
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Seehofer bietet zeitnahen Rückzug als CSU-Chef an
CSU-Chef Horst Seehofer hat einen Rückzug von der Spitze der Christsozialen vor der Bundestagswahl angeboten. Er sei bereit, sein Amt als Parteivorsitzender im kommenden Jahr zur Verfügung zu stellen, um die personelle Basis der CSU zu verbreitern, sagte Seehofer in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Seehofer?", die Montagabend ausgestrahlt werden soll. Er sei bis zum Parteitag im kommenden Jahr gewählt. Nötigenfalls sei er auch zu einem früheren Amtsverzicht bereit.
Altkanzler Gerhard Schröder soll Streit um Tengelmann schlichten
Im Streit um die Übernahme der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann kommt Bewegung. Auf gemeinsamen Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und dem Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske haben sich Edeka, Tengelmann und Rewe auf ein Schlichtungsverfahren verständigt, wie die Gewerkschaft und das Ministerium gemeinsam mitteilten. Schlichten soll Altbundeskanzler Gerhard Schröder, der von dem ehemaligen Wirtschaftsweisen Bert Rürup beraten wird. Außerdem sind die Vorstandsvorsitzenden der beteiligten Unternehmen bei der Mediation dabei. Ziel sei es, auf der Grundlage der Ministererlaubnis zeitnah einen Interessenausgleich zwischen den Beteiligten zu ermöglichen.
Wirtschaft kritisiert Merkels Afrika-Reise
Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft hat sich kritisch zur zurückliegenden Reise von Kanzlerin Angela Merkel nach Mali, Niger und Äthiopien geäußert. Es sei unverständlich, dass Merkel keine Wirtschaftsdelegation mitgenommen habe, sagte der Vorsitzende Stefan Liebing der Zeitung Nachrichten für Außenhandel (NfA) vom Montag. Die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende hatte sich vor zwei Wochen für drei Tage in Afrika aufgehalten und dabei keine Unternehmensvertreter mitgenommen. "Deutsche Politiker, die ohne Wirtschaftsdelegation nach Afrika reisen, stoßen bei uns generell auf Unverständnis", sagte Liebing.
Belgische Regionen blockieren Ceta-Unterzeichnung mit Kanada
Die EU steht beim Ceta-Handelsabkommen mit Kanada vor einem Scherbenhaufen: Trotz massiven Drucks sah sich Belgiens Regierung am Montag nach einem Krisentreffen mit Ceta-Gegnern aus den belgischen Regionen am Montag außer Stande, das Abkommen zu unterzeichnen. Damit steht der bisher für Donnerstag geplante Gipfel mit Kanada voraussichtlich vor dem Aus. Die deutsche Wirtschaft reagierte entsetzt.
CDU greift Gabriel wegen Ceta scharf an
Das Ringen um die Unterzeichnung des Ceta-Freihandelsabkommens zwischen Kanada und der Europäischen Union entzweit nun auch die deutschen Regierungsparteien. CDU-Generalsekretär Peter Tauber griff Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel am Montag nach einer Sitzung der Parteispitze unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel scharf an und gab ihm eine Mitschuld am möglichen Scheitern des Abkommens.
Gabriels Vorstoß zu Steinmeier als Bundespräsident stößt auf Kritik
Der Vorstoß von SPD-Chef Sigmar Gabriel zu einer möglichen Kandidatur von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Nachfolger des scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck ist bei Union, Linken und Grünen auf Kritik gestoßen. Linken-Chef Bernd Riexinger nannte Steinmeier am Montag gar "unwählbar". Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer beschwerte sich, dass Gabriel sich nicht an die Vereinbarungen der großen Koalition halte.
EU-Kommission nimmt Ausnahmen bei KWK-Umlage unter die Lupe
Die EU-Kommission will die Vergünstigungen für Firmen bei der Zahlung der KWK-Umlage genauer unter die Lupe nehmen. Es werde eine eingehende Prüfung eingeleitet, erklärte die Brüsseler Behörde am Montag. Die Ermäßigungen stellten eine staatliche Beihilfe dar. Daher solle nun unter anderem festgestellt werden, ob sie angemessen seien und wie sie sich auf den Wettbewerb auswirkten. Die Umlage nach dem Gesetz zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) muss grundsätzlich von allen Stromverbrauchern gezahlt werden. Sie liegt im Jahr 2016 bei 0,406 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings gibt es Ermäßigungen ab einem Jahresverbrauch von einer Million Kilowattstunden.
EZB: Eurosystem kauft weniger Anleihen
Die Zentralbanken des Euroraums haben in der Woche zum 21. Oktober 2016 weniger Anleihen gekauft als in der Vorwoche. Das gesamte Wertpapierkaufvolumen belief sich auf 19,628 (Vorwoche: 20,961) Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte.
Markit: US-Industrie kommt überraschend kräftig in Schwung
Die US-Industrie ist im Oktober überraschend kräftig auf Touren gekommen und hat die deutlichste Verbesserung bei Produktion und Auftragseingang seit zwölf Monaten verzeichnet. Der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex stieg auf 53,2 Punkte von 51,5 im Vormonat. Volkswirte hatten für diese erste Veröffentlichung einen unveränderten Stand von 51,5 Zählern erwartet. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
Index der Chicago-Fed zeigt leicht verbessertes Wachstum
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im September verbessert. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von minus 0,14, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den August wurde der Indexstand auf minus 0,72 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,55 genannt worden war.
Bullard: Zinsen der Fed bleiben "außergewöhnlich niedrig"
Der Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis, James Bullard, hat seine Einschätzung bekräftigt, dass die niedrigen Zinsen noch eine gute Zeit vorherrschen werden. "Niedrige Zinsen dürften noch über die nächsten zwei bis drei Jahre die Norm sein", sagte Bullard. Der Währungshüter, der in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss ist, schwieg sich zu seinen Ansichten über die Zinspolitik der Fed in der nächsten Zeit aus.
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October 24, 2016 13:01 ET (17:01 GMT)
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