Liebe Leserin, lieber Leser,
der Bankensektor hatte es am deutschen Aktienmarkt in den letzten Tagen und Wochen bestimmt nicht leicht. Und in Zeiten, in denen eine Deutsche Bank-Aktie auf frische Allzeittiefs fällt, ist auch von der Commerzbank-Aktie nicht viel zu erwarten.
Chart Commerzbank-Aktie
Quelle: Finanzen100
So ging der Titel am Dienstag mit einem Plus von rund 2,2% aus dem Xetra-Handel. Doch immerhin: Die Commerzbank-Aktie zeigt im Vergleich zu anderen Bankaktien relative Stärke. Sie liegt die 3-Monats-Performance trotz der schwachen Tage immer noch bei einer schwarzen Null. Und das Management hat Maßnahmen zur Kostenkontrolle eingeleitet. Das klingt auf dem Papier schön - doch in der Realität bedeutet dies: Entlassungen, Entlassungen, Entlassungen!
Die Süddeutsche Zeitung nennt die Zahl von 9.000 Arbeitsplätzen, die bei der Commerzbank in Gefahr sind. Wie viele es letztlich wirklich werden und ob es über Kündigungen/vorzeitigen Ruhestand oder sonstige Wege gehen wird, ist derzeit offen. Mir persönlich behagt es nicht, wenn Arbeitsplätze in "Quartalszahlendenke" nur als Kosten gesehen werden. Die Leute leisten doch hoffentlich auch etwas und werden nicht fürs Nichtstun bezahlt - beziehungsweise das hoffe ich zumindest, dass es da nicht wie bei "Stromberg" zugeht. Wie auch immer: Vielleicht wird es von Seiten der Commerzbank mit dem nächsten Zwischenbericht zum 3. Quartal mehr Details dazu geben. Die Veröffentlichung der Zahlen zum 3. Quartal steht planmäßig für den 4. November an.
Dann der Blick auf Wirecard:
Die Wirecard-Aktie macht seit einigen Wochen wieder Freude. Und inzwischen ist auch wieder das Kursniveau erreicht, das die Aktie vor den Turbulenzen des Frühjahres innegehabt hatte. Die März-Tiefs von wenig über 30 Euro sind längst Vergangenheit - am Dienstag ging die Wirecard-Aktie mit 45,59 Euro aus dem Xetra-Handel.
Damit ist inzwischen sogar das 12-Monats-Hoch von knapp 49 Euro in greifbare Nähe gerückt. In den letzten Wochen wurde der Kursanstieg der Aktie von zwei Dingen begleitet: Keine Short-Attacken mit Unterstützung fragwürdiger Analysen - und ein positiver News-Flow. Letzterer musste noch nicht einmal besonders konkret sein. Jüngstes Beispiel: Wirecard vermeldete eine Kooperation mit der Commerzbank.
Dabei soll es um Leistungen im E-Commerce gehen, welche die Commerzbank ihren Kunden "ergänzend zum eigenen Portfolio" anbieten kann. Wie stark sich das letztlich in Form von Umsätzen wiederspiegeln wird, ist derzeit völlig offen. Doch solche Nachrichten reichten aus, dem Kurs der Wirecard-Aktie Rückendeckung zu geben. Bald könnten die 12-Monats-Hochs getestet werden.
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Sei nicht schnell, dich zu ärgern; denn Ärger ruht im Herzen des Toren." - Der Prediger Salomo 7,9
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel