Von Ezequiel Minaya
NEW YORK (Dow Jones)--Die Nachfrage nach Computern ist im dritten Quartal erneut gesunken, allerdings ist der Rückgang nicht ganz deutlich ausgefallen wie erwartet. Den Marktforschern von International Data Corp (IDC) zufolge sanken die Auslieferungen weltweit um 3,9 Prozent. Erwartet wurde ein Minus von 7,1 Prozent. Die Marktforscher von Gartner errechneten für die drei Monate per Ende September 5,7 Prozent weniger Auslieferungen. An der Spitze hat sich Lenovo vor Hewlett-Packard behauptet, allerdings schmolz der Vorsprung.
Der Rückgang der Auslieferungen fällt nicht ganz so rasant aus wie in den vergangenen Quartalen. Das nicht mehr ganz so trübe Bild dürfte allerdings nichts mit einer sich erholenden Nachfrage der Verbraucher zu tun haben, heißt es von IDC. Vielmehr sehe es danach aus, dass die führenden Firmen im Kampf um Marktanteile ihre Lagerbestände aufgestockt hätten. Daher sei ein starkes Weihnachtsgeschäft notwendig, um eine schwierige Situation bei den Beständen zum Jahresstart zu verhindern, meint IDC-Forschungsdirektor Linn Huang.
Die Auslieferungen sind mittlerweile acht Quartale in Folge gesunken. Laut Gartner ist das der längste Rückgang fallender PC-Auslieferungen seither. Seit Jahren kämpfen die Hersteller mit einer stetig sinkenden Nachfrage nach Computern. Der rasante Aufstieg von Tablets und vor allem Smartphones mit immer neuen und besseren Geräten sorgte auch dafür, dass Verbraucher wesentlich öfter diese Geräte austauschen als PCs.
In diesem Umfeld hat sich die chinesische Lenovo in den vergangenen Jahren an der Spitze behauptet. Das Unternehmen kommt laut IDC aktuell auf einen Marktanteil von 21,2 Prozent, dicht gefolgt von HP mit 19,7 Prozent. Damit liegt der Anteil von Lenovo so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr, als die Chinesen die Spitzenposition eingenommen hatten. Den Daten von Gartner zufolge kommt Lenovo auf 20,2 Prozent Marktanteil (minus 2,4 Prozent) und HP auf 18,8 Prozent (plus 2,3 Prozent).
Bei Apple ging es im Quartal mit einem Rückgang um 13 Prozent rasant bergab. IDC begründet das deutliche Minus damit, dass der US-Konzern aktuell kurz davor stehe, sein Angebot an PCs zu aktualisieren.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/kla/mgo
(END) Dow Jones Newswires
October 12, 2016 01:39 ET (05:39 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.