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MÄRKTE EUROPA/EZB ohne Handlungsbedarf - Milchpreis belastet Gea

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Donnerstagnachmittag freundlich. Nur kurzfristig sorgte die Pressekonferenz von EZB-Präsidenten Mario Draghi für etwas Volatilität an der Börse - letztlich setzten sich steigende Kurse durch. Für viele Marktakteure lieferte der Italiener nichts Neues. Die im Vorfeld befürchtete Drosselung der EZB-Wertpapierkäufe war zwar ein Thema auf der Pressekonferenz, nicht aber auf der eigentlichen Sitzung. Draghi konnte alle Fragen in diese Richtung, auch zu Anpassungen für den reibungslosen Verlauf des Programms, abwehren. "Dabei hatte man das Gefühl, es ging heute eigentlich nur darum, darüber zu sprechen, worüber man nicht gesprochen hat", kommentiert Christoph Kutt, Leiter der Zinsstrategie der DZ Bank.

Der DAX steigt um 0,6 Prozent auf 10.707 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,7 Prozent auf 3.077 Zähler zu. Doch neben der EZB-Sitzung beschäftigt Anleger auch die fortschreitende Berichtssaison, die erste Überraschungen parat hält und die Kurse durcheinander wirbelt. Dabei sticht die Lufthansa-Aktie heraus, die zeitweise 10 Prozent zulegt, nachdem der Konzern die Prognose erhöht hat. Für die Aktionäre von Gea ist es dagegen ein schlimmer Tag, ihr Investment verliert fast ein Fünftel an Wert.

EZB-Präsident Mario Draghi ist es wieder einmal gelungen, sich alle Türen offen zu halten. Die Kommentare gehen mehrheitlich in die Richtung, dass das Anleihekaufprogramm noch über den März hinausgehen wird. "Die Notenbanksitzung bot wider Erwarten einige interessante Neuigkeiten", heißt es zum Beispiel von der VP Bank. Draghi habe unerwartet klare Hinweise geliefert, dass das Anleihekaufprogramm nicht abrupt endet, sondern schrittweise zurückgefahren werde. Selbst wenn also die Inflation anzöge, würden somit die Anleihekäufe über den März 2017 hinaus in gedrosseltem Tempo weitergehen. Wahrscheinlicher sei aber, dass die Anleihekäufe in vollem Umfang fortgesetzt würden, denn die Inflationszielzone der Notenbanker bleibe noch in weiter Entfernung.

Für die Marktstrategen der Helaba hat EZB-Präsident Mario Draghi keine Überraschungen parat. So sagte Draghi, dass weder über ein "Tapering" noch über eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms diskutiert worden sei. Einen klaren Hinweis zur weiteren volumenmäßigen Entwicklung des QE blieb Draghi ebenso schuldig. Mit dem Verweis auf die Abwärtsrisiken für das Basisszenario der EZB und der Einschätzung, dass der beträchtliche monetäre Stimulus beibehalten werden solle, ist für die Marktstrategen der Helaba eine zeitliche Ausdehnung wahrscheinlicher als ein baldiger Beginn des Taperings - also der schrittweisen Reduzierungen des Ankaufvolumens.

Lufthansa überrascht diesmal positiv 
 

Unter den Einzelaktien steigen Lufthansa auf den höchsten Stand seit Mitte Juli. Die Kranich-Fluglinie hat zwar in den ersten neun Monaten des Jahres operativ weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Die Ende Juli gesenkte Jahresprognose hob der DAX-Konzern nun aber wieder etwas an. Er rechnet nun mit einem operativen Gewinn in der Nähe des Vorjahresergebnisses von gut 1,8 Milliarden Euro. Insbesondere die "schwierig zu prognostizierenden kurzfristigen Buchungen von Geschäftsreisenden" seien im September doch besser ausgefallen als zuvor befürchtet, heißt es von den Analysten der Deutschen Bank. Mit dem Kursplus von knapp 7 Prozent dürfte die Aktie erst einmal ihren Platz im DAX sichern, nachdem dieser während des Kurssturzes Anfang Oktober gefährdet erschien. Die nächste Index-Überprüfung findet im Dezember statt.

Kollaps auf Milchmarkt trifft Gea 
 

Für Entsetzen an der Börse sorgen die überraschend vorgezogenen Geschäftszahlen von Gea. Der Kurs sackt um 19 Prozent ab. Die Analysten von Warburg bezeichnen die Gewinnwarnung als gravierend. Gerade einmal zwei Wochen nach dem Kapitalmarkttag des Unternehmens komme sie zudem überraschend. Hauptgrund seien Verzögerungen bei der Vergabe größerer Aufträge in der Milchwirtschaft, wobei die Ursache dafür Gea zufolge großenteils kundenseitig zu suchen sei. Dessen ungeachtet habe Gea auch den Kollaps des globalen Milchmarktes zu spüren bekommen. Das Milchgeschäft stehe für rund 38 Prozent der Gesamtumsätze. Die Analysten raten daher, solange die Aktie nur von der Seitenlinie zu beobachten, bis die globale Milchkrise gelöst sei.

Nestle enttäuscht in den Schwellenländern 
 

Ebenfalls keine Begeisterung lösen die Geschäftszahlen von Nestle aus. "Mit einem etwas verlangsamten Wachstum hatte man ja gerechnet, aber das ist zuviel", sagt ein Händler mit Verweis auf die gesenkte Prognose für das organische Umsatzwachstum. Vor allem in den Schwellenländern habe der schweizerische Lebensmittelkonzern erneut enttäuschend abgeschnitten. Nestle geht für 2016 nur noch von 3,5 Prozent Wachstum aus und nicht mehr wie im Vorjahr von 4,2 Prozent. Nestle fallen um 0,5 Prozent. Besser sieht es bei Pernod-Ricard aus, nach Zahlenausweis des Getränkeherstellers steigt der Kurs um 1,5 Prozent.

Das neue Management des Modehändlers Tom Tailor verschärft angesichts eines schwierigen Umfelds sein Sparprogramm drastisch. So kündigte Interims-Chef Heiko Schäfer an, sich von verlustträchtigen "Altlasten" zu trennen, um die Profitabilität zu stärken. So sollen Produktlinien eingestellt und hunderte Filialen geschlossen werden. Wie andere Modeunternehmen auch, beerdigt das Management damit den zu großen Expansionsdrang aus den vergangenen Jahren. An der Börse kommt der Plan gut an, die Aktie steigt um 8 Prozent.

Daneben bewegen Analystenkommentare einzelne Titel. So steigen Rational mit einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 5,5 Prozent auf 474,15 Euro. Das Kursziel liegt bei 500 Euro. Und SAF-Holland ziehen nach einer Kaufempfehlung durch Berenberg um 5,2 Prozent an.

=== 
INDEX            zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   3.077,68       0,71         21,74          -5,81 
Stoxx-50        2.863,57       0,40         11,30          -7,63 
DAX            10.707,57       0,58         61,89          -0,33 
MDAX           21.398,98      -0,71       -153,87           3,01 
TecDAX          1.783,62      -0,12         -2,23          -2,57 
SDAX            9.348,77       0,11         10,58           2,75 
FTSE            7.030,56       0,12          8,64          12,63 
CAC             4.541,26       0,46         20,96          -2,07 
Bund-Future      164,09%                     0,27           7,84 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %  Do, 9.00 Uhr  Mi, 17.29 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0933     -0,28%        1,0964         1,0961   +0,7% 
EUR/JPY         113,6290     -0,11%      113,7566         113,18  -26,6% 
EUR/CHF           1,0845     -0,13%        1,0859         1,0849   -0,3% 
EUR/GBP           0,8934     +0,04%        0,8929         1,1210  +21,3% 
USD/JPY           103,95     +0,21%        103,73         103,27  -11,5% 
GBP/USD           1,2237     -0,38%        1,2284         1,2289  -17,0% 
 
ROHÖL           zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          50,62      51,60         -1,9%          -0,98  +16,8% 
Brent/ICE          51,58      52,67         -2,1%          -1,09  +15,5% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.266,41   1.269,40         -0,2%          -2,99  +19,4% 
Silber (Spot)      17,51      17,68         -1,0%          -0,17  +26,7% 
Platin (Spot)     932,50     946,00         -1,4%         -13,50   +4,6% 
Kupfer-Future       2,09       2,10         -0,5%          -0,01   -2,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2016 10:28 ET (14:28 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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