Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank steckt in einem strategischen Dilemma: Will sie das Investmentbanking verkleinern, die Vermögensverwaltung verkaufen oder sich doch weiter aus den USA zurückziehen? Bei kaum einem Thema aber sendet die Deutsche Bank so gemischte Signale wie bei der Frage, ob sie sich von der Bonner Tochter Postbank trennen will. Nun gibt es ein weiteres Indiz, dass sich der Verkauf der Tochter - wenn er denn überhaupt stattfindet - noch viel weiter hinzieht. Nach SZ-Informationen wird die Bank den Beherrschungsvertrag mit der Postbank nicht wie geplant zum Jahresende kündigen. Die Entscheidung, den Vertrag beizubehalten, fiel dem Vernehmen erst vor wenigen Tagen. (Süddeutsche S. 21/Handelsblatt S. 28/Welt S. 13)
DAIMLER - Auf dem Autosalon in Paris ging die Botschaft beinahe unter. Doch außer der neuen Marke für Elektroautos "EQ" hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche noch eine weitere Neuigkeit im Gepäck. Die Stuttgarter wollen das "Airbnb für Autos" entwickeln, kündigte Zetsche an. So wie Privatleute ihre Wohnungen über Online-Plattformen vermieten, so könnten auch Mercedes-Kunden ihr Auto ein paar Tage anderen Menschen überlassen. Denn: "Was ganz sicher alle Menschen teilen wollen, sind ihre monatlichen Ausgaben", witzelte Zetsche ganz schwäbisch. "Croove" heißt die Marke, die jetzt in München den Pilotbetrieb startet. Damit tritt Daimler in Wettbewerb mit Autovermietern wie Avis oder Sixt, die mit eigenen Flotten das Geschäft betreiben. (Handelsblatt S. 16)
ALTANA - Der Spezialchemiekonzern Altana will das Tempo auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad beschleunigen. Hierzu hat Konzernchef Martin Babilas eine Agenda erarbeitet. Er will das Unternehmen, das Susanne Klatten gehört, aufrütteln. Künftig soll im Schnitt eine organische Wachstumsrate von 5 Prozent erreicht werden. (Börsen-Zeitung S. 10)
LUFTHANSA - Haben Piloten einen Anspruch auf die Wahl eines Betriebsrats? Diesen Streit bei der Frachtfluggesellschaft Aerologic will die Gewerkschaft Verdi jetzt vors Bundesarbeitsgericht bringen. Das könnte die Lufthansa empfindlich treffen. (Handelsblatt S. 17)
DEUTSCHE BAHN - Jahrzehntelang fuhren die Züge des Unternehmens mit billigem Atomstrom. Jetzt muss sich die Deutsche Bahn auch an der Beseitigung der Altlasten beteiligen - und einen dreistelligen Millionenbetrag mobilisieren. (Handelsblatt S. 14)
ARD - Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland wollen stärker zusammenarbeiten. ARD und ZDF drängen auf die Erlaubnis für Kooperationsmöglichkeiten im neuen Wettbewerbsgesetz und erhalten dafür Rückenwind von den Bundesländern. Bisher waren die Sender in der Novelle zum Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) nicht vorgesehen, doch der Bundesrat zielt mit seinem neuen Vorschlag auf eine Ausnahme vom Kartellrecht für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. (FAZ S. 16)
DIEBOLD NIXDORF - Der neu geformte Geldautomatenhersteller Diebold Nixdorf treibt die Integration voran. Laut Konzernchef Andy Mattes werden Kosteneinsparungen in Höhe von jährlich 160 Millionen Dollar angepeilt. Mattes rechnet damit, dass der Zusammenschluss den Wegfall von grob etwa 1.600 weiteren Stellen auf der ganzen Welt mit sich bringen wird - zusätzlich zu den laufenden Restrukturierungsprogrammen. In Deutschland jedoch soll es der Fusionsvereinbarung zufolge bei dem noch unter Wincor-Nixdorf-Regie im Frühjahr 2015 angekündigten Abbau von 500 der 3.700 Arbeitsplätze bleiben. (FAZ S. 22)
MEDIAN - Der Finanzinvestor Waterland investiert in den deutschen Markt für Rehakliniken und hat unter dem Dach der Median den führenden privaten Anbieter in Deutschland mit bald 1 Milliarde Euro Umsatz aufgebaut. Ein integriertes Behandlungsmodell von stationär und ambulant soll weiterentwickelt werden. (Börsen-Zeitung S. 13)
UNICREDIT - 13 Milliarden, schätzen Analysten, könnte die italienische Großbank Unicredit an der Börse einsammeln wollen. Die Kapitalerhöhung sowie ein grundlegender Umbau des Konzerns dürften die bestimmenden Themen beim Investorentag am Dienstag sein - übrigens nicht am Stammsitz Mailand, sondern in der Finanzmetropole London. (Süddeutsche S. 21/Handelsblatt S. 30)
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December 13, 2016 00:29 ET (05:29 GMT)
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