Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LINDE - Der neue Linde-Chef Aldo Belloni soll die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair klarmachen. Doch es gibt zunehmend Gegenwind. Die Abschottungspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump macht die Sache schwierig. "Es ist derzeit sicher nicht leicht vorstellbar, sich mit den USA enger zu verbinden", räumte auch Vorstandschef Belloni im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung ein. Dennoch, fügte er hinzu: "Wir halten an unserem Plan fest, wir sind von der Logik überzeugt." (SZ S. 19/Handelsblatt S. 6)
AUDI - Die Audi AG wird in ihrem Geschäftsbericht 2016 erstmals die Bezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder einzeln ausweisen. Ob Audi analog zu Volkswagen auch sein Vergütungssystem ändern will, bleibt offen. Allerdings sind die Gehälter der Audi-Vorstände niedriger als die der Mutter. In Summe haben die sieben Audi-Vorstände für das Geschäftsjahr 2015 rund 20 Millionen Euro erhalten. (Handelsblatt S. 17)
VOLKSWAGEN - Die Aktionärsschützer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bekräftigen nach dem Schlagabtausch zwischen dem ehemaligen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech und Aufsichtsräten ihre Forderung nach einer unabhängigen Sonderprüfung der Vorgänge. "Eine Sonderprüfung war noch nie so wichtig wie heute", sagte DSW-Präsident Ulrich Hocker. Beim letzten VW-Aktionärstreffen im vergangenen Juni hatte die DSW ohne Erfolg einen entsprechenden Antrag gestellt. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
VOLKSWAGEN - Der frühere israelische Botschafter Avi Primor hat frühes Wissen um den Dieselskandal bei Volkswagen zurückgewiesen. Er kenne den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch schon lange und er habe ihn regelmäßig getroffen, sagte Primor. Die Abgasaffäre kam dabei aber nicht zur Sprache. "Darüber haben wir nicht geredet." Medienberichte, wonach Primor den damaligen VW-Chefkontrolleur Piëch schon im Frühjahr 2015 über Ermittlungen der US-Behörden wegen "Dieselgate" informiert habe, wies der Diplomat zurück. (Handelsblatt S. 16)
PIECH - Die neuen Vorwürfe von Ferdinand Piëch gegen den ehemaligen Vorstandschef Martin Winterkorn und Aufsichtsratsmitglieder haben auch für den früheren Volkwagen-Aufsichtsratschef Konsequenzen. Die Fraktionen von Grünen und Linken wollen Piëch vor den Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestages zitieren. Die Grünen brachten am Donnerstag mit Zustimmung der Linken einen entsprechenden "Beweisantrag" auf den Weg, "Herrn Ferdinand Piëch" als Zeugen zu vernehmen. Eine Vernehmung könnte nach Angaben aus Kreisen des Gremiums bereits in der kommenden Woche erfolgen. Als Vernehmungstermin werde der 16. Februar geprüft, hieß es weiter. (Süddeutsche Zeitung S. 4 ff.)
BÖRSENFUSION - Wenige Tage nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens gegen Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter stärken wichtige Aktionäre dem Manager den Rücken. "Es ist aus Aktionärssicht absolut zu begrüßen, wenn ein Vorstand eigene Aktien kauft", sagte Ingo Speich, Fondsmanager von Union Investment. "Es ist nicht im Sinne der Aktionäre, dass Carsten Kengeter diskreditiert wird." Das Vergütungsprogramm, in dessen Rahmen Kengeter im Dezember 2015 Deutsche-Börsen-Aktien gekauft hatte, sei durch den Aufsichtsrat und die Hauptversammlung genehmigt gewesen. "Wir möchten, dass die Fusion weiter verfolgt wird", sagte Speich. Union Investment gehört zu den größten Aktionären des Konzerns. (Süddeutsche Zeitung)
SCHÜLERHILFE - Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) testet nach Informationen der FAZ den Markt für den Verkauf ihres Bildungsanbieters Schülerhilfe. Das Private-Equity-Haus zeige sich inzwischen ansprechbar auf Offerten für den 2013 erworbenen Dienstleister aus Gelsenkirchen, sagten mehrere Personen, die mit dem Geschehen auf dem Private-Equity-Markt vertraut sind. Ein strukturierter Verkaufsprozess laufe noch nicht, auch sei noch keine Investmentbank beauftragt. (FAZ S. 19)
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February 10, 2017 00:33 ET (05:33 GMT)
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