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HSH Nordbank
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Öl weekly: Ölpreise steigen sprunghaft dank OPEC-Abkommen

Die OPEC-Staaten haben sich gestern (30.11.) bei ihrem halbjährlichen Treffen in Wien darauf verständigt, die Fördermenge der OPEC-Mitgliedsländer um 1,2 Mio. Barrel/Tag (~4,5% der OPEC-Gesamtförderung) zu kürzen. Legt man die Oktober-Produktionsniveaus zugrunde, entspricht das einem künftigen Produktionsniveau zwischen 32,5 und 32,7 Mio. Barrel/Tag (je nach Sekundärquelle wie Bloomberg oder Reuters, nach der sich das Ölkartell richtet). Um die Einigung in den Verhandlungen herbeizuführen, hat Saudi-Arabien als größter OPEC-Produzent des Förderkartells erhebliche Zugeständnisse gemacht. Das Land wird seine Förderung um 490 Tsd. auf 10,1 Mio. Barrel/Tag zurückfahren, d.h. auf das Niveau von März 2015. Laut den Offiziellen der Organisation erdölexportierender Länder habe man sich die Bereitschaft einiger Nicht-OPEC-Länder gesichert, die Förderung um zusätzliche 600 Tsd. Barrel/Tag zu kürzen. Von diesen geplanten 600 Tsd. Barrel/Tag soll Russland die Hälfte tragen. Allerdings ist die Beteiligung dieser Staaten noch nicht in trockenen Tüchern, sondern wird in einem separaten Treffen - geplant ist der 9. Dezember - verhandelt.

Die Rohölpreise legten schon zu Beginn des Treffens zu und erhielten nach der offiziellen Stellungnahme einen regelrechten Schub. In der Spitze sprang die Notierung der Nordseesorte Brent um 9% zu auf auf 52,7 US-Dollar/Barrel. Aktuell notiert der Brent leicht schwächer bei 52,1 US-Dollar/Barrel.

Viele Marktteilnehmer hatten es den OPEC-Staaten nicht mehr zugetraut, sich zusammenzuraufen (zuletzt hatte man im Jahr 2008 ein Abkommen geschlossen). Die Einigung der OPEC auf eine Kürzung der Fördermenge sieht allerdings auf den ersten Blick wie ein Erfolg des Ölkartells aus. In Wirklichkeit spiegelt das mühsam ausgehandelte Abkommen den Machtverlust der einst mächtigen Ölförderer wider. Zwar sind die Ölpreise in Reaktion auf das Abkommen gestiegen, aber an der Nachhaltigkeit des höheren Preisniveaus darf ernsthaft gezweifelt werden.

Denn das grundsätzliche Dilemma der OPEC bleibt ungelöst: Sobald die Preise steigen, erhöhen die US-Ölproduzenten aus dem "Frackingsektor" ihre Produktion, was zu Lasten der Marktanteile der OPEC-Staaten gehen wird und schon bald wieder zu niedrigeren Preisen führen dürfte. Dazu kommt eine mangelnde Disziplin innerhalb des Kartells, nicht von den vereinbarten Förderquoten abzuweichen. In der Regel haben die OPEC-Staaten in der Vergangenheit deutlich mehr gefördert, als ihnen gemäß den Quoten zugestanden war. In Anbetracht der massiven Budgetprobleme, mit denen Staaten wie Venezuela, Irak und selbst Saudi Arabien zu kämpfen haben, dürfte jeder sich selbst am nächsten sein und die Quote Quote sein lassen.

Kurzfristig bestimmt zwar der Überraschungseffekt den Markt und der Ölpreis dürfte sich kurzfristig bei oder über 50 US-Dollar/Barrel halten. Wir gehen aber davon aus, dass sich der Preisanstieg schon in wenigen Wochen jedoch als Strohfeuer entpuppt, spätestens wenn neue (höhere) Ölproduktionszahlen aus den USA kommen, was den Preis für Brent im Laufe des ersten Quartals wieder in Richtung 45 US-Dollar/ Barrel bringen dürfte.


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© 2016 HSH Nordbank
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