Von Simon Zekaria und Rory Gallivan
LONDON (Dow Jones)--Der Telekommunikationskonzern Vodafone muss in Großbritannien wegen Vernachlässigung des Schutzes seiner Kunden eine Strafe zahlen. Die britische Telekom-Aufsichtsbehörde Ofcom verhängte eine Strafe von 4,6 Millionen Pfund gegen Vodafone.
In einer Stellungnahme der Behörde hieß es, die Untersuchung habe Falschberatung, fehlerhafte Rechnungen und ein schwaches Beschwerdemanagement in den Jahren 2013 bis 2015 ans Licht gebracht. Das Verhalten des Anbieters sei eine "ernste und nachhaltige" Verletzung der Gesetze.
Unter anderem hat Vodafone bei 10.452 Kunden versäumt, das bezahlte Geld den Mobilfunkkonten gutzuschreiben. Die betroffenen Kunden haben so nach Berechnungen der Ofcom über einen Zeitraum von 17 Monaten insgesamt 150.000 Pfund verloren.
"Die Verfehlungen von Vodafone waren ernst und inakzeptabel", sagte Lindsey Fussell von Ofcom. Die Strafe sei nach Verhandlungen mit Vodafone um 7,5 Prozent reduziert werden.
Vodafone teilte mit, die Probleme resultieren aus der Migration der IT-Systeme, bei der auch über 28 Millionen Kondenkonten transferiert wurden. "Trotz multipler Kontrollen, die das Fehlerrisiko reduzieren sollen, wurde eine kleine Anzahl individueller Konten nicht korrekt migriert, was zu Fehlern bei den in dem neuen System gespeicherten Rechungsdaten und Preisgesstaltungen führte." Das IT-Projekt habe Ende 2013 begonnen und war das größte dieser Art, das der Konzern jemals angefasst habe. Außerdem gestand Vodafone ein, Fehler bei der Handhabung der Beschwerden gemacht zu haben.
Vodafone muss das Geld innerhalb von 20 Werktagen an die Ofcom überweisen. Diese wird es dann an das britische Finanzministerium weitergeben.
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October 26, 2016 06:06 ET (10:06 GMT)
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