Von Kate Davidson
WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Zentralbank hat sich in der Endphase des US-Wahlkampfs um die nächste Präsidentschaft ruhig verhalten und ihren Leitzins bestätigt. Zugleich nahmen die Währungshüter mit Fed-Chefin Janet Yellen an der Spitze eine Zinserhöhung im Dezember in den Blick. Die meisten Ökonomen und Börsianer hatten mit diesen Beschlüssen gerechnet. In dem Begleittext zum Zinsbeschluss hieß es: "Das Gremium ist zu dem Schluss gekommen, dass sich die Argumente für eine Straffung weiter verstärkt haben."
Die Entscheidung, den Leitzins in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent zu belassen, fiel mit zwei Gegenstimmen: Esther L. Georg von der Kansas-Fed und Loretta Mester von der Cleveland-Fed votierten für eine Erhöhung um 25 Basispunkte.
Die Fed hatte ihre Zinsen im Dezember 2015 erstmals seit fast zehn Jahren wieder angehoben, und zwar um 25 Basispunkte. Seither zauderte sie mit weiteren Zinsschritten, weil immer wieder Zweifel an der Stabilität des Aufschwungs aufkamen; auch der Brexit-Beschluss der Briten sorgte zeitweise für Ungewissheit.
Mit der Eskalation um die E-Mail-Affäre von Hillary Clinton gewann der US-Wahlkampf jüngst neue Dramatik, weshalb die Besorgnis an den Finanzmärkten über den Wahlausgang wieder wuchs. Traditionell halten sich die US-Notenbanker im Vorfeld einer wichtigen US-Wahl mit Aktionen zurück. Und am 8. November, in weniger als einer Woche, wählen die Amerikaner nach dem hitzigsten Wahlkampf seit langem ihr nächstes Staatsoberhaupt.
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November 02, 2016 14:12 ET (18:12 GMT)
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