Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die Politik zu investitionsfreundlichen und strukturellen Maßnahmen aufgefordert, um die Wirtschaftslage zu verbessern.
"Andere Politiken müssen die Geldpolitik stützen, indem sie die Investitionen und die Produktivität erhöhen", sagte Draghi in einer Rede bei einer Veranstaltung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Dies sei nötig, um den Nutzen gegenwärtiger Maßnahmen noch weiter zu steigern. "Es ist an den Regierungen, investititionsfreundliche Steuer- und regulatorische Politiken in Kraft zu setzen, sowie die Stagnation im öffentlichen Kapitalstock umzukehren", forderte der Italiener.
Draghi ging dabei auch auf die besonders in Deutschland vorherrschende Kritik ein, dass die Sparer unter der anhaltenden Niedrigzinspolitik litten. Die ultraniedrigen Zinsen seien nicht ohne Nebenwirkungen, räumte er in seinem Redetext ein. Jedoch habe man "jeden Grund anzunehmen", dass die Geldpolitik "wie erwartet" funktioniere und Konsum und Investitionen ankurbele sowie Arbeitsplätze schaffe.
"Die Geldpolitik schützt heute die Interessen der Sparer, indem sie ein schnelleres Schließen der Outputlücke gewährleistet und das wirtschaftliche Potenzial bewahrt, von dem die Einnahmen der Sparer abhängen", betonte der Notenbank-Präsident bei der "DIW Europe Lecture on Stability, Equity and Monetary Policy".
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October 25, 2016 12:11 ET (16:11 GMT)
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