Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COMMERZBANK - Die Commerzbank wolle vor allem in Deutschland Arbeitsplätze streichen, heißt es. Von 10.200 Arbeitsplätzen in der Zentrale will der Vorstand 2.900 streichen, also mehr als jeden vierten. In Filialen und Niederlassungen im Inland fallen von rund 11.000 sogar 4.800 Stellen weg, also mehr als jede dritte. Zwar plant die Commerzbank keine Filialschließungen. Weil aber viele Kunden ihre Bankgeschäfte heute online erledigen, könnten viele der rund 1.000 Filialen "abgespeckt" werden. Entsprechend weniger Mitarbeiter werden dort gebraucht. (FAZ S. 26/Börsen-Zeitung S. 3)
VOLKSWAGEN - Der Automobilkonzern Volkswagen muss wegen der Dieselaffäre sparen und gleichzeitig Milliarden für Elektroautos ausgeben. Mitten im großen Poker setzt Betriebsratschef Bernd Osterloh das Management nun unter Druck und fordert eine eigene Batterieproduktion. (Süddeutsche S. 19)
LUFTHANSA - Lufthansa hat nach Informationen aus Branchenkreisen wohl durchaus Interesse, neben Teilen der Air Berlin auch den Ferienflieger Condor zu übernehmen. Anwälte prüfen seit längerem, ob dies kartellrechtlich möglich wäre. Die Kanzleien sind dem Vernehmen nach zu dem Ergebnis gekommen, dass beides machbar wäre, zumal Lufthansa die 40 Jets von Air Berlin zunächst nur mieten will. Andere denken angeblich auch über eine Kombination aus Tuifly und Condor nach - als Alternative zum Geschäft zwischen Tuifly, Niki und Etihad. Dass dies zustande kommt, ist aber noch unwahrscheinlicher, als ein Einstieg der Lufthansa bei Condor. (Süddeutsche S. 22)
DEUTSCHE BÖRSE - Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Carsten Kengeter, hält die Kapitalmarktunion für die "zurzeit beste Lösung" zur Weiterentwicklung der Währungsunion. "Sie wäre eine Weiterentwicklung der europäischen Bankenunion". Er plädiert für eine weitere regulatorische Vereinheitlichung. (Börsen-Zeitung S. 1)
ALLIANZ - Die Allianz will künftig Autos über das Netz verkaufen und per Spedition liefern. Nach Recherchen der Welt plant der Versicherungskonzern dazu den Einstieg bei der vor einem Jahr neu gegründeten Gebrauchtwagenverkaufsplattform Instamotion Retail GmbH. Das Unternehmen versteht sich nach eigenen Angaben nicht als Autohändler im herkömmlichen Sinne, sondern als Versandhändler mit angeschlossener Fahrzeugveredelung und Logistik. (Welt S. 9)
ERGO - Vorstandschef Markus Rieß soll mit viel Geld die Ergo-Versicherung in Schuss bringen. Dazu gehört die Gründung eines neuen Online-Ablegers - als selbstgemachte Konkurrenz. (Süddeutsche S. 22)
ATU - Ein Gutachten wirft den Vermietern der Werkstattkette ATU Mietwucher vor. Wenn die Verhandlungen über eine Senkung scheitern, platzt der Verkauf an einen französischen Investor. Im schlimmsten Fall droht die Insolvenz, heißt es. (Handelsblatt S. 18)
APPLE - Seit zwei Jahren hält der Elektronikkonzern Apple die Autoindustrie mit seinem "Project Titan" in Atem. Das ist der Name für das geheimnisumwitterte Vorhaben, mit dem Apple angeblich den Automarkt aufmischen will. Bestätigt hat Apple die Existenz dieses Projekts freilich nie. Stattdessen mehren sich in jüngster Zeit die Berichte, die den Schluss nahelegen, dass Apple womöglich doch nicht in absehbarer Zeit zu einem direkten Wettbewerber von Autoherstellern wie General Motors oder Daimler wird. So hieß es zum Beispiel, dass Apple mit dem Projekt doch nicht so schnell vorankommt wie zunächst erhofft. (FAZ S. 17)
O2 - Weil sich die Beschwerden häuften, ist die Bundesnetzagentur auf den Mobilfunkanbieter O2 zugegangen und hat Alarm geschlagen. Es gebe wegen des Zusammenschlusses mit E-Plus eine wahre Flut von Anrufen, Mails und anderen Eingaben unter anderem von Kunden, die vergeblich versucht hätten, ihren Vertrag zu kündigen. Von der Netzagentur heißt es dazu: "Wir haben ein akut hohes Beschwerdeaufkommen von Kunden, welche die Hotline nicht erreichen. Wir gehen davon aus, dass Kundenzufriedenheit im Interesse des Unternehmens liegt und mögliche Probleme deshalb zügig angegangen werden." (FAZ S. 22)
TENGELMANN - Daniel Zimmer, ehemaliger Chef der Monopolkommission, begrüßt die Ankündigung von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub, die Kaiser's Tengelmann-Supermarktkette zu zerschlagen. "Aus wettbewerblicher Sicht ist die Aufteilung von Kaiser's Tengelmann eine bessere Lösung als ein Komplettverkauf aller Filialen an Edeka. Es wäre sinnvoll, wenn die Filialen an jene Supermarktbetreiber gehen, die am jeweiligen Standort noch nicht dominant sind", sagte Zimmer. Zimmer war als Chef der Monopolkommission zurückgetreten, nachdem Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Bedenken der Wettbewerbshüter in den Wind geschlagen hatte und die Übernahme von Kaiser's Tengelmann unter aufschiebenden Bedingungen per Ministererlaubnis genehmigt hatte. (Handelsblatt)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/brb
(END) Dow Jones Newswires
October 18, 2016 00:21 ET (04:21 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.