
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ATOMMÜLL - Nach monatelangen Verhandlungen zwischen Bundesregierung und Energiekonzernen über die Aufteilung der Entsorgungskosten für den Atommüll ist eine Lösung in greifbarer Nähe. Fachleute beider Seiten hätten strittige Punkte weitgehend gelöst, sagten mehrere Quellen; das Umweltministerium nannte die Gespräche "konstruktiv". An diesem Montag will eine Staatssekretärsrunde unter Leitung von Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) den Stand der Gespräche mit den Atomkonzernen E.ON, RWE, ENBW und Vattenfall beraten. (FAZ S. 15)
BREXIT - Die deutschen Unternehmen erwarten als Folge des britischen Votums für einen EU-Austritt einen deutlichen Dämpfer für die Handelsbeziehungen mit Großbritannien. Das geht aus einer Umfrage unter rund 5.600 Firmen durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hervor. Erste Auswirkungen der Entscheidung der Briten seien demnach bereits spürbar, obwohl der Fahrplan für einen Brexit noch gar nicht steht. Der DIHK rechnet mit einem Rückgang der deutschen Exporte ins Vereinigte Königreich von 1 Prozent 2016 und 5 Prozent im Jahr darauf. Zugleich sinke schon jetzt bei deutschen Unternehmen die Bereitschaft, in Großbritannien zu investieren. (Welt S. 9)
GRIECHENLAND - Der Vize-Chef des Internationalen Währungsfonds weist die Behauptung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zurück, der Fonds werde bis Jahresende die finanzielle Beteiligung am dritten Griechenlandprogramm zusagen. David Lipton sagte der SZ, es gebe bisher keine Einigung. Der IWF verlange weiterhin Schuldenerleichterungen, zudem lasse er sich keine Fristen setzen. Schäuble droht damit Ärger in der Union, er hatte die Beteiligung zugesagt. (Süddeutsche S. 21/Welt S. 10)
EMISSIONSFREIE AUTOS - Die Grünen bekräftigen ihre Forderung, ab 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. "Ich kann nur empfehlen, die Zeichen der Zeit zu erkennen", sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Umweltminister in Schleswig-Holstein, Robert Habeck. Er sehe bei den deutschen Herstellern "rhetorische Aufgeschlossenheit bei tatsächlicher Verhaltens starre." Ausländische Hersteller seien schon wesentlich weiter als die deutschen, ebenso andere Staaten. "Es passiert jetzt. Wer da noch den Auto-Status verteidigt, schädigt unseren Wirtschaftsstandort." (Handelsblatt S. 8)
LOHNGERECHTIGKEIT - Die IG Metall begrüßt zwar die Koalitionseinigung auf ein Gesetz zur Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern. Das Auskunftsrecht für alle Arbeitnehmerinnen in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten sei "ein wichtiger Schritt für einen Kulturwandel", so Gewerkschaftsvize Christiane Benner im Interview. Das Prüfverfahren zur Entgeltgleichheit, zu dem die Unternehmen über 500 Beschäftigte alle fünf Jahre aufgefordert werden, sollte "schnellstmöglich" aber auch in kleinen und mittleren Betrieben eingeführt werden. (Stuttgarter Zeitung)
STEUERSÜNDER - Steuersünder haben es künftig viel schwerer, Vermögen vor dem Fiskus zu verbergen. Selbst Steuerparadiese wie Liechtenstein, die Schweiz, Österreich, aber auch Singapur, die Cayman Islands, Antigua oder die British Virgin Islands werfen ihr Verschwiegenheitsgebot über Bord und machen mit, Daten und Erträge ausländischer Kunden schonungslos dem deutschen Fiskus zu melden. Wer jetzt noch Schwarzgeld im Ausland versteckt hat, muss sich sputen, um sich mit einer Selbstanzeige vor der Strafverfolgung zu retten. (Welt S. 13)
KRANKENKASSEN - Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherten werden im kommenden Jahr wohl doch nicht steigen. Das deutet sich vor der Mitte dieser Woche stattfindenden Sitzung des "Schätzerkreises" an. Der besteht aus Vertretern des Bundesversicherungsamtes, der Kassen und des Gesundheitsministeriums. Nach Informationen der FAZ erwarten Beteiligte und Betroffene, dass die Fachleute keine Finanzierungslücke errechnen werden. (FAZ S. 15)
VERSICHERUNGSGESELLSCHAFTEN - Wegen der Minizinsen stehen Versicherer unter gewaltigem Druck. Also erweitern sie die Spielräume ihrer Geldverwalter - und gehen dadurch mehr ins Risiko, wie eine Studie belegt. (Handelsblatt S. 30)
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October 10, 2016 00:17 ET (04:17 GMT)
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