DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung geht einen kleinen Schritt auf seine aktivistischen und institutionellen Investoren zu. Allerdings vermeiden es die Südkoreaner, sich zu großen Veränderungen drängen zu lassen und bleiben hinter den Forderungen der Investoren zurück. Das Unternehmen erklärte, es sollen nun in den kommenden sechs Monaten verschiedene Möglichkeiten geprüft werden, darunter auch die Umwandlung des Konzerns in eine Holding, ein Börsengang in den USA und die Ernennung eines externen Boardmitglieds mit "weitreichender Erfahrung". Zudem stellte Samsung in Aussicht, langfristig aus dem Barmittelbestand ab einer gewissen Höhe alles an die Aktionäre zurückzugeben. Lee Sang-hoon, Finanzchef bei Samsung, sagte, ein Barmittelbestand von 70 Billionen Won sei nötig, um genügend Spielraum für Investitionen und Zukäufe zu haben. Der Barmittelbestand von Samsung erreichte ein Rekordhoch von rund 83 Billionen Won per Ende September. Zum Thema Aktionärsrendite präzisierte Samsung, in diesem und im kommenden Jahr soll die Hälfte des Unternehmensgewinns nach Investitionen ausgezahlt werden. Zuvor hatte der Konzern eine Rendite zwischen 30 und 50 Prozent in Aussicht gestellt.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 BIP 3Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +3,0% gg Vq 1. Veröff.: +2,9% gg Vq zuvor: +1,4% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +1,5% gg Vq 1. Veröff.: +1,5% gg Vq zuvor: +2,3% gg Vq 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex September 20 Städte PROGNOSE: +5,2% gg Vj zuvor: +5,1% gg Vj 16:00 Index des Verbrauchervertrauens November PROGNOSE: 101,8 zuvor: 98,6
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.199,70 -0,05% Nikkei-225 18.307,04 -0,27% Hang-Seng-Index 22.783,23 -0,21% Kospi 1.978,39 +0,01% Schanghai-Composite 3.282,84 +0,18% S&P/ASX-200 5.457,50 -0,13%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Nach der Vortageserholung an den meisten Börsen der Region tritt die Mehrzahl der Handelsplätze auf der Stelle. Eine Fortsetzung der Yen-Erholung beschert der Börse in Tokio erneut Verluste. Insgesamt drücken die US-Verluste an der Wall Street leicht auf die Stimmung. In Tokio drückten vor allem Finanz- und Elektronikwerte. Marktanalysten bescheinigen dem japanischen Aktienmarkt dennoch eine insgesamt robuste Verfassung. Als Belastung für den japanischen Aktienmarkt werden neben der Yen-Stärke maue Konsumdaten genannt. Nachdem das näher rückende Senatsreferendum in Italien bereits an der Wall Street für erhöhte Nervosität gesorgt hat, sprechen Händler auch in Asien von entsprechenden Bedenken. Sollte die Regierung in Italien wegen eines gescheiterten Referendums stürzen, könnten Pläne zur Stützung der lokalen Banken Makulatur werden. Dies könne auch zu einer Bankenkrise anderenorts führen, so die Warnung. Am Devisenmarkt hat China den Yuan 0,22 Prozent fester gestellt zum US-Dollar. Erstmals im laufenden Monat hat die chinesische Zentralbank die Landeswährung an zwei aufeinander folgenden Tagen aufgewertet. Auch der Yen bleibt zum Greenback fest. Der Dollar kämpft mit der Marke um 112 Yen und verteidigt damit im Goßen und Ganzen die Vortagesabschläge. In Tokio verlieren Dai-ichi Life 1,6 Prozent. Der Versicherer ist stark in US-Staatsanleihen investiert, wo die Renditen erneut gesunken sind. Nach Geschäftsausweis verlieren Tingyi in Hongkong 3,8 Prozent. In Sydney brechen Vocus Communications um 24,5 Prozent ein. Anleger zeigen sich mit der Gewinnentwicklung bei Nextgen Networks unzufrieden. In Seoul steigen Samsung Electroncs um 0,3 Prozent. Der Elektronikkonzern beugt sich teilweise dem Druck aktivistischer Investoren und will unter anderem die Bildung einer Holdingstrukutur für den Konzern prüfen.
US-NACHBÖRSE
Thor Industries stiegen nach Vorlage von Erstquartalszahlen des Wohnmobilherstellers über Markterwartung um 8,7 Prozent. Auch der Ausblick gefiel. Shoe Carnival brachen dagegen um 13,5 Prozent ein. Der Schuhanbieter hatte mit schwachen Drittquartalszahlen aufgewartet und sowohl umsatz- wie auch gewinnseitig die Marktschätzungen verfehlt. Snyder's-Lance kletterten um 0,4 Prozent. Der Hersteller von Knabberware will das jüngst erst mit der Übernahme von Diamond Food erworbene Nussgeschäft veräußern.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.097,90 -0,28 -54,24 9,60 S&P-500 2.201,72 -0,53 -11,63 7,72 Nasdaq-Comp. 5.368,81 -0,56 -30,11 7,22 Nasdaq-100 4.857,02 -0,27 -13,00 5,74 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 870 Mio Gewinner 1.030 1.895 Verlierer 1.994 1.039 Unverändert 86 124
Etwas leichter - Die jüngste Rekordjagd an der Wall Street ist erst einmal an ein Ende gekommen. Aktien seien überkauft, sagte Portfolio-Manger Paul Nolte von Kingsview Asset Management. Daher sei eine Abkühlung willkommen. Schwächste Branche am Aktienmarkt waren die Bankenwerte mit einem Minus von 1,8 Prozent. Hier drückte die Sorge wegen des Italien-Referendums am Montag. Nach dem "Black Friday" standen die Einzelhandelswerte im Fokus. Für die Aktien von Amazon ging es um 1,7 Prozent nach unten und J.C. Penney fielen um 4,9 Prozent. Vergleichsweise gut hielten sich Wal-Mart mit minus 0,1 Prozent. Die WTO ist in ihrer Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass bestimmte Steuervorteile, die Boeing gewährt wurden, unzulässig sind. Die Aktie verlor 0,2 Prozent. Schlumberger gaben 0,3 Prozent nach. Der Ölfeldienstleister hat einen vorläufigen Vertrag zur Untersuchung eines iranischen Ölfelds abgeschlossen.
TREASURYS
Laufzeit Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 2,31% -4,5 30 Jahre 2,98% -3,1
Spiegelbildlich zum leichteren Aktienmarkt ging es bei Anleihen aufwärts. Hier waren mit der Erwartung einer Wirtschaftsbelebung durch die kommende Trump-Regierung deutliche Verluste zu verzeichnen. Am Montag hieß es aber aus dem Handel, dass die künftige Wirtschaftspolitik noch nicht so deutlich abzusehen sei. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 5 Basispunkte auf 2,31 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:35 Uhr % YTD EUR/USD 1,0601 -0,1% 1,0613 1,0669 -2,4% EUR/JPY 118,89 +0,2% 118,70 119,27 -6,8% EUR/GBP 0,8543 -0,1% 0,8547 0,8528 +16,0% GBP/USD 1,2408 -0,1% 1,2416 1,2509 -15,9% USD/JPY 112,17 +0,3% 111,83 111,79 -4,5% USD/KRW 1169,09 -0,2% 1170,90 1170,63 -0,6% USD/CNY 6,8920 -0,2% 6,9088 6,9018 +6,1% USD/CNH 6,9146 -0,2% 6,9267 6,9237 +5,3% USD/HKD 7,7563 +0,0% 7,7560 7,7557 +0,1% AUD/USD 0,7474 -0,2% 0,7489 0,7492 +2,6%
Am Devisenmarkt setzte sich der Nachwahltrend nach einer kleinen Pause schon wieder fort, der Dollar überwand eine zwischenzeitliche Schwächephase. Eine anstehende Überprüfung der Wahlergebnisse in drei entscheidenden US-Bundesstaaten hatte den Greenback etwas unter Druck gebracht. Dort hatte Trump hauchdünn vor Mitbewerberin Hillary Clinton gewonnen. Sollte die Nachzählung einen Sieg Clintons ergeben, wäre sie die nächste US-Präsidentin. Ein solches Szenario gilt jedoch als unwahrscheinlich. Die deswegen aufkommende Unsicherheit drückte den Dollar nur vorübergehend. Der Euro notierte bei 1,0606 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,0686 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,65 47,08 -0,9% -0,43 +5,5% Brent/ICE 47,78 48,24 -1,0% -0,46 +5,0%
Der Ölpreis erholte sich deutlich. Zunächst hatte am Ölmarkt die Sorge belastet, dass es nicht zur weithin erwarteten Einigung auf eine Senkung der Fördermenge kommen wird. Für einen Dämpfer hat die Ankündigung Saudi-Arabiens gesorgt, sich im Vorfeld des Gipfels nicht mit Russland und anderen Ölförderern außerhalb des Kartells zu treffen. Im weiteren Verlauf setzte sich aber dann doch die Hoffnung auf eine preisstützende Maßnahmen der Opec durch. Möglicherweise sei das Verhalten der Saudis nur verhandlungstaktisch bedingt, hieß es am Markt. Die Chance auf eine Vereinbarung der Opec liege über 50 Prozent, sagte Rohstoffstratege Ole Hansen von der Saxo Bank. Im späten Für ein Barrel der US-Sorte WTI ging um 2,2 Prozent auf 47,08 Dollar nach oben, Brent stieg in ähnlichem Umfang.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.190,70 1.193,90 -0,3% -3,20 +12,3% Silber (Spot) 16,61 16,60 +0,1% +0,01 +20,2% Platin (Spot) 928,75 923,50 +0,6% +5,25 +4,2% Kupfer-Future 2,60 2,66 -2,2% -0,06 +20,6%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 29, 2016 02:12 ET (07:12 GMT)
Der Goldpreis konnte indes seine Gewinne, ausgelöst durch die Dollar-Schwäche, behaupten, auch wenn die US-Währung wieder Boden gutmachte. Nach der Sitzung der US-Notenbank im Dezember, bei der mehrheitlich mit einer Zinsanhebung gerechnet wird, könnte es zu einer Erholung des Goldpreises kommen, hieß es aus dem Handel. Mittlerweile sei ein solcher Schritt eingepreist. Die Feinunze kostete 1.193 Dollar, ein Plus von 0,8 Prozent.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
INNENPOLITIK USA
Auf seiner Suche nach einem Kandidaten für den Posten des Außenministers hat der designierte US-Präsident Donald Trump nun auch den früheren General David Petraeus ins Auge gefasst. Nach einem Gespräch mit Petraeus zeigte sich Trump "sehr beeindruckt".
INNENPOLITIK SÜDKOREA
Die wegen einer Korruptionsaffäre unter starkem Druck stehende südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye ist zum Rücktritt bereit und will das Parlament über ihr Schicksal entscheiden lassen. "Sobald die Abgeordneten Maßnahmen für eine Machtübergabe vorlegen, die die Gefahr eines Machtvakuums und ein Regierungschaos möglichst klein halten, werde ich zurücktreten", sagte Park im Fernsehen.
INNENPOLITIK THAILAND
Anderthalb Monate nach dem Tod von Thailands König Bhumibol Adulyadej hat die Regierung den Weg für die Nachfolge frei gemacht. Das Kabinett schlug dem Parlament am Dienstag in Bangkok die Ernennung von Kronprinz Maha Vajiralongkorn zum neuen König vor.
KONJUNKTUR JAPAN
Ausgaben privater Haushalte Okt -0,4% (PROGNOSE: -0,7%) gg Vorjahr
Arbeitslosenquote Okt 3,0% (PROG: 3,0%)
Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Okt -1,5% gg Vorjahr
Konsumneigung Okt -1,0 Pkt gg Vorjahr
Konsumneigung Okt 75,5%
Einzelhandelsumsatz Okt -0,1% gg Vorjahr
NISSAN
Die südkoreanische Regierung beschuldigt BMW, Porsche und Nissan, die Zulassungsdokumente einiger Modelle gefälscht zu haben. Den Unternehmen werde nun bis Mitte Dezember Zeit für eine Stellungnahme gegeben. Danach sei ein Verkaufsverbot der betroffenen Modelle geplant.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2016 02:12 ET (07:12 GMT)
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