Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOMOBILINDUSTRIE - Die Autoindustrie steht vor drastischen Veränderungen. 250.000 Jobs sind vom technologischen Wandel betroffen, viele werden verloren gehen. Betriebsräte fordern Strategien. (Süddeutsche S. 19)
ELEKTROAUTO - Es könnte die seit Langem erwartete Energiewende im Verkehr sein: Wenn bis Mitte des nächsten Jahrzehnts die Kosten für Elektroautos kräftig sinken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des europäischen Dachverbands der Verbraucherschutzorganisationen, BEUC, die an diesem Montag veröffentlicht wird. Billigere Elektrowagen wären die Voraussetzung dafür, dass aus der heutigen Nische Elektromobilität ein Massenmarkt wird. Derzeit liegen die Gesamtkosten für einen durchschnittlichen Stromer in den ersten vier Jahren noch etwa 2.000 Euro über denen von Benzinern und rund 4.000 Euro über denen von Dieselfahrzeugen. Grund dafür sind vor allem die höheren Anschaffungspreise, die noch nicht durch die einfachere Wartung und günstigere Energiekosten bei Elektrofahrzeugen ausgeglichen werden. (Süddeutsche S. 19)
BANKEN - Der Streit zwischen den USA und Europa um striktere Kapitalregeln für Banken dürfte nach Einschätzung des Vorsitzenden des Baseler Bankenausschusses bald beigelegt sein. Schwedens Notenbankpräsident Stefan Ingves, der gleichzeitig dem mächtigen internationalen Regulierungsgremium vorsitzt, hat im Interview mit dem Handelsblatt einen Kompromiss bis zum Jahresende in Aussicht gestellt. "Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt; und es ist meine Aufgabe dies sicherzustellen," sagte Ingves kurz vor dem Auftakt eines möglicherweise entscheidenden Treffens der Bankenaufseher. An diesem Montag und Dienstag treffen sich die Mitglieder des Basler Ausschusses, Notenbanker und Bankenaufseher aus 27 Ländern, in Chiles Hauptstadt Santiago, um üb er das Reformprojekt Einigkeit zu erzielen. (Handelsblatt S.28)
ENERGIEBRANCHE - Die Energiebranche ist schlecht geschützt gegen Angriffe aus dem Netz. Fachleute warnen vor einem kompletten Stromausfall. Während das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von einer neuen Qualität der Cyberkriminalität spricht, warnen Fachleute vor Hackerangriffen auf Unternehmen der Energiebranche. Wegen der mangelhaften IT-Sicherheit in den Unternehmen steigt das Risiko eines Blackouts, eines kompletten Stromausfalls. (FAZ S. 19)
BUND-LÄNDER-REFORM - Die große Reform der Bund-Länder-Beziehungen droht zum Rohrkrepierer zu werden: Die Länder lehnen nahezu alle Vorschläge des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble ab. Handelsblatt S. 8)
SOZIALKASSEN - Reformen treiben die Sozialkassen 2017 immer mehr ins Defizit. Die Rentenpläne von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles fallen da kaum ins Gewicht. Denn die wirklich teuren Reformen stehen längst im Bundesgesetzblatt - angefangen bei der 6,7 Milliarden Euro pro Jahr teuren Mütterrente bis zur Gesundheits- und Pflegereform, die zusammen mehr als 19 Milliarden Euro pro Jahr kosten werden. (Handelsblatt S.10)
OECD - Deutschland soll mehr staatliche Mittel mobilisieren, um öffentliche Investitionen zu erhöhen und damit die Grundlagen für mehr Wachstum in der Privatwirtschaft zu legen. Dies solle über eine höhere Staatsverschuldung, aber auch über Einsparungen im Renten- und Gesundheitsbereich erfolgen, wie die Chefökonomin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Catherine Mann, im Gespräch mit der FAZ forderte. (FAZ S. 21)
AUFSCHWUNG - Die Mehrheit der deutschen Wirtschaftsprofessoren erwartet einen Konjunktur- und Beschäftigungsaufschwung durch die angekündigten Investitionsprogramme des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump. 80 Prozent der Ökonomen rechnen mit einer moderaten Stimulierung des Wachstums und 75 Prozent erwarten dies für die Beschäftigung, wenn Trump wie angekündigt ein Billionen-Programm für mehr Infrastrukturinvestitionen durchsetzt. Etwa jeder Siebte erwartet eine starke Belebung der Konjunktur. Gleichzeitig bleiben die Ökonomen äußerst kritisch, was Trumps steuer- und handelspolitische Pläne angeht. Das sind Ergebnisse des Ökonomenpanels, einer Befragung des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit der FAZ unter deutschen Ökonomen. Gut 130 Professoren nahmen an der Umfrage teil. (FAZ S. 21)
WACHSTUM - Europa sollte sich nach Ansicht des tschechischen Ökonomen Tomas Sedlacek langfristig auf schwaches Wachstum einstellen. "Wir sollten uns ruhig einmal vorstellen, dass es kein Wachstum gibt in Europa für die nächsten 20 Jahre. Es steht nirgendwo geschrieben, dass permanentes Wachstum gottgegeben ist", sagte Sedlacek in einem Handelsblatt-Doppelinterview mit dem ifo-Präsidenten Clemens Fuest. Fuest widersprach dem allerdings: "Bei Wachstum geht es nicht nur um das dritte Auto und anderen überflüssigen Konsum - es geht auch um Bildung, Teilhabe am kulturellen Leben, um Zugang zu moderner Gesundheitsversorgung. Wachstum ist das Fundament unserer Wirtschaft", sagte er. (Handelsblatt S. 13)
TÜRKEI - Die politischen Veränderungen in der Türkei schlagen auch auf deutsche Firmen über. Erstmals berichten Unternehmen davon, dass ihre Geschäfte unter dem Kurs von Präsident Recep Tayyip Erdogan hin zu einem autoritär geführten Regime leiden. (Welt S. 9)
SYRIEN - Ein Viertel der Islamisten, die von Reisen zu Terrorgruppen in Syrien oder im Nordirak zurückgekehrt sind, arbeitet inzwischen mit deutschen Sicherheitsbehörden zusammen. Das geht aus einer als Verschlusssache eingestuften Studie zu Radikalisierungshintergründen hervor, die von dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE), dem Bundeskriminalamt (BKA) sowie dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) erstellt wurde. Die Strahlkraft der Terrormiliz IS nimmt deutlich ab. Ausreisen in die Kriegsgebiete sinken. Zurück in Deutschland bleibt aber die Hälfte den extremistischen und salafistischen Milieus verbunden. (FAZ S. 1)
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November 28, 2016 00:43 ET (05:43 GMT)
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