
Von Ben Leubsdorf und Anna Louie Sussman
WASHINGTON (Dow Jones)--Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich einer Erhebung der US-Notenbank zufolge in den meisten Regionen weiter fortgesetzt. In sieben von zwölf Distrikten sei die Wirtschaft von Anfang Oktober bis Mitte November moderat gewachsen, heißt es im jüngsten Konjunkturbericht "Beige Book" der Federal Reserve. Auch die Erwartungen seien zumeist positiv, hieß es weiter. Sechs Distrikte rechneten demnach mit weiterem moderaten Wachstum.
In der Mehrzahl der Distrikte habe sich zudem die Lage am Arbeitsmarkt verschärft. Die Beschäftigung nehme weiter zu, gekoppelt mit moderatem Lohnwachstum. Personalabteilungen berichteten in den meisten Distrikten von steigenden Löhnen bzw von Schwierigkeiten, offene Stellen ohne Lohnerhöhungen zu besetzen, heißt es in der Erhebung der Federal Reserve. Der Bericht der Fed basiert auf Umfragen in allen zwölf Distrikten der Notenbank. Die Ergebnisse dienen der Vorbereitung auf die nächste Zinsentscheidung am 13. und 14. Dezember.
Die US-Notenbank steuert auf eine Zinserhöhung bei dieser Sitzung zu. Weil die befürchteten Marktturbulenzen nach dem Wahlsieg von Donald Trump ausblieben, rechnen die Finanzmärkte inzwischen fest mit einem Zinsschritt der Fed: Eine Erhöhung um 25 Basispunkte ist an den Terminmärkten zu 94 Prozent eingepreist.
Die Fed hatte ihre Zinsen im Dezember 2015 erstmals seit fast zehn Jahren wieder angehoben, um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Seither zauderte sie mit weiteren Zinsschritten, weil immer wieder turbulente Entwicklungen die Pläne durchkreuzten, etwa das Börsenbeben in China zu Jahresbeginn, der Brexit-Beschluss im Sommer und der ungewisse Ausgang der US-Wahl im Herbst.
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November 30, 2016 14:19 ET (19:19 GMT)
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