Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Ökonomen senken Inflationsprognosen für 2016 und 2018
Die Inflationserwartungen der regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Ökonomen sind in den vergangenen drei Monaten trotz des zuletzt etwas stärkeren Ölpreisanstiegs leicht gesunken. Wie aus dem aktuellen Survey of Professional Forecasters hervor geht, rechnen die Ökonomen für die Jahre 2016, 2017 und 2018 mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,2 (Juli-Prognose: 0,3), unverändert 1,2 und 1,4 (1,5) Prozent. Langfristig sehen die Ökonomen die Inflation bei weiterhin 1,8 Prozent. Die EZB, die mittelfristig eine Teuerung von knapp 2 Prozent anstrebt, prognostizierte im September für die genannten Jahre Inflationsraten von 0,2, 1,2 und 1,6 Prozent. 2018 sind es 1,5 (1,6) Prozent.
Staatsdefizit im Euroraum sinkt 2015 auf 2,1%, Schuldenquote 90,4%
Die Sparanstrengungen und Haushaltsanierungen in Europa haben 2015 Fortschritte gemacht, was an rückläufigen Staatsdefiziten und Verschuldungsquoten deutlich wird. In der Eurozone sank der summierte Fehlbetrag in den Staatshaushalten auf 2,1 von 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2014. Damit bestätigte die Statistikbehörde Eurostat die im April genannten vorläufigen Daten. Der öffentliche Schuldenstand verringerte sich auf 90,4 Prozent des BIP und damit etwas stärker als die vorläufig genannten 90,7 Prozent. In der gesamten EU sank das Staatsdefizit von 3,0 auf 2,4 Prozent, der Schuldenstand ging von 86,7 auf 85,0 Prozent zurück. Für Deutschland nannten die europäischen Statistiker einen Haushaltsüberschuss 2015 von 0,7 (2014: 0,3) Prozent des BIP und einen Verschuldungsgrad von 71,2 (2014: 74,9) Prozent.
EU-Gipfel im Schatten der Ceta-Krise fortgesetzt
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben ihren Gipfel in der Hoffnung auf einen Durchbruch im Streit um das Handelsabkommen Ceta in Belgien fortgesetzt. Der belgische Ministerpräsident Charles Michel sagte am Freitagmorgen, seine Regierung habe die Nacht damit verbracht, eine Lösung mit der französischsprachigen Region Wallonie zu finden, die Ceta ablehnt. Er habe dabei den Eindruck gewonnen, dass es "eine Radikalisierung" auf wallonischer Seite gebe.
IT/Padoan: "Nein" bei Verfassungsreferendum wäre nicht das Ende der Welt
Italiens Regierung würde nach Aussage ihres Wirtschafts- und Finanzminister Pier Carlo Padoan auch im Falle einer Ablehnung der geplanten Verfassungsreform ihre Reformanstrengungen fortsetzen. Bei einer Veranstaltung in Frankfurt sagte er: "An den Finanzmärkten gibt es die Annahme, dass ein 'Nein' beim Referendum das Ende der Welt wäre. Aber das wäre es nicht. Sollte es zu einem 'Nein' kommen, würde das Land seine Reformen trotzdem fortsetzen." Padoan sagte aber, dass Referenden heutzutage zu Ergebnissen führen könnten, die systemische Auswirkungen hätten.
Übergang in die Rente wird künftig flexibler gestaltet
Ältere Arbeitnehmer können den Übergang in die Rente künftig flexibler gestalten: Der Bundestag beschloss am Freitag mit den Stimmen der großen Koalition das Gesetz zur Flexi-Rente, das reduziertes Arbeiten vor dem regulären Rentenalter ebenso vorsieht wie eine Erwerbstätigkeit darüber hinaus. Linke und Grüne enthielten sich.
Bundestag billigt neues BND-Gesetz
Für das Agieren des Bundesnachrichtendienstes gibt es künftig genaue gesetzliche Vorgaben: Der Bundestag billigte am Freitag das neue BND-Gesetz, das Regeln für die Beobachtung von Ausländern im Ausland festlegt. Dazu gehört die Überwachung von Telefon- und Internetverbindungen durch den deutschen Auslandsgeheimdienst. Die Erhebung von Daten deutscher Staatsbürger ist grundsätzlich unzulässig.
Brasiliens Ex-Präsident soll über 8 Mio Euro Schmiergeld kassiert haben
Der frühere brasilianische Präsident Fernando Collor de Mello soll im Rahmen des Korruptionsskandals um den staatlichen Ölkonzern Petrobras mehr als 8 Millionen Euro an Schmiergeldern kassiert haben. Collor sei der Kopf einer "kriminellen Organisation" gewesen, heißt es in der Anklageschrift. Collor war von 1990 bis 1992 Präsident. Nach Korruptionsvorwürfen kam er seiner Amtsenthebung durch Rücktritt zuvor. Seit 2007 ist er Senator.
+++ Konjunkturdaten
+ Großbritannien
Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Sep +14,4 Mrd GBP (Vj: +16,5 Mrd GBP)
Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Sep +10,6 (PROG: 8,4; Vj: +9,3) Mrd GBP
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October 21, 2016 07:30 ET (11:30 GMT)
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