
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks sowie Wirtschaftsdaten aus China könnten den deutschen Aktienmarkt in der neuen Woche aus seiner zuletzt phasenweisen Lethargie befreien. Im Fokus steht auch die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), von der jedoch keine entscheidenden Impulse erwartet werden.
Den China-Daten zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal wird
von Marktbeobachtern ein hohes Einflusspotenzial für den weiteren
Dax-Verlauf
Wie sehr China die Märkte bewegen kann, hatten die Marktteilnehmer zuletzt in der abgelaufenen Woche zu spüren bekommen. Und zu Jahresbeginn waren die Börsen weltweit sogar wegen Sorgen um die Konjunktur des Landes über Wochen hinweg auf steile Talfahrt gegangen.
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielen zudem die USA für den
deutschen Aktienmarkt, dient doch die Wall Street häufig als
Taktgeber. Aus dem 30 Unternehmen umfassenden US-Leitindex Dow Jones
Industrial
Laut Analyst Markus Reinwand von der Helaba hellen sich die Gewinnperspektiven für US-Unternehmen allmählich auf. Sie würden zwar durch die voraussichtlich im Dezember anstehende Zinserhöhung der Notenbank Fed überschattet, doch es sei nicht davon auszugehen, dass damit eine Trendwende bei Aktien eingeleitet werde. Die Zinsen dürften nur in dem Ausmaß angehoben werden, wie sich auch die Konjunktur- und damit die Gewinnperspektiven verbesserten.
Am Montag sollten daher die US-Daten zur Industrieproduktion sowie die Verbraucherpreise am Dienstag interessieren. Insbesondere die Daten zur Teuerung sind für die Währungshüter in den Vereinigten Staaten wichtig für die weitere Geldpolitik.
Am frühen Donnerstagmorgen mitteleuropäischer Zeit rückt mit dem letzten von drei Fernsehduellen zwischen Hillary Clinton und Donald Trump auch der Wahlkampf um die US-Präsidentschaft wieder stärker in den Fokus. Laut der LBBW bleibt die Wahl ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die Aktienmärkte. Die Schaukelbörse, wie zuletzt erlebt, dürfte zunächst erhalten bleiben, hieß es. Dazu trägt nicht zuletzt auch die Überzeugung bei, dass die US-Notenbank vor einem weiteren Zinsschritt wohl erst den Wahlausgang am 8. November abwarten werde.
In Europa dürften am Donnerstag zur Sitzung der EZB besondere Maßnahmen ausbleiben. "Der EZB-Rat wird wohl noch keine Entscheidungen treffen, das Anleihekaufprogramm zu verlängern oder anzupassen", heißt es von der Commerzbank.
Hierzulande geht derweil die Berichtssaison am Dienstag mit den
Geschäftszahlen des Handelskonzerns Metro
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0008 2016-10-17/05:50