FRANKFURT (dpa-AFX) - In der ersten Handelswoche nach dem
Amtsantritt von Donald Trump als 45. US-Präsident haben die Anleger
eine Fülle an Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten zu verarbeiten.
Experten sind überwiegend optimistisch gestimmt. Laut Robert Greil,
dem Chefstrategen von Merck Finck Privatbankiers, könnten die Daten
zusammen mit den Unternehmensausblicken dem Dax
Der Republikaner hatte zuletzt Details zu seiner künftigen Wirtschaftspolitik vermissen lassen und deshalb an den Märkten für zunehmende Unsicherheit gesorgt. Trump habe sehr hohe Erwartungen hinsichtlich Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur geschürt, kommentierte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Jetzt sei die Frage, ob er diese erfüllen könne. Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research dämmte diese Hoffnung gleich ein wenig ein: "Trump kann gar nicht alles erfüllen, was die Märkte sich wünschen. Infrastrukturmaßnahmen brauchen Zeit, Deregulierung braucht Zeit und neue Jobs sind mehr als fraglich in einer Wirtschaft, die sich eher am Ende eines langen Aufwärtszyklus befindet", so seine Einschätzung.
'DAX HAT NOCH LUFT'
Für den Dax sieht Saurenz zunächst noch etwas Luft nach oben, doch die Entwicklung in den USA müsse dabei genau beobachtet werden. "Sobald die Risiken zurück aufs Tablett kommen, heißt es anschnallen." Die Aktienampel leuchte noch grün, aber daraus könne schnell gelb oder rot werden.
Mittel- und langfristig dürfte der Aktienaufschwung jedoch weitergehen, auch wenn nach der beeindruckenden Trump-Rally der Schwung an den Börsen etwas nachgelassen habe und die dynamischen Zuwächse wohl der Vergangenheit angehörten, glauben die Fachleute der DZ Bank. Sie verweisen auf das weiterhin günstige monetäre Umfeld und die global insgesamt stabilen Wirtschaftsaussichten. Zusätzlich zeichneten sich stärkere fiskalpolitische Anreize ab, und die niedrigen Zinsen böten Unternehmen wie Staaten ein attraktives Finanzierungsumfeld.
Während der Dax von seinem 2015 erreichten Rekordhoch bei knapp
12 400 Zählern aktuell noch mehrere hundert Punkte entfernt ist, hat
der MDax
SAP MIT JAHRESZAHLEN
Unternehmenszahlen rücken in der neuen Woche mit der nun auch in
Deutschland beginnenden Berichtssaison stärker in den Fokus. Am
Dienstag legt der Softwarekonzern SAP
Mit der Software AG
BERICHTSSAISON IN DEN USA AUF HOCHTOUREN
Noch mehr Quartalsberichte kommen aus den USA, wo die
Bilanzsaison bereits auf vollen Touren läuft. Aus dem Leitindex Dow
Jones Industrial
Zur Wochenmitte verarbeiten die Investoren die Bilanzen des
Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble
Bei den Konjunkturdaten steht gleich zu Wochenbeginn das
Verbrauchervertrauen der Eurozone im Fokus, bevor die Anleger am
Dienstag und Donnerstag die Einkaufsmanagerdaten aus der Eurozone
und den USA verarbeiten. "Die zahlreichen Einkaufsmanagerumfragen
sollten im Januar den zuletzt sehr guten Stimmungstrend weitgehend
bestätigen", meint Robert Greil von Merck Finck. Für Deutschland
werden ferner am Mittwoch der ifo-Geschäftsklimaindex und am
Donnerstag der Konsumklimaindikator der Marktforschungsgesellschaft
GfK
Wichtig am Freitag ist die erste Veröffentlichung zum US-Wirtschaftswachstum (BIP) im Schlussquartal 2016. Auf der Agenda zum Wochenausklang stehen zudem die US-Auftragseingänge. Laut der Commerzbank sollten die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten erneut ein solides, wenn auch unspektakuläres Wachstum von etwa zwei Prozent zeigen./ajx/tih/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0138 2017-01-20/15:24