PFULLENDORF (dpa-AFX) - Neuer Halt für den hoch verschuldeten Küchenhersteller Alno: Die bosnische Unternehmerfamilie Hastor will als starker Ankeraktionär bei dem angeschlagenen Unternehmen einsteigen. Ein Übernahmeangebot werde in den kommenden Wochen gemacht, teilte das Beteiligungsunternehmen Tahoe Investors mit, das den Hastors gehört. Pro Aktie sollen 50 Cent gezahlt werden, damit hätte die Firma einen Börsenwert von rund 38 Millionen Euro. Am Freitagnachmittag lag der Kurs bei gut 47 Cent. Die Beteiligungsfirma ist bereits als Darlehensgeber mit Alno verbunden, über insgesamt 35 Millionen Euro an Finanzspritzen.
Tahoe hat sich den Angaben zufolge den Zugriff auf 33,25 Prozent der Alno-Aktien gesichert. Ein Teil davon - 14 Prozent - kommt vom US-Konzern Whirlpool, der dann kein Alno-Aktionär mehr wäre. Die Schwelle von einem 50-prozentigen Alno-Anteil will Tahoe nach eigener Darstellung nicht erreichen.
In der Alno-Chefetage wurden die Kaufpläne von Tahoe mit Wohlwollen aufgenommen. "Mit Tahoe gewinnen wir einen strategischen Großinvestor, der uns Stabilität sowie eine klare Perspektive für die Zukunft gibt und die Entwicklung und Zukunft unseres Unternehmens aktiv mitgestalten wird", sagte Alno-Chef Max Müller. Profitieren werde Alno durch Tahoe "vor allem von dem industriellen Know-how in den Bereichen Produktion und Logistik", so der Vorstandsvorsitzende.
Der Küchenhersteller mit seinen derzeit 2100 Mitarbeitern kämpft seit dem Börsengang 1995 mit Problemen und tiefroten Zahlen, trotz zuletzt steigenden Umsatzes. Im ersten Halbjahr lagen die Erlöse bei 243,4 Millionen Euro Umsatz und einem Vorsteuerverlust von 28,5 Millionen Euro.
Der Unternehmerfamilie Hastor gehört auch die Prevent-Gruppe. Die
hatte unlängst den Autobauer VW
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AXC0197 2016-10-07/15:29