FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger sieht keinen Anlass für Ängste vor einer neuerlichen Bankenkrise in Europa. "Die Banken sind heute im Schnitt sehr viel besser kapitalisiert als vor der Krise, und auch bei der Aufsicht hat sich viel getan", sagte Lautenschläger, die auch Stellvertretende Vorsitzende des EZB-Bankenaufsichtsarms SSM ist, im Interview mit der Börsen-Zeitung.
In unruhigen Zeiten würden Marktteilnehmer solche "Verbesserungen im Gesamtbild" oft nicht wahrnehmen. Zudem würden sie mitunter nicht genug zwischen den einzelnen Instituten differenzieren.
Zum Thema Deutsche Bank wollte sich Lautenschläger nicht äußern. Sie signalisierte jedoch, dass die EZB-Aufsicht die Diskussion über die in den USA drohende Geldstrafe von 14 Milliarden US-Dollar für frühere Hypothekengeschäfte der Deutschen Bank eng verfolgt.
Mit Blick auf den geldpolitischen Kurs der Europäische Zentralbank gibt es für Lautenschläger derzeit keinen Grund, über eine weitere Lockerung nachzudenken. "Wir bewegen uns auf dem vorgesehen Pfad", sagte sie mit Blick auf Wachstum und Inflation. Eine generelle Neuausrichtung des Wertpapierkaufprogramms sowie eine weitere Senkung des Einlagenzinses von aktuell minus 0,4 Prozent lehnte sie ab.
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September 29, 2016 13:32 ET (17:32 GMT)
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