einsetzende Herbstbelebung ein leichter Aufwärtstrend gezeigt. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum August um 77.000 auf 2,608 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Saisonbereinigt nahm die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat allerdings um 1.000 zu. Das ist der erste Anstieg seit Juli 2015.
VDMA: Maschinenbauer erhalten im August wieder mehr Aufträge
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben im August wieder mehr Aufträge erhalten und konnten somit den tiefen Einbruch im Juli etwas ausgleichen. Der gesamte Auftragseingang legte um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsbestellungen stiegen um 8 Prozent, die Bestellungen aus dem Ausland verfehlten mit einem Minus von 1 Prozent das Vorjahresergebnis nur knapp.
Wirtschaftsstimmung im Euroraum spürbar gefestigt
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im September spürbar gefestigt. Die Erwartungen von Ökonomen wurde damit übertroffen. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 104,9 Punkte von 103,5 im Vormonat. Besonders stark hellte sich die Stimmung in der Industrie auf; auch im Einzelhandel und am Bausektor gab es eine Besserung.
Eurozone-Geschäftsklima steigt im September deutlich
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im September im Vergleich zum Vormonat merklich aufgehellt. Wie die Europäische Kommission berichtete, stieg der entsprechende Index auf plus 0,45 Punkte von revidiert plus 0,03 (vorläufig: plus 0,02) Punkte im August. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von plus 0,06 Zähler erwartet.
Verbraucherpreise in Bundesländern ziehen leicht an
Der Preisdruck in ausgewählten Bundesländern hat im September leicht angezogen. In Bayern, Brandenburg, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg stiegen die Verbraucherpreise mit Raten von 0,1 bis 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, in Hessen ergab sich eine Stagnation. In allen sechs Bundesländern zog die jährliche Inflationsrate an, zum Teil recht deutlich wie in Brandenburg, wo sie von 0,1 auf 0,7 Prozent sprang.
EU-Kommission verklagt Deutschland wegen Pkw-Maut
Im Streit um die Einführung der Pkw-Maut verklagt die EU-Kommission Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof. Wie die Behörde am Donnerstag in Brüssel mitteilte, ist die Maut nach ihrer Einschätzung "diskriminierend", weil Fahrzeughalter in Deutschland über Nachlässe bei der Kfz-Steuer von ihr de facto befreit würden. Die Kommission hatte wegen der Maut im Juni 2015 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet.
Renzi: Großbritannien bekommt nach EU-Austritt nicht mehr Rechte als andere
Der italienische Regierungschef Matteo Renzi hält es für ausgeschlossen, dass Großbritannien nach dem Brexit über mehr Rechte verfügt als andere Staaten außerhalb der EU. Dies sei "unmöglich", sagte Renzi am Donnerstag in einem Interview mit dem britischen Sender BBC. Die Briten hätten mit ihrem Austrittsvotum am 23. Juni eine "schlechte Entscheidung" getroffen, aber dies müsse akzeptiert werden.
Gewerkschaften protestieren in Brüssel erneut gegen belgische Regierung
In Brüssel haben sich am Mittwochmorgen mehrere zehntausend Menschen zu einer Großdemonstration gegen die Sozialpolitik der rechts-liberalen belgischen Regierung versammelt. Es ist die vierte Großdemonstration, seit die Regierung von Ministerpräsident Charles Michel vor knapp zwei Jahren im Amt ist. Zu der Demonstration hatten die drei größten Gewerkschaften des Landes aufgerufen.
Taiwans Zentralbank lässt Leitzinsen unverändert
Taiwans Zentralbank lässt Diskontsatz bei 1,375%
Niederlande Geschäftsklimaindex Sep +3,4 - CBS
Niederlande Geschäftsklimaindex Aug war +1,2 - CBS
GB/Nettokreditvergabe Privathaushalte Aug +4,5 Mrd GBP (Juli: +3,8 Mrd GBP)
GB/Nettovergabe Hypothekenkredite Aug +2,9 Mrd GBP (Juli: +2,6 Mrd GBP)
GB/Hypothekenkredit-Zusagen Aug 60.058 (Juli: 60.925)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Aug +1,6 Mrd GBP (Juli: +1,2 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Aug PROG: +1,2 Mrd GBP
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September 29, 2016 07:30 ET (11:30 GMT)
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