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RWI senkt Wachstumsprognosen für 2016 und 2017

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI ist skeptischer für die deutsche Konjunkturentwicklung als noch vor drei Monaten. Die Essener Ökonomen senkten ihre Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum gegenüber der Vorhersage vom September von 1,9 auf 1,8 Prozent für dieses und von 1,4 auf 1,2 Prozent für nächstes Jahr. Für 2018 erwartet das RWI laut einer Mitteilung weiter ein Plus von 1,6 Prozent.

Mit seinen Vorhersagen liegt das RWI auf einer Linie mit den Prognosen anderer Konjunkturinstitute. Erst am Vortag sagte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ebenfalls eine Zunahme des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,8 Prozent in diesem und 1,2 Prozent im kommenden Jahr voraus. Und die Ökonomen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechneten mit einem Plus von 1,9 Prozent im Jahr 2016 und von 1,3 Prozent im Jahr 2017.

Das RWI erklärte, bei nach wie vor hoher Inlandsnachfrage habe die Außenwirtschaft "eher dämpfende Effekte auf die deutsche Wirtschaft". Die Arbeitslosenquote soll im nächsten Jahr nach den Berechnungen der Forscher 6,1 Prozent betragen und 2018 auf 6,4 Prozent steigen. Die Inflation dürfte im nächsten Jahr auf 1,5 Prozent, 2018 auf 1,6 Prozent anziehen. Die öffentlichen Haushalte würden 2017 und 2018 voraussichtlich Überschüsse von 9 und 6,5 Milliarden Euro erzielen.

Den Wachstumsrückgang im kommenden Jahr führten die Ökonomen des RWI vor allem auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurück. Darauf gingen allein 0,4 Prozentpunkte der Ermäßigung zurück. "Die Konjunktur dürfte weiterhin von der Inlandsnachfrage getragen werden", sagte RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn. Vor allem der anhaltende Beschäftigungsaufbau und solide Einkommenszuwächse verliehen der Binnenwirtschaft Dynamik. Sie stützten zusammen mit den günstigen Finanzierungsbedingungen den Konsum und den Wohnungsbau der privaten Haushalte.

Spielräume im Budget nicht nachhaltig 
 

Von der Außenwirtschaft seien hingegen dämpfende Effekte zu erwarten, die Ausfuhren würden voraussichtlich deutlich schwächer zulegen als die Einfuhren. Die Exporte sollen nach der Prognose dieses Jahr um 2,4 Prozent wachsen und nächstes Jahr um 2,1 Prozent, während die Importe um 3,2 Prozent und 3,6 Prozent zulegen. Auch der Staatskonsum werde im Prognosezeitraum voraussichtlich weniger stark zunehmen, weil die Zahl ankommender Flüchtlinge deutlich gesunken sei und entsprechend geringere Sachleistungen und Personalausgaben nötig seien.

Den erwarteten Anstieg der Inflationsrate begründeten die Ökonomen vor allem damit, dass die gesunkenen Energiepreise ihren Einfluss auf die Teuerung verlören. Die Kerninflation, die die Teuerung ohne Energiepreise beschreibt, liege derzeit bereits etwas über einem Prozent und werde wohl nur leicht anziehen.

Die öffentlichen Haushalte werden in diesem Jahr laut RWI erneut einen Budgetüberschuss von etwa 16 Milliarden Euro beziehungsweise 0,5 Prozent des BIP erzielen. Maßgeblich hierfür seien neben den konjunkturbedingt hohen Steuer- und Beitragseinnahmen auch die niedrigen Zinsen. "Insbesondere die Spielräume beim Haushalt, die sich durch den geringeren Schuldendienst ergeben, dürften jedoch nicht nachhaltig sein", warnten die Essener Forscher. "Denn das Zinsniveau wird höchstwahrscheinlich nicht so niedrig bleiben, wie es derzeit ist."

Auch ihre Berliner Kollegen vom DIW hatten am Vortag bereits erklärt, dass die hohen Budgetüberschüsse des deutschen Staates deutlich abschmelzen werden, und für 2018 sogar leichte Defizite vorhergesagt.

(Mitarbeit: Christian Grimm)

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/chg

(END) Dow Jones Newswires

December 15, 2016 05:05 ET (10:05 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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