Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ALLIANZ - Der neue Vorstandschef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, stößt intern auf Probleme und Widerstand. Dafür sind zum Teil die niedrigen Zinsen und der Zwang zum digitalen Umbau verantwortlich. Hinzu kommt interne Kritik: Führende Allianz-Leute werfen dem Konzernchef vor, die Allianz sprunghaft zu führen. Sie stören sich an der Außendarstellung des Konzerns durch Bäte, bei der er die nötigen Veränderungen in den Mittelpunkt stellt. Probleme der hauseigenen IT gehe er nicht mit dem nötigen Druck an. Der schwerste Vorwurf: Bäte und Finanzchef Dieter Wemmer wollten in der Lebensversicherung einen Teil der bestehenden Verträge in die Abwicklung geben. Das würde bedeuten, dass solche Bestände entweder an einen Abwickler verkauft oder in einer separaten Gesellschaft ohne Neugeschäft gebündelt würden. Bäte weist die Spekulationen scharf zurück. (Süddeutsche S. 22)
SAP - Knapp 20 Milliarden Dollar hat sich der Softwarekonzern SAP zwischen 2011 und 2014 die Akquise von fünf Cloud-Unternehmen kosten lassen. Jetzt steht die Integration unter Chef-Controller Christian Klein an. Er will den Wandel zum Cloud-Konzern möglichst leichtfüßig vorantreiben. (Börsen-Zeitung S. 10)
STEIGENBERGER - Puneet Chhatwal, aus Indien stammender Vorstandschef der Steigenberger-Hotel-Gruppe, will dem Hotelkonzern - in der Hand des ägyptischen Reiseunternehmers Hamed El-Chiaty - die deutsche Herkunft in den Namen schreiben. Das im Jahr 1930 von Albert Steigenberger gegründete Unternehmen gibt sich als Dachmarke den Namen "Deutsche Hospitality", übersetzt heißt das deutsche Gastfreundschaft. Der Expansionsplan sieht vor, in den nächsten Jahren von 116 auf 150 Häuser zu wachsen, davon 75 Steigenberger-Hotels. Die Inter-City-Hotels, einst in einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Deutschen Bahn entstanden, gewinnen dagegen an Bedeutung. "Jedes Jahr sollen mindestens fünf neue Häuser dazukommen", sagt Chhatwal. Im Jahr 2020 wolle man bei 65 Standorten sein. (FAZ S. 18)
CONSTANTIN - Die Mediengruppe Constantin steht vor dem Zerfall. Auf der einen Seite steht Dieter Hahn, 55. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Constantin Medien hält zusammen mit Kirch-Erben knapp unter 30 Prozent an Constantin Medien und will das Unternehmen auf Sport und Event-Marketing ausrichten. Geplant ist dabei der Verkauf der Tochterfirma Constantin Film. Diese könnte mindestens 200 Millionen Euro wert sein, heißt es, damit sollen Schulden abgebaut und in den Sportbereich investiert werden. Zudem sollen Doppelzuständigkeiten reduziert werden, damit sich die Ertragslage verbessert. Intern heißt der Plan - ganz filmreif - "Projekt Casablanca". Auf der anderen Seite steht der Schweizer Medienmanager und Kinofan Bernhard Burgener, 59. Er will den Verkauf der Filmsparte verhindern. Burgener hält zusammen mit Vertrauten ebenfalls knapp 30 Prozent an Constantin Medien. (Süddeutsche S. 20)
HALDEX - Der Plan des Autozulieferers ZF Friedrichshafen den schwedischen Bremsenspezialisten Haldex zu übernehmen ist jetzt erst einmal gescheitert. Das Angebot, die Haldex-Papiere für 120 Kronen je Aktie zu übernehmen, wenn man auf diese Weise eine Mehrheit an Haldex bekommt, haben bis zum Ablauf der Frist am Montag offenbar nicht genügend Anteilseigner angenommen, wie aus Unternehmenskreisen verlautete. Damit wird das Angebot hinfällig. Spannend ist die Frage, wie es jetzt weitergeht, denn es gibt ja noch ein weiteres Angebot: das des Münchner Familienunternehmens Knorr Bremse, das mit 125 Kronen je Aktie sogar noch einiges höher liegt als das von ZF. Die Erwartung an der Börse, dass dieses Angebot Realität wird, ist aber erkennbar gering. (FAZ S. 18)
TUIFLY/AIR BERLIN - Angesichts massiver Flugausfälle bei Tuifly und Air Berlin hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Fluglinien aufgefordert, die Probleme nicht bei den Kunden abzuladen. Gegenüber Bild sagte Dobrindt: "Natürlich sind Umstrukturierungsprozesse auch belastend für die Mitarbeiter. Aber gerade in solchen Umstrukturierungsprozessen ist es wichtig, dass die Verlässlichkeit der Flugverbindungen erhalten bleibt und die Kunden nicht darunter leiden." Am Montag und Dienstag hatte es bei Tuifly und Air Berlin massive Verspätungen und zum Teil Flugausfälle angeblich wegen großer Krankenstände der Crews gegeben. (Bild-Zeitung S. 1)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/kla
(END) Dow Jones Newswires
October 05, 2016 00:41 ET (04:41 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.