Liebe Leserin, lieber Leser,
die Gerüchteküche brodelt bei Osram: Wird das deutsche Leuchtmittelunternehmen von einem chinesischen Konzern übernommen? Der Kurs der Aktie fährt entsprechend Achterbahn:
Chart Osram-Aktie
Quelle: tradingview
Von unter 45 Euro Anfang September ging es bis auf über 60 Euro nach oben, bevor die Aktie etwas verlor und am gestrigen Mittwoch mit 55,49 Euro aus dem Xetra-Handel ging. Wie ist denn nun der Stand der Dinge? Dazu kann ich nur sagen: Nichts Genaues weiß man nicht! Ich selbst habe keinerlei Insider-Informationen dazu und kann mich nur auf das berufen, was die Mainstream-Presse vermeldet.
So berichtet Spiegel Online, dass die Wirtschaftswoche "unter Berufung auf Verhandlungskreise" ein Gebot des chinesischen Unternehmens San'an Optoelectronics für Osram plant. Dieses soll demnach bis Monatsmitte vorliegen und im Bereich 70 Euro pro Aktie liegen. Ob das stimmt? Keine Ahnung! Wie gesagt: Es geht hier um mehrere Ecken (der Art "ein Bekannter des Cousins meiner Tante kennt jemanden, der gesagt hat, dass....") und offiziell bestätigt ist nichts. Denn was sagt Osram selbst dazu? Gar nichts!
Osram hüllt sich in Schweigen
So gibt es von Osram selbst bisher keine Stellungnahme zu den Übernahmegerüchten. Stattdessen meldet das Unternehmen so weltbewegende Nachrichten wie diese: Man habe den 110. Geburtstag der Marke Osram "beim Deutschen Patent- und Markenamt in Berlin" gefeiert. Klingt nach Schnittchen und Sekt. Im Jahr 1906 sei der Name Osram (Fusion aus Osmium und Wolfram) beim "Kaiserlichen Patentamt in Berlin" eingetragen worden. Das waren noch Zeiten. Und heute kaufen die Chinesen das Unternehmen. Wer hätte das damals in der guten alten Zeit (aus heutiger Sicht durchaus) gedacht. Oder ist an den Gerüchten doch nichts dran? Wir werden es - wahrscheinlich - bald wissen.
Dann noch der Blick auf Daimler:
Denn bei der Daimler-Aktie ist es derzeit recht spannend: Nachdem der Aktienkurs seit den Tiefs Anfang Juli rund 25% gutgemacht hat, ist die Notierung nun an einen harten Widerstand gelangt. Klappt da der Break? Die jüngsten Daten zum operativen Geschäft gaben jedenfalls Rückenwind. Konkret: Im September hat Mercedes-Benz das erste Mal in der Firmengeschichte mehr als 200.000 Fahrzeuge in einem Monat verkauft. Es waren dem Unternehmen zufolge exakt 211.286 Fahrzeuge, die an Kunden ausgeliefert wurden - ein Plus von satten 12,1% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat. Das dritte Quartal war damit eindeutig das bisher absatzstärkste Quartal bei Mercedes-Benz, was für ein starkes Gesamtjahr spricht (sofern jetzt nicht überraschend im laufenden vierten Quartal ein Einbruch erfolgen sollte). Besonders absatzstark waren demnach die E-Klasse sowie die Spritschlucker SUVs.
Starker Absatz könnte den Aktienkurs beflügeln
Interessanterweise wuchs der Absatz im Heimatmarkt Deutschland besonders stark: Dort wurden im September 27.640 Fahrzeuge und damit satte 17,1% mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat verkauft. Wachstum im zweistelligen Prozentbereich gab es auch in anderen europäischen Absatzmärkten - sogar in Großbritannien. Von Absatzeinbruch wegen "Brexit-Sorgen" war da nichts zu spüren. Spannend wird es bei Daimler nun im Hinblick auf die Geschäftszahlen zum dritten Quartal bzw. die 9-Monats-Zahlen. Konnten die gestiegenen Verkäufe auch genutzt werden, um den Gewinn nach oben zu schreiben? Planmäßig stehen die neuen Zahlen am 21. Oktober zur Veröffentlichung an.
Und hier noch das Zitat zum Tag: "Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht auslöschen." - Chinesisches Sprichwort
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel