Aarau (ots) -
- Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat
heute in Bern sein Projekt
«Energiewelten» den Medien vorgestellt. Der Branchendachverband
wählt dabei einen neuen, deskriptiven Ansatz: Aufgrund vieler
Unsicherheiten bezüglich energiewirtschaftlicher, technologischer und
energiepolitischer Entwicklungen beschreibt der VSE verschiedene
Energiewelten, die in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich, aber
allesamt denkbar sind. Diese Energiewelten zeichnen ein umfassendes
Bild mit Fokus auf Gesamtenergie.
- Die Energiewelten des VSE dienen Politik und Branche als
Orientierungshilfe, um die richtigen Massnahmen zu ergreifen und
sich möglichst gut auf die Energiezukunft vorzubereiten. Sie
können somit auch einen Gradmesser für strategische Überlegungen
der Mitgliedsunternehmen darstellen, insbesondere für die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Das mit den Energiewelten
verbundene Denkmodell steht zudem Forschungsinstituten und
(Fach-)Hochschulen für konkrete Projekte zur Verfügung.
- Unter dem Titel «VSE Trend 2035» beschreibt der Verband die
gemäss heutigem Wissensstand plausibelste Entwicklung bis ins
Jahr 2035 - dieser Trend wird jedes Jahr überprüft und
aktualisiert. Die «Vision des VSE» für die Energiewirtschaft
gibt wieder, wie der Verband die Energiewirtschaft idealerweise
in Zukunft sieht.
Die Unsicherheit im Energiesektor wächst. Bisherige
Geschäftsmodelle geraten immer mehr unter Druck. Derweil verspricht
die Technologie ungeahnte neue Möglichkeiten - und es bieten sich
neue Märkte an. «Von unserem Verband erwarten Gesellschaft und
Branche in dieser herausfordernden Zeit eine Gesamtsicht, die bei der
Einordnung und Beurteilung des Wandels hilft», sagte VSE-Präsident
Kurt Rohrbach an der Medienkonferenz in Bern. In früheren Jahren
blickte die Branche mit den «10-Werke- Berichten» oder der «Vorschau»
in die Zukunft - und machte erfolgreich quantitative Prognosen zur
Entwicklung von Angebot und Nachfrage. Doch in der heutigen Zeit
braucht es einen neuen Ansatz. «Energienetze konvergieren, die
Digitalisierung hält Einzug, die dezentrale Produktion nimmt zu, der
Eigenverbrauch wächst. Diese Entwicklungen kann man nicht mehr
berechnen, doch man kann sie adäquat beschreiben», so Rohrbach.
VSE-Direktor Michael Frank und VSE-Chefökonom Stefan Muster
demonstrierten anhand von vier sehr unterschiedlichen aber denkbaren
Zukunftswelten anschaulich, wie sich die Schweizer Energiewirtschaft
im Jahr 2035 präsentieren könnte. Die vier Energiewelten des VSE
lauten «Trust World», «Trade World», «Local World» und «Smart World».
Sie unterscheiden sich insbesondere in den Dimensionen
zentrale/dezentrale Versorgung und Markt respektive Integration ins
europäische System. Wahlweise dominieren in diesen Welten Aspekte wie
lokale Produktion, technische Vernetzung, internationaler Handel oder
konventionelle Kraftwerke. «Wir können die Zukunft nicht voraussagen,
aber wir müssen möglichst gut darauf vorbereitet sein», sagt Michael
Frank. «Deshalb brauchen wir ein ganzheitliches Bild mit Fokus auf
Gesamtenergie». Der konkrete «Trend 2035» beinhaltet denn auch Teile
aus allen vier Welten.
Jörg Wild, Vorsitzender der Geschäftsleitung des EW Altdorf,
erläuterte aus Sicht eines mittleren Energieversorgungsunternehmens,
welchen effektiven Nutzen die Energiewelten für die Praxis bringen
können. «Jeder muss die Strategie selber definieren und
Geschäftsmodelle ableiten», sagte Jörg Wild. «Der Strategieprozess
ist im aktuellen Umfeld sehr anspruchsvoll. Die Energiewelten sind
sehr interessant, um die eigenen Ansätze zu reflektieren und die
Strategie zu hinterfragen.»
«Das Projekt 'Energiewelten' ist ein Schritt des VSE in Richtung
Energiezukunft», sagte VSE-Direktor Michael Frank abschliessend - und
erläuterte die zentralen Elemente der Vision: Energie ist ausreichend
und erschwinglich verfügbar; die Energiewirtschaft übernimmt
weiterhin Verantwortung für die Versorgungssicherheit und setzt sich
für geeignete Rahmenbedingungen ein; hoher Eigenversorgungsgrad der
Schweiz; Teilnahme an einem diskriminierungsfreien
EU-Energiebinnenmarkt; Einbindung von dezentraler Produktion,
Speicher und Verbrauch; dauerhafte, gut ausgebaute Netzinfrastruktur;
langfristig CO2-arme Energieversorgung und Stromproduktion sowie
umweltgerechte Lösungen.
Auf einen Blick: 4 Energiewelten und ein Trend 2035
Trust World. Zentrale Versorgung ist Trumpf. Europäische Länder
und die Schweiz schotten sich im Bereich Strom zunehmend ab.
Wasserkraft und neue Gaskraftwerke dominieren bei uns. Die
Digitalisierung ist wenig fortgeschritten. «Hauptsache sicher,
bewährt und zuverlässig», lautet die Devise.
Trade World. «Hauptsache preiswert und stets verfügbar» lautet das
Credo. Energie wird europaweit dort produziert, wo sie am günstigsten
ist. Erneuerbare werden nicht subventioniert, der Ausbau stagniert.
Zentrale Grosskraftwerke setzen sich durch. Digitalisierung ist
weniger wichtig.
Local World. «In der Schweiz für die Schweiz»: Produziert und
getauscht wird einheimisch. Der Staat fördert die dezentrale
Versorgung und den Eigenverbrauch. Strom-, Gas- und Fernwärmenetze
wachsen eng zusammen. Grundlage ist eine digitale Energiewirtschaft.
Smart World. «Überall ist ICT»: Technologischer Fortschritt macht
Erneuerbare und Speicher wirtschaftlich. Versorgung und
Verbrauchssteuerung sind darum sehr flexibel und dezentral. Die
Schweiz ist dabei stark mit Europa vernetzt. Energie wird dort
produziert, wo es am effektivsten ist.
VSE Trend 2035. Die Wasserkraft dominiert nach wie vor.
Energieproduktion ist ein Mix aus zentral und dezentral. Die
dezentralen Speicher nehmen zu - mit dem Anteil des Eigenverbrauchs.
Die Energienetze wachsen enger zusammen, Gas gewinnt an Bedeutung.
Die Schweiz muss nach wie vor viel Strom importieren. Digitalisierung
gewinnt an Einfluss.
Weitere Informationen: www.energiewelt.ch
Originaltext: VSE / AES
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100003757
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100003757.rss2
Kontakt:
Sandro Pfammatter, Mediensprecher
Tel. +41 62 825 25 24 oder +41 78 659 14 55,
sandro.pfammatter@strom.ch
Céline Reymond, Porte-parole
Tél. +41 21 310 30 23 ou +41 79 412 97 23,
celine.reymond@electricite.ch
- Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat
heute in Bern sein Projekt
«Energiewelten» den Medien vorgestellt. Der Branchendachverband
wählt dabei einen neuen, deskriptiven Ansatz: Aufgrund vieler
Unsicherheiten bezüglich energiewirtschaftlicher, technologischer und
energiepolitischer Entwicklungen beschreibt der VSE verschiedene
Energiewelten, die in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich, aber
allesamt denkbar sind. Diese Energiewelten zeichnen ein umfassendes
Bild mit Fokus auf Gesamtenergie.
- Die Energiewelten des VSE dienen Politik und Branche als
Orientierungshilfe, um die richtigen Massnahmen zu ergreifen und
sich möglichst gut auf die Energiezukunft vorzubereiten. Sie
können somit auch einen Gradmesser für strategische Überlegungen
der Mitgliedsunternehmen darstellen, insbesondere für die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Das mit den Energiewelten
verbundene Denkmodell steht zudem Forschungsinstituten und
(Fach-)Hochschulen für konkrete Projekte zur Verfügung.
- Unter dem Titel «VSE Trend 2035» beschreibt der Verband die
gemäss heutigem Wissensstand plausibelste Entwicklung bis ins
Jahr 2035 - dieser Trend wird jedes Jahr überprüft und
aktualisiert. Die «Vision des VSE» für die Energiewirtschaft
gibt wieder, wie der Verband die Energiewirtschaft idealerweise
in Zukunft sieht.
Die Unsicherheit im Energiesektor wächst. Bisherige
Geschäftsmodelle geraten immer mehr unter Druck. Derweil verspricht
die Technologie ungeahnte neue Möglichkeiten - und es bieten sich
neue Märkte an. «Von unserem Verband erwarten Gesellschaft und
Branche in dieser herausfordernden Zeit eine Gesamtsicht, die bei der
Einordnung und Beurteilung des Wandels hilft», sagte VSE-Präsident
Kurt Rohrbach an der Medienkonferenz in Bern. In früheren Jahren
blickte die Branche mit den «10-Werke- Berichten» oder der «Vorschau»
in die Zukunft - und machte erfolgreich quantitative Prognosen zur
Entwicklung von Angebot und Nachfrage. Doch in der heutigen Zeit
braucht es einen neuen Ansatz. «Energienetze konvergieren, die
Digitalisierung hält Einzug, die dezentrale Produktion nimmt zu, der
Eigenverbrauch wächst. Diese Entwicklungen kann man nicht mehr
berechnen, doch man kann sie adäquat beschreiben», so Rohrbach.
VSE-Direktor Michael Frank und VSE-Chefökonom Stefan Muster
demonstrierten anhand von vier sehr unterschiedlichen aber denkbaren
Zukunftswelten anschaulich, wie sich die Schweizer Energiewirtschaft
im Jahr 2035 präsentieren könnte. Die vier Energiewelten des VSE
lauten «Trust World», «Trade World», «Local World» und «Smart World».
Sie unterscheiden sich insbesondere in den Dimensionen
zentrale/dezentrale Versorgung und Markt respektive Integration ins
europäische System. Wahlweise dominieren in diesen Welten Aspekte wie
lokale Produktion, technische Vernetzung, internationaler Handel oder
konventionelle Kraftwerke. «Wir können die Zukunft nicht voraussagen,
aber wir müssen möglichst gut darauf vorbereitet sein», sagt Michael
Frank. «Deshalb brauchen wir ein ganzheitliches Bild mit Fokus auf
Gesamtenergie». Der konkrete «Trend 2035» beinhaltet denn auch Teile
aus allen vier Welten.
Jörg Wild, Vorsitzender der Geschäftsleitung des EW Altdorf,
erläuterte aus Sicht eines mittleren Energieversorgungsunternehmens,
welchen effektiven Nutzen die Energiewelten für die Praxis bringen
können. «Jeder muss die Strategie selber definieren und
Geschäftsmodelle ableiten», sagte Jörg Wild. «Der Strategieprozess
ist im aktuellen Umfeld sehr anspruchsvoll. Die Energiewelten sind
sehr interessant, um die eigenen Ansätze zu reflektieren und die
Strategie zu hinterfragen.»
«Das Projekt 'Energiewelten' ist ein Schritt des VSE in Richtung
Energiezukunft», sagte VSE-Direktor Michael Frank abschliessend - und
erläuterte die zentralen Elemente der Vision: Energie ist ausreichend
und erschwinglich verfügbar; die Energiewirtschaft übernimmt
weiterhin Verantwortung für die Versorgungssicherheit und setzt sich
für geeignete Rahmenbedingungen ein; hoher Eigenversorgungsgrad der
Schweiz; Teilnahme an einem diskriminierungsfreien
EU-Energiebinnenmarkt; Einbindung von dezentraler Produktion,
Speicher und Verbrauch; dauerhafte, gut ausgebaute Netzinfrastruktur;
langfristig CO2-arme Energieversorgung und Stromproduktion sowie
umweltgerechte Lösungen.
Auf einen Blick: 4 Energiewelten und ein Trend 2035
Trust World. Zentrale Versorgung ist Trumpf. Europäische Länder
und die Schweiz schotten sich im Bereich Strom zunehmend ab.
Wasserkraft und neue Gaskraftwerke dominieren bei uns. Die
Digitalisierung ist wenig fortgeschritten. «Hauptsache sicher,
bewährt und zuverlässig», lautet die Devise.
Trade World. «Hauptsache preiswert und stets verfügbar» lautet das
Credo. Energie wird europaweit dort produziert, wo sie am günstigsten
ist. Erneuerbare werden nicht subventioniert, der Ausbau stagniert.
Zentrale Grosskraftwerke setzen sich durch. Digitalisierung ist
weniger wichtig.
Local World. «In der Schweiz für die Schweiz»: Produziert und
getauscht wird einheimisch. Der Staat fördert die dezentrale
Versorgung und den Eigenverbrauch. Strom-, Gas- und Fernwärmenetze
wachsen eng zusammen. Grundlage ist eine digitale Energiewirtschaft.
Smart World. «Überall ist ICT»: Technologischer Fortschritt macht
Erneuerbare und Speicher wirtschaftlich. Versorgung und
Verbrauchssteuerung sind darum sehr flexibel und dezentral. Die
Schweiz ist dabei stark mit Europa vernetzt. Energie wird dort
produziert, wo es am effektivsten ist.
VSE Trend 2035. Die Wasserkraft dominiert nach wie vor.
Energieproduktion ist ein Mix aus zentral und dezentral. Die
dezentralen Speicher nehmen zu - mit dem Anteil des Eigenverbrauchs.
Die Energienetze wachsen enger zusammen, Gas gewinnt an Bedeutung.
Die Schweiz muss nach wie vor viel Strom importieren. Digitalisierung
gewinnt an Einfluss.
Weitere Informationen: www.energiewelt.ch
Originaltext: VSE / AES
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100003757
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100003757.rss2
Kontakt:
Sandro Pfammatter, Mediensprecher
Tel. +41 62 825 25 24 oder +41 78 659 14 55,
sandro.pfammatter@strom.ch
Céline Reymond, Porte-parole
Tél. +41 21 310 30 23 ou +41 79 412 97 23,
celine.reymond@electricite.ch