MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bundesbank hat nach dem gescheiterten Referendum vor den Folgen eines Reformstaus in Italien gewarnt. "Es steht zu befürchten, dass sich die Reformtätigkeit in Italien nun wieder verlangsamt", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann am Montag laut Redetext in München. Dies wäre nicht nur für Italien eine bedenkliche Entwicklung.
Italien habe seit Jahren ein sehr schwaches Wirtschaftswachstum, sagte Weidmann weiter. Außerdem leide das Euroland unter einer hohen Staatsverschuldung und hohen Beständen an faulen Krediten in den Bankbilanzen.
Das Scheitern des Referendums und der angekündigte Rücktritt des Ministerpräsident Matteo Renzi "sei aber nicht das Ende der Welt", so Weidmann. Es sei jetzt aber umso wichtiger, dass die italienische Politik überzeugende Zeichen aussende, die wirtschaftlichen Probleme an der Wurzel anzupacken.
Nach der Niederlage des italienischen Ministerpräsidenten Renzi bei einem Verfassungsreferendum am Sonntag hat bereits die Suche nach einer neuen Regierung begonnen. Am Montag kam Staatspräsident Sergio Mattarella mit Renzi zusammen, der am Abend nach einer Kabinettssitzung seinen Rücktritt im Präsidentenpalast in Rom einreichen wollte./jkr/jha/
AXC0213 2016-12-05/15:57