Von Maarten van Tartwijk
AMSTERDAM (Dow Jones)--Die niederländische Bank ING geht einen ungewöhnlichen Weg: In einer Zeit, in der viele Geldhäuser erwägen, ihre Kapazitäten in der Londoner City angesichts der Brexit-Entscheidung zu verringern, will die ING Groep NV dort 50 bis 60 weitere Händlerjobs ansiedeln und auf diese Weise ihre Handelsaktivitäten bündeln.
Der Umzug dieser Stellen von Amsterdam und Brüssel nach London ist Teil des großangelegten Restrukturierungsprogramms der ING, dem in den kommenden Jahren 7.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollen. Die ING erhofft sich aus dem Stellenabbau bis zum Jahr 2021 jährliche Einsparungen von 900 Millionen Euro. Die Bank setzt künftig vor allem auf die Digitalisierung der Geschäftsprozesse und will 800 Millionen Euro für entsprechende Investitionen in die Hand nehmen.
Im Gegensatz zur ING überdenken andere Finanzinstitute nach der Entscheidung der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten, ihre Präsenz in London. Eine ING-Sprecherin sagte dazu am Donnerstag, es sei noch zu früh für eine wie auch immer geartete Reaktion auf die Brexit-Entscheidung, so lange noch völlig offen sei, wann und wie Großbritannien der EU den Rücken kehren werde. Bis dahin bleibe London ein wichtiger Finanzplatz.
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October 13, 2016 08:07 ET (12:07 GMT)
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