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dpa-AFX
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Börse Frankfurt-News: Werden Aktien bald wie seltene Briefmarken gehandelt?

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 21. Oktober 2016. Grüner bemerkt den bedenklichen Rückgang der Börsengänge und das Angebot an Aktien auf dem freien Markt insgesamt, analysiert die Auswirkungen auf Anleger.

Kritische Marktbeobachter werfen einen sorgenvollen Blick auf das Zahlenwerk der diesjährigen Börsengänge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich in 2016 die Anzahl der Börsengänge weltweit um fast 40 Prozent verringert, das Volumen dieser Erstplatzierungen sogar um mehr als 60 Prozent. In den USA sind in diesem Jahr bisher 78 Unternehmen an die Börse gegangen, 2015 waren es noch 155, im Jahr 2014 sogar 227. In Deutschland waren im ersten Halbjahr 2016 nur vier Börsengänge zu vermelden, die Rekordmarke aus dem Jahr 1999 liegt hier bei utopischen 175. Ist der Bullenmarkt am Ende? Fehlt das Vertrauen?

Börsengänge gehen zurück - ein negatives Omen?

Misstrauen und Skepsis liegen 2016 im Trend. "Mangelndes Vertrauen in die Wirtschaft" ist jedoch nicht der Grund, warum die Anzahl der Börsengänge aktuell relativ gering ist. Im Rahmen eines Börsengangs beschaffen sich privat gehaltene Unternehmen durch die Ausgabe von Anteilsscheinen neues Kapital.

Warum nehmen aber aktuell so wenige Unternehmen diese Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung in Anspruch? Weil es günstigere Alternativen gibt. Die Kreditzinsen sind rekordverdächtig tief, Liquidität ist zur Genüge vorhanden, Risikokapitalgeber und andere Private-Equity-Investoren sehen große Chancen im Start-Up-Bereich. Zusammengefasst: Wer ein vernünftiges Geschäftsmodell vorweisen kann, hat in der heutigen Zeit kein Problem, sich günstig Kapital zu beschaffen. Viele Unternehmen haben es überspitzt formuliert "gar nicht nötig", den Weg über eine Erstplatzierung an der Börse zu gehen. Durch ausufernde Reporting-Pflichten und zunehmende Regulierung ist der Börsengang zur unattraktiven Option geworden.

Unternehmensinhaber warten auf bessere Preise

Attraktiver wäre ein Börsengang aus Sicht der frühen Anteilseigner und Investoren sicherlich dann, wenn der Markt bereit wäre, einen sehr guten Preis für Unternehmensanteile zu bezahlen. Angesichts der skeptischen Marktstimmung und überaus vorsichtigen Haltung der Anleger sehen viele Unternehmensinhaber allerdings noch nicht die Zeit gekommen, ihre Anteile der Öffentlichkeit zum Kauf anzubieten. Viele private Unternehmen arbeiten hoch profitabel und verfügen über glänzende Zukunftschancen - frühe Investoren sind also geneigt, die "Maschine" noch weiter laufen zu lassen und in aller Seelenruhe darauf zu warten, dass Marktteilnehmer bereit sind, in optimistischeren Phasen einen signifikant höheren Preis zu bezahlen.

Schleppendes Angebot, wechselhafte Nachfrage

Börsengänge erhöhen das Aktien-Angebot, ebenso wie Sekundärangebote und die Ausgabe von Mitarbeiteraktien. Sämtliche Faktoren zeigen einen eher schleppenden Verlauf. Auf der anderen Seite mindern Aktienrückkaufprogramme und Cash-Übernahmen das Angebot. Große Unternehmen verfügen über gigantische Liquiditätsberge und nehmen die Möglichkeit, eigene Aktien zurückzukaufen, gerne in Anspruch. Produktivkapital ist aus unternehmerischer Sicht im aktuellen Niedrigzinsumfeld Trumpf. Die "Netto-Bilanz" spricht also für eine Verknappung des Angebots - die US-Zahlen belegen diesen nachhaltigen Trend bereits seit dem Jahr 2000. Die Nachfrage wird derzeit vor allem durch emotionale Faktoren gebremst. Rationaler wäre sicherlich eine deutliche Aufstockung der Aktienquoten.

Fazit

Anleger sollten die geringe Anzahl der Börsengänge nicht fürchten - eher wohlwollend zur Kenntnis nehmen: Das Angebot bleibt begrenzt. Erstarkt die Nachfrage, werden Unternehmensanteile zu einem wertvollen und seltenen Gut - ein positiver Blick in die vermeintlich trübe Zukunft!

20. Oktober 2016, Sie können sich kostenlos für unseren täglichen
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Über den Autor

Thomas Grüner ist Gründer und Chief Investment Officer von der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Sein Partner Ken Fisher ist seit über 30 Jahren "Forbes"-Kolumnist und warnte im März 2000 rechtzeitig vor dem Platzen der New-Economy-Blase. Ken Fisher zählt zu den 400 reichsten US-Amerikanern und belegt auf der aktuellen "Forbes"-Rangliste Platz 211. Fisher Investments verwaltet momentan mehr als 65 Milliarden US-Dollar.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0127 2016-10-21/13:35

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