Von Hans Bentzien
FRANKFURT/WIESBADEN (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im September wie erwartet zugenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stagnierten die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Lebenshaltungskosten der Verbraucher auf Monatssicht und lagen um 0,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Inflationsrate seit Mai 2015. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diese Preisentwicklung korrekt prognostiziert. Im August hatte die Jahresteuerung 0,3 Prozent betragen.
Auf Basis des nationalen Verbraucherpreisindex nahm die Inflation allerdings deutlicher als erwartet zu: Auf Monatssicht stiegen die Preise um 0,1 Prozent, während Volkswirte eine Stagnation prognostiziert hatten, und auf Jahressicht legten sie um 0,7 Prozent zu. Volkswirte hatten eine Jahresteuerung von 0,6 Prozent erwartet.
Laut Destatis kam der höhere Preisdruck vor allem von den Energiepreisen, die nur noch um 3,6 (August: 5,9) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Auch der Anstieg der Wohnungsmieten verstärkte sich weiter - auf 1,3 (1,2) Prozent - und die Warenpreise sanken nur noch um 0,1 (0,6) Prozent.
Gemindert wurde der Preisdruck dagegen von Nahrungsmitteln, die nur noch 0,4 (0,9) Prozent mehr als vor einem Jahr kosteten. Die Dienstleistungspreise stiegen wie im August mit einer Jahresrate von 1,3 Prozent.
Endgültige Ergebnisse für September will Destatis am 13. Oktober vorlegen.
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September 29, 2016 08:00 ET (12:00 GMT)
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