Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein starker Anleihehandel und gesunkene Rechtskosten haben der Deutschen Bank im dritten Quartal überraschend zu einem Nettogewinn von 256 Millionen Euro verholfen. Die Rechtskosten betrugen im Vergleich zu den Milliardensummen in der Vergangenheit diesmal 501 Millionen Euro. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet und daher nach Steuern und Dritten einen Verlust von 536 Millionen Euro erwartet. Im Vorjahr hatte die Bank einen Verlust von 6,0 Milliarden Euro eingefahren.
Zwar droht der Bank im US-Hypothekenstreit eine Milliardenstrafe, doch offenbar hat die Bank nach eigener Einschätzung bereits ausreichend hierfür zurückgelegt. Für die Höhe der Rückstellungen gibt es rechtliche Regeln. Sie muss mit den Erwartungen der Bank konform gehen und darf nicht zu hoch sein.
"Wir sind beim Umbau unserer Bank gut vorangekommen", sagte Vorstandschef John Cryan. Allerdings hätten die Verhandlungen zu hypothekenbesicherten Wertpapieren in den USA zu Unsicherheiten geführt. "Die Bank arbeitet hart daran, diese Angelegenheit so bald als möglich abzuschließen", sagte Cryan.
Operativ konnte sich die Bank gut behaupten. Vor allem glänzte sie mit einem starken Anleihehandel und steigerte die Erträge im Kapitalmarktgeschäft um 10 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Auch US-Wettbewerber wie die Bank of America, Citigroup und JP Morgan hatten dank einer Erholung im Anleihehandel gut abgeschnitten.
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October 27, 2016 01:37 ET (05:37 GMT)
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