Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Netzagentur bleibt bei deutlicher Senkung der Renditen für Stromnetz - Kreise
Der Einspruch von Netzbetreibern und der Energiewirtschaft ist vergebens. Die Bundesnetzagentur besteht auf der geplanten deutlichen Kürzung der Renditen für Neubau und Erhalt der Strom- und Gasnetze in Deutschland. Das bestätigten mehrere Teilnehmer einer Beiratssitzung der Behörde vom vergangenen Montag Dow Jones Newswires. "Es bleibt bei der vorgeschlagenen Senkung", hieß es übereinstimmend. Die Regulierer wollen die garantierten Zinssätze für neu zu bauende Leitungen auf 6,91 von bisher 9,05 Prozent herunternehmen. Für bestehende Leitungen soll die Rendite auf 5,12 von 7,14 Prozent fallen.
Deutsche HVPI-Inflationsrate steigt wie erwartet auf 0,5 Prozent
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im September wie erwartet zugenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stagnierten die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Lebenshaltungskosten der Verbraucher auf Monatssicht und lagen um 0,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Inflationsrate seit Mai 2015. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diese Preisentwicklung korrekt prognostiziert. Im August hatte die Jahresteuerung 0,3 Prozent betragen.
Bundestag billigt Vermittlungsergebnis zur Erbschaftsteuer
Der Bundestag hat eine Woche nach dem Kompromiss zur Erbschaftsteuerreform das Vermittlungsergebnis von Bundestag und Bundesrat beschlossen. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss nun noch der Bundesrat am 14. Oktober zustimmen. Der Bundestag nahm die Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses gegen das Votum der Opposition an, wie die Pressestelle des Parlaments mitteilte. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche nach monatelangem Ringen auf die Reform der Erbschaftsteuer geeinigt.
Dobrindt freut sich über Maut-Klage aus Brüssel
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich erfreut gezeigt über die Klage der EU-Kommission gegen die deutsche Pkw-Maut. "Endlich macht die Kommission den nächsten Schritt im Streit um die Infrastrukturabgabe. Das ist eine gute Nachricht", sagte der CSU-Politike. Er sprach von einer "längst überfälligen" Entscheidung. Dobrindt erhofft sich, den Prozess vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu gewinnen. Danach wäre der Weg frei für die Einführung der umstrittenen Pkw-Maut auf Autobahnen, die nur ausländische Fahrer zu entrichten hätten.
Deutsche Versorger scheitern mit Klage gegen Hinkley-Point-Subventionen
Das Gericht der Europäischen Union hat eine Klage von deutschen und österreichischen Stromversorgern gegen die Subventionen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point abgewiesen. Der Ökostromanbieter Greenpeace Energy teilte mit, das Gericht in Luxemburg habe die Klage als nicht zulässig bezeichnet. Das Unternehmen prüft nun Rechtsmittel gegen die Entscheidung. Die geplanten britischen Subventionen für den Neubau der beiden Druckwasserreaktoren von Hinkley Point C summieren sich laut einer von Greenpeace angeführten Studie auf umgerechnet rund 108 Milliarden Euro.
Kreml kündigt Fortsetzung der Luftangriffe in Syrien an
Russland will seine Luftangriffe in Syrien zur Unterstützung der Regierungstruppen fortsetzen - ungeachtet der Drohung von US-Außenminister John Kerry, die Syrien-Gespräche mit Russland bei anhaltenden Bombenangriffen auf Aleppo abzubrechen. "Moskau wird seine Operationen in der Luft fortsetzen, um den Anti-Terror-Kampf der syrischen Truppen zu unterstützen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russland nehme den "nicht konstruktiven Charakter der Rhetorik aus Washington" zur Kenntnis, bleibe aber an einer Zusammenarbeit mit den USA im Syrien-Konflikt interessiert.
Erdogan bringt Ausweitung des Ausnahmezustands auf mindestens ein Jahr ins Spiel
Der nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei verhängte Ausnahmezustand soll nach Angaben von Staatschef Recep Tayyip Erdogan möglicherweise auf mindestens ein Jahr ausgeweitet werden. Erdogan erklärte am Donnerstag im Fernsehen, es habe sich gezeigt, dass die Dauer des nach dem Umsturzversuch vom 15. Juli verhängten Ausnahmezustands von zunächst drei Monaten nicht ausreiche. Eine Verlängerung um weitere drei Monate sei "im Interesse der Türkei". Der Präsident fügte hinzu, "vielleicht" aber werde auch ein zwölfmonatiger Ausnahmezustand "nicht genug" sein.
Lockhart sieht baldigen Fed-Zinsschritt
Der Präsident der Atlanta-Fed, Dennis Lockhart, geht davon aus, dass die US-Notenbank bald in einer Position sein wird, um die Zinsen weiter zu erhöhen. Mit der Entscheidung, die Zinsen bei der letzten Sitzung nicht anzutasten, sei er einverstanden gewesen, sagte Lockhart, der in diesem Jahr ohne Stimmrecht im Offenmarktausschuss ist. Der Begleittext sollte aber als Signal gelesen werden, dass die Fed bald in Aktion treten werde. Viele Experten rechnen damit, dass die Fed erst nachlegen wird, wenn die US-Präsidentschaftswahl gelaufen ist; die erste Gelegenheit wäre im Dezember.
US-Wachstum für zweites Quartal nach oben revidiert
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2016 etwas stärker gewachsen als bislang angenommen. Die Wirtschaftsleistung stieg auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das US-Handelsministerium in einer dritter Veröffentlichung mitteilte. Bei der zweiten Veröffentlichung war ein Plus von 1,1 Prozent genannt worden war. Ökonomen hatten mit einer Aufwärtsrevision auf 1,3 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Zuwachs von 0,8 Prozent verzeichnet worden, nachdem das BIP im Schlussquartal 2015 um 0,9 Prozent gestiegen war.
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen moderat
In den USA sind in der Woche zum 24. September mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 3.000 auf 254.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 260.000 vorhergesagt. Insgesamt bewegen sich die Erstanträge weiter auf einem Niveau, das auf eine wachsende Beschäftigung hinweist.
Fed-Gouverneur Powell sieht in schrittweiser Zinserhöhung richtigen Weg
Fed-Gouverneur Jerome Powell sieht in der von der US-Notenbank angepeilten schrittweisen Erhöhung der Leitzinsen den richtigen Weg. Er unterstütze die Entscheidung der Federal Reserve bei ihrer letzten Sitzung, die Zinsen nicht zu erhöhen, sagte Powell, der im Offenmarktausschuss der Fed in diesem Jahr stimmberechtigt ist. Zur Begründung verwies er auf die Inflation, die unter dem Zielwert der Fed von 2 Prozent liegt, sowie auf das immer noch schwache Wachstum.
IWF: Vermögensverwalter können geldpolitische Signale verstärken
Zentralbanken sollten nach Aussage des Internationalen Währungsfonds (IWF) berücksichtigen, dass die Wirkung ihrer geldpolitischen Maßnahmen durch die weltweit immer zahlreicher werdenden Vermögensverwalter verstärkt wird. In seinem aktuellen Globalen Finanzstabilitätsbericht weist der IWF auf die Gefahr von panikartigen Verkäufen infolge von Zinsanhebungen hin. Der IWF befasst sich in dem Bericht allgemein mit der Frage, wie das immer stärkere Aufkommen von Nicht-Banken in der Finanzintermediation die Geldpolitik beeinflusst.
Schweres Zugunglück mit offenbar drei Toten nahe New York
Ein mit Pendlern vollbesetzter Zug ist im morgendlichen Berufsverkehr nahe New York bei voller Fahrt in einem Bahnhof verunglückt. Nach ersten Berichten der US-Medien raste der Zug am Donnerstag in einen Prellbock und wurde schwer beschädigt. Mindestens drei Menschen seien ums Leben gekommen. Die regionale Verkehrsbehörde teilte mit, mehr als hundert Menschen seien verletzt worden, viele von ihnen schwer. Zu den möglichen Ursachen des Unglücks am Bahnhof von Hoboken lagen zunächst keine Angaben vor.
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September 29, 2016 13:00 ET (17:00 GMT)
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